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DIE SONNTAGSSCHULE Sie rüstet die Jugend für die heutige Welt

Vorbereitet für die Abteilung für Kirchentätigkeiten Der Mutterkirche. Der sechste von acht Artikeln.

„Die darauffolgenden Lektionen“ — ein starkes Bollwerk (Teil I)

Aus der September 1984-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Bis jetzt haben wir uns mit den „ersten Lektionen“ der christlich-wissenschaftlichen Sonntagsschule beschäftigt, die in Artikel XX des Handbuchs Der Mutterkirche von Mary Baker Eddy aufgeführt sind. Diese „ersten Lektionen“, durch die Christliche Wissenschaft erhellt, bilden die Grundlage für den Unterricht über den Inhalt und die geistige Bedeutung der Heiligen Schrift. Die im selben Artikel erwähnten „darauffolgenden Lektionen“ sind von dieser Grundlage nicht zu trennen. Sie erweitern und vervollkommnen diese und bauen sie zu einem Bollwerk praktischen Verständnisses aus, das dem Schüler bei der Erfüllung seiner Lebensaufgabe als Jünger der Christus-Wissenschaft eine große Hilfe ist.

Sämtliche Lektionen, die in der Sonntagsschule gelehrt werden, sind in dieser Satzung des Kirchenhandbuchs als vollständiger Lehrplan für einen jeden Schüler zusammengefaßt — ganz gleich, wie alt er ist oder wieviel er von der Christlichen Wissenschaft versteht. Der neue neunzehnjährige Schüler braucht das geistige und moralische Gesetz ebenso wie der neue Dreijährige — und natürlich auch wie die anderen Neunzehnjährigen, die schon als Dreijährige in die Sonntagsschule kamen! Es gibt also keinen festen Zeitpunkt, um die ersten Lektionen zu beenden und mit den darauffolgenden zu beginnen. Ja, die „ersten“ und die „darauffolgenden“ Lektionen bereichern sich beständig gegenseitig durch alle Sonntagsschuljahre hindurch.

Doch wie kann dieses Ziel praktisch erreicht werden? Wie können wir sichergehen, daß jedes Kind durch den Unterricht die Wissensbreite und -tiefe erhält, die ihm zusteht?

Zuallererst müssen wir genau verstehen, was uns Mrs. Eddy durch Gottes Führung für diese Arbeit mitgegeben hat. Wir sollten dann diesen Anweisungen wirklich vertrauen und sie aus voller Überzeugung befolgen. Die Resultate sind großartig!

In Artikel XX Abschnitt 3 sagt Mrs. Eddy: „Die darauffolgenden Lektionen bestehen aus Fragen und Antworten‚ die sich für eine Klasse von jugendlichen Schülern eignen; sie sind in den Lektionen des Vierteljahrsheftes der Christlichen Wissenschaft zu finden, die in den Kirchengottesdiensten gelesen werden.“

Welche enormen und unbeschränkten Möglichkeiten gibt diese Frage-und-Antwort-Methode den Schülern und ihren Lehrern! Dabei ist der Austausch von Fragen und Antworten, der sich an der Wochenlektion entzündet, nicht auf die in der Lektionspredigt enthaltenen Zitate begrenzt. Doch es ist eindeutig klar, daß Mrs. Eddy für sie eine zentrale Rolle vorsah. Der gleiche Pastor Siehe Handb., Art. XIV Abschn. 1. — die Bibel und Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy —, der die Kirchengemeinde mit geistiger Nahrung versorgt, speist auch die Sonntagsschulklassen, jedoch mit einem wichtigen Unterschied. Während im Sonntagsgottesdienst die Bibellektion als Predigt gelesen wird, bietet sich in der Sonntagsschulklasse die Gelegenheit zu Fragen und Antworten, die sich auf Zitate oder das Thema einer Lektion beziehen können.

Wie aus Artikel XX des Kirchenhandbuchs klar hervorgeht, „darf [der Sonntagsschulunterricht] nicht von der in ihrem Lehrbuch enthaltenen absoluten Christlichen Wissenschaft abweichen“. Das Kirchenhandbuch verlangt auch gleichzeitig, daß der Unterricht für die entsprechenden Klassen geeignet sein muß. Diese beiden Kriterien — absolute Richtigkeit und Eignung — verlangen vom Lehrer, daß er sowohl seine Kenntnis des Buchstabens der Wissenschaft als auch seine Erfahrung in der Demonstration ihres Geistes in den Unterricht mitbringt.

Für Lehrer und Klassen, die die Fragen und Antworten mehr und mehr in den Mittelpunkt stellen, können die ersten Lektionen hilfreich sein. Sie können Abschnitte aus der Bibel oder aus Wissenschaft und Gesundheit besprechen und dabei auf einige Seligpreisungen, eines der Gebote oder eine Zeile aus dem Gebet des Herrn zurückgreifen. (Diese Idee läßt sich auch auf einfache Hausaufgaben anwenden.)

