[Annual Meeting of The Mother Church]
Die diesjährige Jahresversammlung Der Mutterkirche, Der Ersten Kirche Christi, Wissenschafter, in Boston, Massachusetts, fand am Montag, dem 3. Juni, in Boston statt. Die nachfolgenden Berichte bieten jedem Mitglied die Gelegenheit, sich mit allen anderen Mitgliedern zu vereinen, um Mary Baker Eddys Erwartungen zu erfüllen, die sie in diese jährliche Zusammenkunft setzte. Ihre Worte verlieren nie an Bedeutung: „Brüder, unsere Jahresversammlung ist ein ernster Wächter. Sie fordert von euch, über Fortschritte zu berichten, die Erinnerung aufzufrischen, die Zweige zu verjüngen und die Knospen zu beleben, die Ranken hochzubinden und die Rebe zum Mutterstamm hinzulenken. Ihr habt eure Herden geweidet, die so reich an Verheißung sind, und kommt nun, kommt mit der Schleuder des Auserwählten Israels, um den Goliaths entgegenzutreten“ (Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes, S. 125). Es folgt ein kurzer Bericht über das Treffen.
Die Versammlung wurde mit Lied Nr. 300 aus dem Liederbuch der Christlichen Wissenschaft eröffnet. Der zurücktretende Präsident Zadie Hatfield las Stellen aus der Bibel und den Schriften Mrs. Eddys. Danach vereinten sich die Mitglieder im stillen Gebet und sprachen gemeinsam das Gebet des Herrn. Fräulein Hatfield gab die Beamten Der Mutterkirche bekannt: Schriftführer, Beulah M. Roegge aus Chikago, Illinois; Schatzmeister, Donald C. Bowersock aus Boston, Massachusetts; Präsident, Robert H. Mitchell aus Edinburg, Schottland.
Die Lesungen, die wir zu Beginn der Versammlung hörten, enthielten die bedeutungsvolle Aussage unserer Führerin, Mary Baker Eddy: „Wacht emsig; verlaßt nie den Posten geistiger Beobachtung und Selbstprüfung.“ Vermischte Schriften, S. 154. Dieser zeitgemäße Rat erinnert an die Worte Christi Jesu: „Was ich aber euch sage, das sage ich allen: Wachet!“ Mark. 13:37.
Sind wir täglich, ja stündlich, auf das Kommen des Christus zu unserem Bewußtsein vorbereitet? Wir dürfen den Christus nicht bloß aus eigennützigen oder persönlichen Gründen suchen. Wir suchen Gott und Seinen Christus, weil wir anderen helfen wollen, denn so erfüllen wir das zweite Gebot Jesu, unseren Nächsten zu lieben wie uns selbst. Siehe Matth. 22:35–40.
Durch das gebeterfüllte Studium der Bibellektionen Im Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft. gewinnen wir eine lebendigere, umfassendere Vorstellung von Kirche; wir erkennen, daß wir sowohl in uns selbst wie auch in unserem Gemeinwesen das schlafende Verständnis erwecken müssen. Ja, alle Anweisungen und Bestimmungen im Handbuch Der Mutterkirche bringen uns Inspiration und Fortschritt und machen uns auf die Nöte der Welt aufmerksam.
Die Christliche WissenschaftChristian Science (kr’istən s’aiəns), die Christus unserem Zeitalter offenbarte, fordert eine Wachsamkeit, die das Christentum als die wichtigste Kraft zum Guten in der heutigen Welt erkennt — eine Kraft, die jede erdenkliche Schattierung des menschlichen Denkens umwandelt, erlöst und heilt. Christus Jesus erweckte durch sein inspiriertes Beispiel seine Nachfolger — und zu ihnen zählen alle Christlichen Wissenschafter — zu der wichtigen Erkenntnis, daß der Christus der Eckstein des Christentums ist. Durch gewissenhaftes Beten und Fasten, durch Wachsamkeit und Scharfsinn erfassen wir den Christus als die lebendige Wirklichkeit unseres Lebens und erwecken uns und andere zu der großen Tatsache, daß Gottes Reich gekommen ist.
