Vor einigen Jahren wurde ein Gerichtsverfahren gegen mich angestrengt. Man wollte mich für geschäftsunfähig erklären lassen und mir die Regelung meiner eigenen Angelegenheiten entziehen. Was mir besonders weh tat, war die Tatsache, daß das Verfahren von einem meiner nächsten Angehörigen eingeleitet wurde. Nach mehreren Wochen beharrlichen Betens konnte ich eines Abends so wunderbar erkennen, daß (Joh. 1:9) „das wahrhaftige Licht, welches alle Menschen erleuchtet“ die göttliche Wahrheit ist, die sich durchsetzt und sich bezeugt. Und mir wurde klar, daß jeder, der mit dieser Sache zu tun hatte, völlig untrennbar mit der Wahrheit verbunden war. Eineinhalb Stunden später rief ganz unerwartet (nach Büroschluß) mein Anwalt an, um mir mitzuteilen, daß der Fall zu meinen Gunsten entschieden worden sei.
Zu jener Zeit konnte ich nicht gehen; ich schien keine Kraft in den Beinen zu haben. Dieser Zustand hatte mich bereits etwa drei Monate geplagt, doch ich betete weiter. Ungefähr zehn Tage nach Klärung dieses Rechtsfalles konnte ich wieder wie zuvor gehen.
Zu Beginn meines Studiums der Christlichen Wissenschaft hatte ich einmal äußerst heftige Schmerzen, die durch einen entzündeten Kiefer verursacht wurden. Der Zahnarzt, den ich an jenem Abend aufsuchte, konnte nichts weiter tun, als eine Röntgenaufnahme zu machen. Wie gesagt, ich litt furchtbare Schmerzen. Um drei Uhr morgens, während mir die Tränen über das Gesicht liefen, wandte ich mich von ganzem Herzen an einen Gott, den ich noch nicht sehr gut kannte. Da kam mir die folgende herrliche, befreiende Botschaft: „Liebe — die Quelle jener Liebe, die dich befähigt, deine kleine Tochter zu lieben — hat keine Schmerzen, die sie weitergeben könnte.“ Ich erschaute meinen allmächtigen Gott. Ich war frei.
Als ich am nächsten Morgen zum Zahnarzt zurückging, berichtete ich ihm, daß ich keine Schmerzen mehr hätte. Er sah mich an und machte dann eine weitere Röntgenaufnahme. Als er wieder ins Zimmer kam, war er merkwürdig ruhig, schaute auf die Aufnahmen und sagte: „Das verstehe ich nicht.“ Er hielt das erste Röntgenbild hoch, dann das zweite. „Ist das nicht wunderbar?“ sagte ich. Er antwortete: „Ganz außergewöhnlich — ich nicht, was geschehen ist; es ist keine Spur von der Entzündung von gestern abend zu sehen.“
Viele solcher außergewöhnlichen Erfahrungen haben mich auf dem langen Weg — nunmehr über fünfundsiebzig Jahre — begleitet. Unsere geliebte Führerin, Mrs. Eddy, schreibt (Vermischte Schriften, S. 235): „Wenn wir nach einem edleren Leben hungern und dürsten, werden wir es erreichen und Christliche Wissenschafter werden, Gott recht verstehen lernen und etwas von dem idealen Menschen wissen, dem wirklichen Menschen, der harmonisch und ewig ist.“
Unsere Welt scheint heute in einer verzweifelten Lage zu sein. Doch wir können helfen. Gott hat uns durch die Christliche Wissenschaft die Mittel gegeben, die Wahrheit zu betätigen, die Christus Jesus lehrte und lebte.
Berichte von Erdbeben, Massenmorden und Haß scheinen uns aus allen Teilen der Erde zu erreichen. Wie wunderbar, in den Vermischten Schriften auf Seite 206 die folgende Erklärung Mrs. Eddys zu lesen: „Was anders als die göttliche Wissenschaft kann das ewige Sein des Menschen, die Allheit Gottes und die wissenschaftliche Unzerstörbarkeit des Universums deuten?“ Wir können wissen, daß sich alles in Seiner geistigen Schöpfung eines unversehrten Seins erfreut und der Schöpfer —Gott, das göttliche Gemüt — alles leitet, regiert, schützt, erhält und umsorgt.
Wir hören nie auf zu lernen, und je mehr wir lernen, desto mehr lieben und heilen wir.
Leamington Spa, Worcestershire, England
