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Die Freude des Heilens erleben

Aus der März 1984-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Welch eine Freude bringt eine geistige Heilung mit sich! Doch könnten wir nicht — und sollten wir nicht, wenn wir göttliches Heilen anstreben — auch in Betracht ziehen, daß geistige Heilung durch Freude verursacht wird?

Geistig verstanden, ist Freude mehr als ein Ziel. Sie verkündet die Gegenwart der Wahrheit; sie ist eine unbesiegbare Wirklichkeit. Freude ist eine Lebenskraft, die nicht unterdrückt werden kann und von Gott aufrechterhalten wird. Der geistige Mensch — die wahre Individualität eines jeden von uns eingeschlossen — spiegelt als Gottes Ebenbild Ihn wider und bringt höchste, reinste Freude zum Ausdruck.

Christus Jesus — ein Beispiel wahren Menschentums — bekundete geistige Freude. Ist es reiner Zufall, daß er sich seiner Autorität zu heilen sicher war? Obwohl die Ereignisse seines Lebens ihn zum Mann „voller Schmerzen“ machten, wie es im Buch des Propheten Jesaja vorhergesagt wurde (siehe 53:3), verwies der Meister doch auf sein eigenes wahres Wesen, seine Christlichkeit, als er vor seiner Kreuzigung seine tiefen und herrlichen Lehren für seine Jünger folgendermaßen zusammenfaßte: „Solches rede ich zu euch, damit meine Freude in euch bleibe und eure Freude vollkommen werde.“ Joh. 15:11.

Wenn auch die Freude nicht beim Namen genannt wird, spielt sie doch in einem Gleichnis Jesu eine Rolle; es kann uns wertvolle Hinweise dafür geben, wie wir die Freude des Heilens erleben können. In dem Gleichnis machen sich zahn Jungfrauen — fünf weise und fünf törichte — auf den Weg zu einer Hochzeit. Aus ihrem Erlebnis kann man eine ganze Reihe von Lehren ziehen. Eine dieser Lehren ergibt sich, wenn man diese Hochzeit als das christliche Heilen betrachtet, als die Vermählung von Verständnis und Demonstration.

Alle zehn Jungfrauen brachen offensichtlich mit freudiger Erwartung zu der Hochzeit auf: Sie nahmen ihre Lampen mit, um ihnen den Weg zu leuchten. Doch nur die fünf weisen nahmen ausreichend Öl mit, und so gingen die Lampen der fünf törichten aus. „Und da sie hingingen, zu kaufen“, fährt das Gleichnis fort, „kam der Bräutigam; und die bereit waren, gingen mit ihm hinein zur Hochzeit.“ Matth. 25:10.

Wenn wir die Hochzeit als das geistige Heilen betrachten, bei dem Verständnis und Beweis sich vereinen, könnte dann nicht die freudige Erwartung die Lampe sein, die jeder Sucher nach Heilung auf dem Wege zu diesem erstrebenswerten Ziel bestimmt im Herzen tragen würde?

Sich mit freudiger Erwartung auf den Weg zu machen ist ein guter Anfang. Doch die Erwartung des Guten als einer zukünftigen Möglichkeit muß wenn sie sich zur Erkenntnis des Guten als einziger Wirklichkeit erhellen soll, durch frische Inspiration wissenschaftlichen Gebets genährt werden — der Anerkennung, daß das Gute gegenwärtige Wirklichkeit ist. Wenn das Ziel der Demonstration erreicht werden soll, muß aus Erwartung Erleuchtung werden.

Die Botschaft der Christlichen Wissenschaft fordert uns alle auf, das christliche Heilen freudig anzunehmen — wenn nicht als Patient, dann als Ausüber, und wenn nicht als Patient oder Ausüber, dann als Zeuge oder Beobachter. Wir kommen dieser Aufforderung in dem Maße nach, wie wir durch Gebet eine Heilung nach der anderen bewirken und so unser Hoffen durch erleuchtetes Verständnis nähren. Im Schutze der immer tätigen, heilenden Gesetze Gottes können wir unbeschwert ruhen und uns erfrischt erheben, bereit, Licht widerzuspiegeln. Mrs. Eddy verstand das beispielhafte Verhalten der fünf weisen Jungfrauen sehr gut und wandte es auch an. In ihrem Buch Vermischte Schriften zieht sie eine wertvolle Lehre aus diesem Gleichnis. Sie sagt dort von den Jungfrauen: „Durch den Eintritt in das Gastzimmer der Wahrheit würden sie angesichts der Hochzeit von Leben und Liebe einem höheren Verständnis von Gott vermählt werden. Die frohe Erwartung eines jeden Augenblicks war, den Bräutigam zu schauen, den Einen, der ‚ganz lieblich‘ ist.“ Verm., S. 342.

Doch was hat es nun mit den törichten Jungfrauen auf sich, die durch ihre Gleichgültigkeit gegenüber dem Heilen unvorbereitet waren, als die Gelegenheit kam? Apathie zögert die Vermählung von Anwendung und Beweis hinaus. Nur die durch Selbstaufopferung teuer erworbene geistige Erleuchtung kann uns darauf vorbereiten, dem nächsten Ruf der Mitternachtsstunde zu folgen. Das Buch Vermischte Schriften erklärt: „Aus diesem Gleichnis lernen wir, daß weder die Sorgen dieser Welt noch die sogenannten Freuden und Leiden der materiellen Sinne es hinreichend entschuldigen, wenn wir das geistige Licht vernachlässigen; es muß gehütet werden, damit die Flamme der Frömmigkeit, mit der wir in die Freude der demonstrierten göttlichen Wissenschaft eingehen können, brennend erhalten werde.“ Ebd., S. 341.

Haben wir, wie die törichten Jungfrauen, vor verschlossenen Türen gestanden, als wir auf augenblickliche Heilung hofften, ohne uns um sie bemühen zu müssen? Lassen Sie uns die geistige Lehre aus Jesu Gleichnis zu Herzen nehmen und die Geistigkeit entwickeln, die uns darauf vorbereitet, Zeuge zu sein bei der Vereinigung von Verständnis und Harmonie, die Gott für alle Zeiten bestätigt hat. Unsere freudige Erwartung braucht nicht kurz vor unserem Ziel, der Heilung, zu erlöschen.

Gott erhält die Fülle der Freude aufrecht; Er fördert unser geistiges Wachstum vom Verlangen nach Heilung zur Demonstration des Heilens. Wenn wir uns die von Gott aufrechterhaltene Freude aneignen und unser Recht, diese Freude zum Ausdruck zu bringen, gegen die entmutigenden Ansprüche des materiellen oder persönlichen Sinnes verteidigen, können wir uns über Anfechtungen erheben, sogar während wir noch daran arbeiten, sie zu überwinden. Mit echter belebender Freude können wir uns die schnellen und dauerhaften heilenden Wirkungen der Wahrheit vergegenwärtigen.

Tatsächlich bringen wir diese unverletzbare Freude in dem Maße zum Ausdruck, wie wir Heilung um Heilung geistig erwachen und uns unserer wahren Identität als Gottes Ebenbild bewußt werden. Es besteht eine Wechselbeziehung zwischen Freude und Heilung. Freude begleitet die Heilung. Und jede christlich-wissenschaftliche Heilung vermählt uns mit unvergänglicher, konkreter Freude.

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