Im biblischen Bericht von Gideon erfahren wir, daß die Israeliten von den Midianitern ständig überfallen wurden.
Gideon war Bauer, und einmal drosch er Weizen in einer Kelter, um nicht von den Midianitern entdeckt zu werden. Die Bibel berichtet: „Der Herr aber wandte sich zu ihm und sprach: Geh hin in dieser deiner Kraft; du sollst Israel erretten aus den Händen der Midianiter. Siehe, ich habe dich gesandt!“ Richt. 6:14.
„Siehe, ich habe dich gesandt!“
Was für bedeutungsschwere Worte!
Können Sie sich vorstellen, wie Gideon sein Herz geprüft haben muß? Seine ganze Erfahrung steht in engem Zusammenhang mit unserem Thema heute nachmittag. Unser zurücktretender Präsident zitierte in den Lesungen aus den Vermischten Schriften: „Wacht emsig; verlaßt nie den Posten geistiger Beobachtung und Selbstprüfung.“ Verm., S. 154.
Mir scheint, unser Freund Gideon veranschaulicht die Bedeutung solch emsigen Wachens. Er macht mir drei wesentliche Punkte klar: Emsiges Wachen ist eine ständige Forderung. Es ist wichtig, mit anderen zu arbeiten und zu wachen; das weist auf das eigentliche Wesen der Kirche hin. Und solch geistiges „Wachen“ kommt anderen — ja, der ganzen Menschheit — zugute.
In der Bibel werden wir immer wieder darauf hingewiesen, daß wir „wachen“ müssen.
In einem der Psalmen lesen wir: „Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz; prüfe mich und erkenne, wie ich's meine. Und sieh, ob ich auf bösem Wege bin, und leite mich auf ewigem Wege.“ Ps. 139:23, 24. Mrs. Eddy drückt es in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift prägnant aus: „Du mußt die bösen Gedanken im ersten Fall beherrschen, sonst beherrschen sie dich im zweiten.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 234.
Dieses Wachen gründet sich auf eine praktische geistige Schau. Es legt Zeugnis ab vom wahren Wesen des Menschen als Ebenbild der Seele. Geistige Selbstprüfung ist nicht Selbstverdammung oder Eigenlob. Sie beginnt mit dem makellosen Selbst des Menschen, der Widerspiegelung unseres makellosen Vater-Mutter Gottes. Auf dieser Basis werden die Verzerrungen des materiellen Sinnes durchschaut und durch die Herrlichkeit der wahren Wirklichkeit ersetzt. Bei solch einer geistigen Beobachtung und geistigen Selbstprüfung können wir niemals überrumpelt werden.
Weder Gideon noch die von ihm ausgewählten dreihundert Mann mußten mit der Situation allein fertig werden. Sie hatten einander. Und das haben wir auch. Wir haben einander. Die individuelle geistige Beobachtung und Selbstprüfung verbinden sich in vereinter Stärke mit der Kirche, die unsere Führerin gegründet und der Menschheit auf ewig gegeben hat. „Jeder an seiner Stelle.“ Richt. 7:21.
Die verschiedenen Funktionen unserer Bewegung ergänzen sich einander. Sie geraten nicht in Konflikt miteinander, noch konkurrieren sie miteinander. Jede Funktion hat ihren göttlich inspirierten Zweck, aber jede ist mit allen anderen verbunden. Sie sind alle Teil eines unermeßlichen Ganzen.
Der Vortragsrat der Christlichen Wissenschaft ergänzt die Zweigkirchentätigkeit. Die Arbeit des Leseraums ist mit der der Verlagsgesellschaft verbunden. Unser Pastor und die Sonntagsschule können nicht ohne einander auskommen. Die Komitees für Veröffentlichungen sind auf die Arbeit der Ausüber und Pfleger angewiesen usw. „Wir sind eins.“ Liederbuch, Nr. 264. In der Kirche unserer Führerin gibt es keine Trennung.
Gideon und seine Männer bewiesen ohne Zweifel, welchen Segen die Zusammenarbeit bringt. Im ganzen Land herrschte Frieden.
