Es gibt Leute, die, obgleich sie wenig zu sagen haben, es so geschliffen sagen mögen, daß sie gehört und bewundert werden. Andere, die viel zu sagen haben, tun das vielleicht so ärmlich, daß ihre wichtige Botschaft verlorengeht. Wie können wir unsere Kommunikationsfähigkeiten so verbessern, daß eine erstklassige Botschaft immer erstklassig wiedergegeben wird?
Eine akademische Ausbildung hilft uns, als Sprecher mit der Zuhörerschaft Kontakt zu gewinnen; doch solange wir glauben, daß Leben und Intelligenz in der Materie seien, stoßen wir auf Begrenzungen. Die materiellen Sinne sind trügerisch und unzuverlässig. Mrs. Eddy hebt in Wissenschaft und Gesundheit, dem Lehrbuch dieser Wissenschaft, hervor: „Geist, Gott, vernehmen wir, wenn die Sinne schweigen.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 89.
In der göttlichen Wirklichkeit übermittelt allein Geist, Gemüt, die Botschaft. Göttliches Übermitteln und Aufnehmen stellen vollkommene Kommunikation dar. Gottes Botschaft an Sein Gleichnis, den geistigen Menschen, schließt ein, daß diese vollkommenen Botschaften auch vollkommen verstanden werden. Der geistige Mensch bekundet die Fähigkeiten der Seele, Gottes; wenn er sich ausdrückt, ist er unfehlbar und ungehindert; und wenn er zuhört, versteht er alles klar und rein.
Werden wir uns der idealen Kommunikation bewußt, die der wahren geistigen Individualität des Menschen (unserer Individualität) innewohnt, so bedeutet das weitaus mehr, als nur unsere Fähigkeiten zu vervollkommnen, eine Ansprache auszuarbeiten und sie dann verständlich vorzutragen — mehr als die Fähigkeit, die Aufmerksamkeit der Zuhörer zu fesseln. Wenn wir ideale Kommunikation anstreben, müssen wir den geistigen Sinn entwickeln, die Fähigkeit, durch selbstlosen Gehorsam gegenüber Gott uns geistig auszudrücken und geistig zu verstehen.
Als Mose gegen Gottes Befehl, die Kinder Israel aus Ägypten herauszuführen, Einwände erhob, begründete er sie damit, daß er eine schwere Zunge habe. „Der Herr sprach zu ihm: Wer hat dem Menschen den Mund geschaffen?. .. So geh nun hin: Ich will mit deinem Munde sein und dich lehren, was du sagen sollst.“ 2. Mose 4:11, 12.
Mose folgte der inneren Stimme der Seele. Der Erfolg seiner Mission läßt die Macht der Seele erkennen, das aufzulösen, was Schüchternheit oder ein Sprachfehler gewesen sein mag — beides ein entschiedenes Handikap für einen Führer. Der vollständige Bericht in der Bibel zeigt, daß Moses Worte nicht nur klar gehört, sondern auch eindrucksvoll durch Wunder und Zeichen erhärtet wurden.
Wirkungsvolle Kommunikation ist nicht lediglich die Begabung einiger Auserwählter; sie ist das unbestreitbare Recht eines jeden einzelnen. Christus Jesus schenkte den verschiedensten Menschen ihre geistigen Fähigkeiten wieder. Der Meister bewies, daß sogar eine körperliche Sprachstörung ein Irrtum ist, der berichtigt werden kann. Er heilte, und es „redete der Stumme“ Matth. 9:33..
Mrs. Eddy bezieht sich auf jene Bibelstelle, in der berichtet wird, wie Jesus Stummheit heilte, indem „er. .. einen bösen Geist austrieb“ Luk. 11:14., wenn sie schreibt: „In diesem Fall war es das Übel Sprachlosigkeit, ein Irrtum des materiellen Sinnes, der durch die geistige Wahrheit des Seins ausgetrieben wurde, die Wahrheit nämlich, daß Sprachfähigkeit dem Gemüt, nicht der Materie angehört, und die falsche Kraft oder der verlorene Sinn muß dem rechten Sinn weichen und im Gemüt bestehen.“ Vermischte Schriften, S. 190.
