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Wer weiß genug, um zu heilen?

Aus der September 1984-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Auf die eine oder andere Weise ist diese Frage den meisten von uns schon begegnet. Sie könnte von einem Anfänger gestellt werden. Oder unter bestimmten Umständen mag sie einem erfahrenen Christlichen Wissenschafter in Zusammenhang mit seiner eigenen Heilarbeit durch den Kopf gehen.

Diese Frage taucht so oft auf, weil sie die immer wiederkehrende Frage eines Gemüts ist, das glaubt, in der Materie zu bestehen. Vielleicht ist sie weniger eine wirkliche Frage als eine gewohnheits-mäßige Einstellung. Das sterbliche Gemüt erwartet eigentlich keinerlei Antwort, denn von seinem begrenzten Standpunkt aus weiß niemand genug, um auf geistiger Grundlage heilen zu können.

Die tausendundein Zweifel, die das sterbliche Gemüt darüber ersinnt, ob jemand genug weiß, um zu heilen, haben alle ihre Grundlage in der falschen Annahme, daß unser eigenes Selbst ein unabhängiges Wesen sei, das in einer materiellen Welt lebt und webt. Dieses sogenannte „Ich“ oder Wesen kann sich überhaupt nicht bewußt sein, was Gott ist und was Gott tut. Es lebt mit seiner eigenen sehr nebelhaften Vorstellung von der geistigen Wirklichkeit, und deshalb bezweifelt es immer wieder, daß es genug weiß, um zu heilen.

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