Ebenso ist auch unser geistiges Wachen, unsere geistige Selbstprüfung, nicht selbstsüchtig. Es ermöglicht uns, für die ganze Menschheit zu leben. Dies war, wie Sie wissen, das Thema unserer Videokonferenz vom 8. Dezember.
„Jeder an seiner Stelle.“ Jedes Kind Gottes ist an seiner Stelle, eins mit dem göttlichen Gemüt. Der Christus offenbart dies jedem empfänglichen Herzen. Geistige Wachsamkeit im Lichte des Christus, der Wahrheit, befähigt uns, unsere von Gott bestimmte Stelle anzuerkennen und diese Stelle zu schätzen und zu lieben. Die Wirkung auf die Menschheit wird grenzenlos sein.
Mrs. Eddy sagt uns: „Vergeßt Euch selbst in der Arbeit für die Menschheit, dann werdet Ihr den müden Wanderer zu Eurer Tür ziehen, den Pilger und Fremdling für Eure Kirche gewinnen und Zugang zum Herzen der Menschheit finden.“ Verm., S. 155.
Unsere Arbeit besteht hauptsächlich darin, Anträge auf Mitgliedschaft in Der Mutterkirche zu bearbeiten und mit allen Mitgliedern eine herzliche Verbindung aufrechtzuerhalten.
Eine der im Kirchenhandbuch festgelegten Pflichten des Schriftführers ist die Einberufung von Versammlungen. Können Sie sich vorstellen, wie aufregend es war, die Versammlung vom 8. Dezember einzuberufen, oder wie erhebend, die Ergebnisse aufzuzeichnen?
Die Leseräume zählen zu den Einrichtungen, die unsere Führerin zur Erfüllung der Aufgabe unserer Kirche vorgesehen hat. Wir haben in diesem Jahr einen allgemeinen Plan für neue Leseräume Der Mutterkirche in Boston und der näheren Umgebung ausgearbeitet. Durch diese verschiedenartigen Leseräume werden wir nicht nur unserem Gemeinwesen dienen, sondern auch Erfahrungen sammeln, die wir mit dem Feld teilen können. Der Plan sieht im wesentlichen Leseräume in Geschäftsvierteln, Einkaufszentren, Wohngegenden und Studentenvierteln vor.
Wenn wir sorgfältig im Gebet darüber nachdenken, welche Aufgabe unsere Leseräume erfüllen, wird uns klar, daß sie eine wichtige Rolle spielen. Denn dort können sich andere Christen — die künftigen Heiler dieses Jahrhunderts — Wissenschaft und Gesundheit und Mrs. Eddys andere Werke sowie unsere Zeitschriften kaufen und entleihen. Ja, wir können den Leseraum als einen Verkaufsraum mit unwahrscheinlichen Dienstleistungen betrachten! Das heißt nun nicht, daß es dort keinen Platz mehr zum Studieren und Beten geben wird, sondern es bedeutet, daß unsere Produkte der Öffentlichkeit zugänglicher sein werden.
Gebet — tägliches, inbrünstiges Gebet, Ihre und unsere Gebete — ist unseren Sonntagsschulen gewidmet worden. Das Ergebnis ist u. a. ein Programm, das vorsieht, von Sonntagsschullehrern und -vorstehern neue und erprobte Ideen zu sammeln und sie mit dem Feld zu teilen. Ein weiteres Projekt ist die Herstellung von Videokassetten, die Kindern und Jugendlichen im Sonntagsschulalter in besonderen Versammlungen gezeigt werden können. Diese Programme sollen Kontinuität in die Kirchenerfahrung der Sonntagsschüler bringen, indem sie sie zu höheren Demonstationen der Geistigkeit anregen und sie erkennen lassen, wie wichtig Kirchenmitgliedschaft ist.