Richtig betrachtet, sind der Christlichen Wissenschaft gemäß die Mittel zur Übermittlung einer Botschaft ebenso geistig wie die Intelligenz, die diese Botschaft vorbereitet. Wir glauben vielleicht, daß Sprechen das Funktionieren der Stimmbänder erfordere und Hören von der Funktionstüchtigkeit des Gehörnervs abhängig sei, aber Sprache und Gehör sind in Wirklichkeit nicht materiell. Sie sind geistig. Das Lehrbuch erklärt beispielsweise: „Die göttliche Wissenschaft enthüllt, daß der Ton durch die Sinne der Seele mitgeteilt wird — durch das geistige Verständnis.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 213.
Leblose Materie kann weder sprechen noch hören. Aber wir können es. Hat Jesus die Tauben und Stummen durch die trügerischen materiellen Sinne (alias falsches sterbliches Gemüt) geheilt? Nein! Dann gehört doch ganz gewiß intelligente Kommunikation einzig und allein dem einen Gemüt an, das es gibt — dem göttlichen Gemüt —, und nicht dem Körperbau. Was die Sterblichen als materielles Sprechen und Hören bezeichnen, täuscht nur jene wahren, dauernden Fähigkeiten des Gemüts, Gottes, vor, die wir in unserem wirklichen Sein durch Widerspiegelung besitzen.
Wir bringen unser wirkliches Sein in dem Verhältnis zum Ausdruck, wie wir in Übereinstimmung mit Gott leben. Unser Begriff von Sprache und Gehör kann daher vergeistigt, von Begrenzungen befreit und durch die Disziplin wissenschaftlichen Gebets und christlicher Ausübung vervollkommnet werden.
Wir können lernen, daß Geist, Gemüt, Einer und Alles ist und keine Trennung oder Teilung zuläßt, daß Kommunikation für uns göttlich natürlich ist, da wir der Ausdruck Gottes sind. Wir können beweisen, daß Gottes Eigenschaften und Fähigkeiten, die wir zu entwickeln trachten, klar und sofort demonstrierbar sind. Durch die Macht des Christus, der Wahrheit, die Jesus veranschaulichte, können wir uns mit gelassener Herrschaft und ohne materielle Behinderung verständlich machen.
Wenn uns unsere gegenwärtige Sprachfähigkeit enttäuscht, weil sie unseren Motiven nicht entspricht, können wir dennoch Gottes Gegenwart in liebevollen, heilenden Taten demonstrieren. Und die Tatsache, daß Gott mit uns ist, bedeutet, daß unendlicher Geist mit uns ist, daß das eine Gemüt mit uns ist im vollständigen Sein und daß alle Ideen des Gemüts vollkommen gebildet sind und störungsfrei funktionieren. Ist Gott mit uns, so schließt das gegenseitiges Verständnis ein, denn wir alle bringen in Wahrheit Gott zum Ausdruck. Durch rechtes Denken und Handeln können wir das von der Seele herrührende Sprachvermögen und Gehör nutzen, Fähigkeiten, die des Menschen wahre Individualität immerwährend verkörpert. Unser Lehrbuch erläutert, wie sich diese Wiederherstellung des geistigen Sinnes vollzieht: „Wenn es uns nicht gelingt, unsere Taten durch unsere Worte auszudrücken, wird Gott diese Schwäche ausgleichen, und aus dem Munde der Unmündigen wird Er sich Lob zubereiten.“ Ebd., S. 354.
Gott spricht durch Seinen Christus, die Wahrheit, zur Menschheit. Die Stimme des Christus, der Wahrheit, spricht zu dem einzelnen durch die Wissenschaft des Christus und heilt und lehrt ihn. Und dann spricht der Christus zu der Welt durch das Zeugnis desjenigen, der wiederhergestellt und erneuert wurde.
Durch die heilende Macht des Christus, die in der Ausübung der Christlichen Wissenschaft zum Wirken kommt, spiegelt der geistige Sinn, den wir nähren und ausdrücken, anderen gegenüber Christlichkeit wider. Auf diese Weise verbreitet der Christus geistige Liebe auf Erden; er stellt zwischen Gemüt und Seinen Ideen eine beständige Verbindung her. Ja, unser Leben wird in dem Maße ein heilendes Kommunikationsmittel, wie unser Denken und Tun rein und geistig ist.
