Schon mehrmals wollte ich einen Beitrag für unsere Zeitschriften über meine Dankbarkeit für die Christliche WissenschaftChristian Science (kr'istjen s'aiens) beisteuern; doch jedesmal hätte ich aus einer Unzahl großer Werke, die Gott an mir getan hat, einige Beispiele aussuchen müssen, und das hat mich davon abgehalten. Doch nachdem der zehnte Jahrestag meines Lebens unter dieser wundervollen Wissenschaft vorüber ist, meine ich, daß ich andere an einigen meiner Erfahrungen teilhaben lassen muß.
Kurz nachdem ich das Studium der Christlichen Wissenschaft aufgenommen hatte, sah ich einmal zufällig, wie sich zwei Betrunkene schlugen. Der eine erledigte seinen Gegner, und aus irgendeinem Grund entschloß er sich dann, mich anzugreifen. Eine große Zahl Neugieriger hatte sich angesammelt und beobachtete nun, wie er mit geballten Fäusten die etwa zehn Meter, die zwischen uns lagen, auf mich zutorkelte. Sofort kehrte ich mein ganzes Denken von der häßlichen Situation ab und wandte mich still an Gott, die göttliche Liebe. Ich spürte tiefen Frieden und mich umhüllende Wärme. Als mein Angreifer mich erreichte, hatte er die Arme gesenkt und die Fäuste geöffnet, die Spannung war verschwunden; sein Gesicht hatte sich entkrampft, doch lag ein Ausdruck der Überraschung darauf. Er blieb vor mir stehen, und ich legte ihm die Hand auf die Schulter und sagte: „Es ist alles in Ordnung, wir sind Freunde.“ Dann drehte er sich um und entfernte sich — mit völlig sicherem Schritt. Erst später wurde mir bewußt, daß die Menge angefangen hatte, sich aufzulösen, noch ehe er vor mir stand, da sie offensichtlich ihr Interesse verloren hatte. Ich glaube, unsere kurze Begegnung verlief unbemerkt. Die sanfte und doch mächtige Kraft Gottes hatte ausgereicht, um nicht nur uns beide vor Gewaltanwendung zu schützen, sondern auch in anderen die krankhafte Faszination der Gewalttätigkeit zu überwinden.
Da ich nie sehr sportlich gewesen war, nahm ich an einem Fitneßtraining teil, um etwas dagegen zu tun. Während des mehrmonatigen Kurses mußte ich beständig beten, um nur das tun zu können, was verlangt wurde, und besonders, um beim langen Jogging genügend Atem zu haben, weil mich asthmatische Beschwerden, soweit ich mich entsinnen kann, schon immer geplagt hatten. Auf der Aschenbahn drehte ich mühselig meine Runden und behauptete immer wieder die Wahrheit, daß mein Sein völlig geistig ist, daß der allmächtige Geist dieses Sein erschuf und aufrechterhält — trotz des gegensätzlichen materiellen Augenscheins. Mental und körperlich hielt ich bis zum Kursusende durch und fühlte mich entschädigt, als der Sportlehrer sich zu meinem, wie er es sah, außergewöhnlichen Fortschritt äußerte. (Allerdings war mir bis dahin noch nicht in den Sinn gekommen, das Asthma durch spezifisches Gebet zu handhaben, da ich es immer als integralen Teil meines Lebens hingenommen hatte.)
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