Ausüber und Pfleger überall in der Welt unterzogen sich in diesem Jahr einer tiefen inneren Prüfung, als sie sich ernsthaft mit den neuen Antragsformularen und Fragen zur Selbstprüfung befaßten, die von der Abteilung für Ausüber und Pflegetätigkeiten vorbereitet wurden. Und Ausüber, die an Arbeitstagungen teilnehmen, tauschen ihre geistigen Beobachtungen aus, die diese heilige Arbeit inspirieren und erweitern. Im vergangenen Jahr wurden fünfzig Arbeitstagungen abgehalten, und zwar in Australien, Neuseeland, England, Schottland, Südafrika, Namibia, Simbabwe und den Vereinigten Staaten. Und sie werden fortgesetzt, bis jeder im Christian Science Journal und im Herold der Christlichen Wissenschaft eingetragene Ausüber Gelegenheit hatte, daran teilzunehmen. Auf die Versammlungen am Vor- und Nachmittag für eingetragene Ausüber folgt am Abend eine zweieinhalbstündige Arbeitstagung für diejenigen, die sich mit dem Gedanken tragen, die öffentliche Ausübung aufzunehmen. Wir treffen überall eine tiefe Hingabe an, wie unser Meister Christus Jesus wirklich zu heilen und zu erneuern.
Die Heilungsberichte, die von Bewerbern um eine Anzeige im Journal und Herold eingesandt wurden, bezeugen die Wirksamkeit der Christlich-wissenschaftlichen Behandlung, die seit Mrs. Eddys Entdeckung für unsere Bewegung kennzeichnend ist. Sie beschreiben Heilungen von grauem Star, Arthritis, Taubheit, Glaukom, Gürtelrose, Krebs, Malaria, Lungenentzündung, Lähmung, Asthma, Gewächsen, Gehirnschaden und vielen anderen Problemen.
Eine andere dem Heilen gewidmete Konferenz wurde in Westdeutschland von unserer Sektion für die Betreuung von Militärangehörigen durchgeführt. Dort wurde die Aufgabe, den Frieden zu erhalten, erweitert und die Möglichkeit erörtert, die sich Christlichen Wissenschaftern bietet, Frieden zu stiften. Man kam zu dem Schluß, daß geistiges Beobachten, durch das der Mensch als Kind Gottes erkannt wird, zu Hause und am Arbeitsplatz ganz natürlich Frieden stiftet. „Selig sind, die Frieden stiften, denn sie werden Gottes Kinder heißen.“ Matth. 5:9 [Lutherbibel, revidierte Fassung von 1984].
Dies ist nur ein Querschnitt durch die Arbeit, die im Büro des Schriftführers geleistet wird. Eine andere Tätigkeit unserer Abteilung ist, mit Zweigkirchen und Vereinigungen in aller Welt in Verbindung zu bleiben. Wir baten alle Zweige, Berichte über ihre Fortschritte einzusenden. Und nun wird Bob Peacock, mein Stellvertreter, einige dieser Berichte mit Ihnen teilen.
Es folgt eine Zusammenfassung der Beiträge aus dem Feld.
• Die Vorsitzende des Vorstands einer Kirche in Chikago berichtete, daß viele Mitglieder meinten, ihr großes, altes Gebäude sei nicht länger für ihre kleine Mitgliedschaft geeignet. Doch das Gebäude war für die Mitglieder günstig gelegen, und es kamen auch einige neue Besucher. Als ihre Bemühungen, ein anderes Gebäude oder ein Baugrundstück zu finden, erfolglos blieben, wurden sie dazu geführt, das Gebäude zu renovieren. Die Sprecherin bemerkte abschließend: „Wir sind noch immer eine kleine Mitgliedschaft, die ein großes, schönes Gebäude unterhält, aber unsere wenigen Mitglieder sind aktiv, liebevoll, aufgeschlossen und unterstützen die Kirche und einander.“
• Mitglieder einer Kirche in Washington, D.C., berichten von den Schritten, die sie dazu führten, ihr sehr großes, schönes Gebäude in der Innenstadt zu verkaufen und etwa eineinhalb Kilometer entfernt ein kleineres zu bauen. Ein Mitarbeiter im Leseraum erinnert sich, daß sie „an den geistigen Tatsachen über dieses Gemeinwesen“ festhielten und ihre „gebetvolle Arbeit“ taten. Und er fügt hinzu: „In kurzer Zeit begannen wir einen enormen Wandel in der Entwicklung der ganzen Gegend zu sehen... Verschiedene Leute aus diesem Teil der Innenstadt kamen herein und sagten uns, wie froh sie seien, daß wir geblieben sind, daß wir da sind.“