Die Geschichte von Kain und Abel Siehe 1. Mose 4:1-16. z. B. wird von manchen Lehrern ziemlich flüchtig behandelt, damit sie möglichst schnell zu einem etwas „inspirierenderen“ Stoff überspringen können. Doch deckt nicht gerade diese bittere Erzählung die versteckte Neigung des menschlichen Gemüts auf, brutal und selbstisch um des eigenen kleinen Vorteils willen zu handeln? Außerdem zeigt sie, wie wachsam man sein muß, um seine eigene Reinheit zu schätzen und zu verteidigen und seines Bruders Hüter zu sein; ferner veranschaulicht sie die schrecklichen Auswirkungen von Neid und Mißgunst gegenüber dem Guten eines anderen. Natürlich ist sie ein lebhaftes Beispiel dafür, was geschieht, wenn man das Gebot „Du sollst nicht töten“ mißachtet. Eine jüngere Klasse könnte man fragen, welche Eigenschaften, die uns die Seligpreisungen lehren, dieses Verbrechen hätten verhindern können.

Wie kann eine ältere Klasse mit dieser Geschichte arbeiten? Sie könnte erörtern, wie wir z. B. zur Bekämpfung des Terrorismus beitragen können, indem wir in uns gesetzeswidrige, aggressive oder teilnahmslos gutgläubige Neigungen ausmerzen. Die Schüler können sich auch mit dem umfassenden Thema des Wettbewerbs auseinandersetzen, der eine so bedeutende Rolle beim Sport, bei der Erziehung und im Geschäftsleben spielt — nahezu jede menschliche Tätigkeit scheint davon betroffen zu sein. Was ist wirklich fair? Wie werden wir mit Mißerfolg fertig? Wie lernen wir, brutale Tendenzen zu zügeln? Wie reagieren wir auf die Gewalttätigkeit anderer? Was ist gut am Wettbewerb? Wie kann er uns auf die Dauer nützlich sein?

In der Regel wird sich der Lehrer, bevor er diese Fragen stellt, einige dazu passende Stellen herausgesucht haben, die diese Themen aufschlußreich behandeln. Die Schüler werden oft von sich aus einige dieser Gedanken äußern; sollte das aber nicht der Fall sein, dann ist es gut, einen Text zur Hand zu haben, der die Beziehung zur „absoluten Christlichen Wissenschaft“ herstellt und die Richtung der erarbeiteten Antworten und weiteren Fragen bestimmt. Gerade das ist die besondere Verantwortung des Lehrers, denn die Sonntagsschule verfolgt ein wichtiges geistiges Ziel, das weit über die übliche Gruppendiskussion hinausreicht. Doch in den meisten Fällen sind die Schüler selbst bestrebt, dieses Ziel nicht aus den Augen zu verlieren.

Die Frage-und-Antwort-Methode ist gut geeignet, mit dem hellen Strahl geistigen Verständnisses den Nebel des materiellen Sinnes zu durchdringen. Sie ermöglicht es dem Lehrer, mit den einzelnen Kindern auf jeder Stufe ihres Verständnisses zu arbeiten. Fragen und Antworten zwingen Schüler und Lehrer, sich Ideen wirklich zu eigen zu machen. Wenn wir fähig und willens sind, über eine Idee zu sprechen, zeigt das, daß sich in unserem Denken etwas auftut, daß wir bereit sind, sogar mehr von der Wahrheit in unser Bewußtsein aufzunehmen.

Einfallsreiche Fragen und Antworten decken verborgene Beweggründe und Annahmen auf. Sie erschließen nicht nur das „Warum“ und „Wie“ der Christlichen Wissenschaft, sondern auch das „Was“ ihrer Lehre. Fragen‚ die mit einem einfachen „Ja“ oder „Nein“ beantwortet werden können, sind gelegentlich angebracht. Aber die tiefschürfenderen und umfassenderen Fragen zeigen besser, wie man dem Christus gemäß lebt. Christus Jesus lehrte auf diese Weise. Er stellte Fragen, um das Denken seiner Jünger zu wecken und zu prüfen. Als Beispiele mögen folgende Fragen dienen:

„Wer sagen die Leute, daß des Menschen Sohn sei?“ (Matth. 16:13.)

„Was ist leichter, zu sagen: Dir sind deine Sünden vergeben, oder zu sagen: Stehe auf und wandle?“ (Matth. 9:5.)

Jesus wiederholte manchmal eine Frage oder formulierte sie etwas anders, um eine ehrliche Antwort zu bekommen, als er z. B. fragte: „Wer saget denn ihr, daß ich sei?“ (Matth. 16:15.) Mrs. Eddy erklärt, daß diese Wiederholung dem tiefen Verlangen Jesu entsprang, verstanden zu werden. Siehe Wissenschaft und Gesundheit 137:8-10. Bisweilen spürte Jesus in seinen Zuhörern unausgesprochene Fragen und gab darauf selber erläuternde Antworten, oder er stellte neue Fragen, die ihre Gedanken genau aufzeigten: „Warum denkt ihr so Arges in euren Herzen?“ (Matth. 9:4.) „Was habt ihr miteinander auf dem Weg verhandelt?“ (Mark. 9:33.) Die Evangelien enthalten viele Fragen und Antworten, mit deren Hilfe man das Verständnis wecken oder erleuchten kann. Dies sind die eigenen Beispiele unseres Meisters für gutes Lehren und Lernen.


Wohl dem Menschen,
der Weisheit erlangt,
und dem Menschen,
der Einsicht gewinnt!
Denn es ist besser,
sie zu erwerben,
als Silber,
und ihr Ertrag ist besser als Gold.

Sprüche 3:13, 14

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