Ein anderes Mitglied berichtet, was geschah, wenn die Mitglieder Entscheidungen treffen mußten: „Wir stimmten ab, und jedesmal waren die Stimmen genau zur Hälfte geteilt. Und doch ging hinterher jeder einfach liebevoll seines Weges... Wir beteten weiter, und als wir uns für das Grundstück entschieden, wurde die Wahl einstimmig getroffen.“
• Mitglieder einer Vereinigung in Zaire fragten sich, ob sie überhaupt in ihrem Viertel bleiben sollten, weil es dort viele Probleme gab: Schlägereien und Diebstähle, kein fließendes Wasser und keine Elektrizität in ihrem Gebäude. Die Mitglieder befaßten sich im Gebet mit der Definition von „Kirche“ aus Wissenschaft und Gesundheit: „Kirche. Der Bau der Wahrheit und Liebe; alles, was auf dem göttlichen Prinzip beruht und von ihm ausgeht.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 583. Die verschiedenen Probleme verschwanden. Und der Ort, die Vereinigung eingeschlossen, genießt nun den Segen des Wasser- und Stromprogramms der Regierung.
Mary Baker Eddy sagt uns im Lehrbuch: „ ... der Gang der Zeit [trägt] das Banner der Freiheit voran. Die Mächte dieser Welt werden kämpfen und ihren Wachtposten befehlen, die Wahrheit nicht eher frei durchgehen zu lassen, als bis sie ihren Systemen beigepflichtet hat; aber die Wissenschaft achtet des gefällten Bajonetts nicht und schreitet vorwärts.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 225.
Die Mächte dieser Welt mögen ihre Wachtposten haben, aber die Menschheit hat den Christian Science Sentinel, das Journal, den Herold und den Monitor; sie bestimmen den Takt für unseren großen Marsch, der uns immer weiter aus dem Materialismus heraus in die Freiheit geistigen Lebens führt.
Wir freuen uns, berichten zu können, daß die Auflageziffer des Christian Science Monitors weiterhin steigt und im Berichtsjahr viele neue Abonnenten hinzugekommen sind. Die meisten neuen Abonnenten scheinen keine Christlichen Wissenschafter zu sein; sie erkennen aber im Monitor redaktionelle Eigenschaften und Werte, die sie zu schätzen wissen.
Außerdem sind wir dankbar für die Vitalität unseres Sentinels, unseres Journals und unseres Herolds. Die ganze Menschheit braucht sie. Eine unserer dringlichsten Aufgaben als Herausgeber der christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften ist, neue Mittel und Wege zu finden, der Menschheit alle unsere Publikationen zugänglicher zu machen. Die Zeit ist gekommen, kühner und inspirierter vorzugehen, wenn unsere Zeitschriften die breite Öffentlichkeit erreichen sollen.
Im Februar dieses Jahres starteten wir ein Rundfunkprogramm, „The Christian Science Monitor International Weekend“, das Sonntag abends in ganz Westeuropa ausgestrahlt wird. Dieses Projekt wird in Zusammenarbeit mit Radio Luxembourg, einer der stärksten Sendestationen Westeuropas, durchgeführt. Auf diese Weise können wir einen umfangreichen, neuen Hörerkreis in Europa wirtschaftlich und effizient erreichen.
Obwohl es noch zu früh ist, auf Einzelheiten einzugehen, haben mich der Verwaltungsrat und der Vorstand gebeten, heute bekanntzugeben, daß die Vorbereitungen für die Einrichtung eines weltweiten Senders der Christlichen Wissenschaft in vollem Gange sind. Dieser Sender wird über Kurzwelle Programme nach Europa, Afrika, Lateinamerika und Asien ausstrahlen. Die Einrichtung dieses Senders wird in Kürze beginnen und einige Jahre dauern. Dies gibt uns die Möglichkeit, Sonderausgaben aller unserer Zeitschriften — auch die vollständige Tagesausgabe des Monitors und den Herold der Christlichen Wissenschaft in vielen Sprachen — sowie spezielle Programme zu senden.
Vor kurzem schrieb ich an einen Theologen. Er hatte einige unglückliche falsche Aussagen über die Christliche Wissenschaft gemacht. Er dachte, die Christlichen Wissenschafter nähmen die Bibel nicht ernst oder wüßten nicht, das Opfer Jesu zu schätzen. Er glaubte, wir verträten den Standpunkt, das Böse und die Sünde seien unwirklich und verdienten nicht unsere Aufmerksamkeit. Ich schrieb ihm, wie Mrs. Eddy die Dinge sah. Aber ich schrieb noch mehr. Ich erzählte ihm von Ihnen. Ich erzählte ihm, wie sehr Sie Jesus lieben. Ich erklärte ihm, daß Sie die Bibel voll akzeptieren. Ich versuchte ihm klarzumachen, daß Sie dem Bösen und der Sünde entgegentreten und ernsthaft beten, sie zu überwinden.
Ja, dadurch, daß Sie die Christliche Wissenschaft ehrlichen Herzens leben, machen Sie das glaubhaft, was das Komitee für Veröffentlichungen der Öffentlichkeit sagt. Deshalb ist die Selbstprüfung so wichtig.
Vor kurzem wurde ein vierunddreißigjähriges Verbot, christlich-wissenschaftliche Literatur in ein osteuropäisches Land einzuführen, gelockert. Hier in den Vereinigten Staaten und in anderen Teilen der Welt wird uns weiterhin durch die verschiedensten gesetzlichen Bestimmungen Schutz gewährt. Organisationen ersuchen uns um Vorträge über die Christliche Wissenschaft. Eine medizinische Zeitschrift hat uns um einen ausführlichen Beitrag über unsere Religion gebeten.
Ihre Bemühungen, der Christlichen Wissenschaft gemäß zu leben, sind für die Berichtigungsarbeit, von der diese ermutigenden Ereignisse getragen werden, sehr wichtig. Ihre Selbstprüfung und Ihr Engagement, es noch besser zu machen, erleichtern den Komitees für Veröffentlichungen die Arbeit.
Wir sind unsagbar dankbar für unseren Fortschritt. Aber wir sind nicht naiv, was die Herausforderungen betrifft. Die Welt steht der Christlichen Wissenschaft im allgemeinen sehr feindlich gegenüber. Wir lassen diese Feindseligkeit nicht unbeachtet. Wir befassen uns mit menschlichem Haß auf christliche Weise.
Was sehen wir, wenn wir unsere Bewegung rein menschlich betrachten? Eine beachtliche Zahl von Prozessen, in denen die Integrität unserer Kirche und unserer Heilmethode in Frage gestellt wird. Ausüber werden verklagt, weil sie beten; Eltern werden gerichtlich belangt, weil sie der Macht Gottes vertrauen; gegen unsere Kirche wird ein Prozeß angestrengt, weil sie Wissenschaft und Gesundheit vor Verfälschung schützt, weil sie darauf bedacht ist, hier im Kirchenzentrum die moralische Norm aufrechtzuerhalten, und weil ihre Mitglieder das Heilen öffentlich ausüben. Bundesstaatliche Legislativen versuchen unverhohlen, geistiges Heilen für ungesetzlich zu erklären. Die Medizin sucht sich immer mehr zu behaupten. Und die Christliche Wissenschaft stößt auf zunehmende Opposition bei denen, die die Bibel wörtlich nehmen.
Was geht aber wirklich vor sich, wenn man die Dinge von einem „geistigen Standpunkt“ aus betrachtet? Das sterbliche Gemüt wird reif zur Zerstörung. Und was tun wir? Jesus saß nicht tatenlos da, als der Gerasener auf ihn zukam. Jesus fragte ihn nach seinem Namen; er war „Legion“ und symbolisierte all die Schwierigkeiten, die er hatte. Der Meister überwand diese Schwierigkeiten; er trieb sie aus. Das einzige Problem, das das fleischliche Gemüt verursachen kann, wie aggressiv es auch sei, ist im Endeffekt nie mehr als eine mentale Suggestion. Wir nennen es tierischen Magnetismus. Wir können niemals Schaden erleiden, wenn wir gegen diese Aggressivität angehen. Wenn wir den Mut haben, ihr furchtlos entgegenzutreten, mit unerschütterlicher, geistiger Überzeugung, dann beruhigen sich die Gemüter, und die Menschheit wird empfänglicher für den Tröster.
Mehr als unsere Bewegung muß in Betracht gezogen werden. Auch die Zukunft unserer Mitmenschen liegt uns sehr am Herzen. In dem Maße, wie wir bereit sind, ein Leben zu führen, das das geistige Wachstum der ganzen Menschheit fördert, werden wir gemeinsam einige der Herausforderungen aus dem Weg räumen, denen sich unsere Bewegung gegenübersieht. Warum? Weil das Akzeptieren des Trösters — besonders was er über wahres Heilen offenbart — damit zusammenhängt, inwieweit die Menschen den geistigen Sinn entwickelt haben. Nur mit dem geistigen Sinn können wir verstehen, wer wir sind und was wir zu verkünden haben. Nur wenn uns die Menschen verstehen, werden sie für unsere Botschaft aufgeschlossen sein und geistiges Heilen dulden.
Ihre Bereitschaft, sich selbst zu prüfen und geistig zu beobachten, ist von unschätzbarem Wert. Sie helfen sich selbst. Sie helfen Ihrer Bewegung. Sie helfen der Menschheit.
In der Bibel verheißt uns Gott: „Und es soll geschehen: ehe sie rufen, will ich antworten; wenn sie noch reden, will ich hören.“ Jes. 65:24. Wenn wir die Identität des von Gott geschaffenen Menschen betrachten, unsere wahre Identität, werden wir bessere Zeugen für die unendlichen Mittel sein, die uns zur Verfügung stehen, und wir werden feststellen, daß wir ständig mit geistigen Ideen versorgt werden, die alle unsere Bedürfnisse stillen. Im vergangenen Jahr erlebte Die Mutterkirche wunderbare Beweise der reichen Fülle.
Die Mutterkirche und viele Zweige überall in der Welt haben geholfen, die besonderen Nöte in einigen Gebieten Afrikas, Südamerikas und des Fernen Ostens zu stillen.
Auf dem Kopfsteuerformular, das Sie in diesem Jahr erhalten haben, waren keine besonderen Fonds aufgeführt. Der Schriftführer, der Vorstand und der Schatzmeister sind der Meinung, daß die Spenden, die zur allgemeinen Verwendung eingesandt werden, am wirksamsten alle Aspekte der Mission unserer Kirche unterstützen. Wie Sie wissen, kann der Vorstand bestimmen, für welche kurz- oder langfristigen Zwecke die Gelder des Allgemeinen Fonds verwendet werden.
Wir alle sind uns der Herausforderungen überall in der Welt bewußt, die uns dazu verleiten möchten, die Vorstellung von Mangel und ungenügender Versorgung zu akzeptieren. Wir wissen natürlich, daß dies nur eine Versuchung ist. Die folgende Stelle aus Wissenschaft und Gesundheit ist sehr lehrreich: „In der wissenschaftlichen Beziehung von Gott zum Menschen sehen wir: was einen segnet, segnet alle, wie Jesus es an den Broten und den Fischen zeigte — da Geist und nicht die Materie die Quelle aller Versorgung ist.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 206.
Nach dem, was wir heute gehört haben, ist das vergangene Jahr offensichtlich ein Jahr des Fortschritts gewesen, ein Jahr der Freude, aber es hat auch, wie in den vergangenen Jahren, Schwierigkeiten mit sich gebracht.
Wenn die Menschheit erhoben und geheilt wird, so beweist das die Nützlichkeit unserer Kirche. Siehe Definition von „Kirche“ in Wissenschaft und Gesundheit, S. 583. Der ständige Strom von Heilungen, über die wir in unseren Zeitschriften lesen und in unseren Mittwochabend-Zeugnisversammlungen hören, sind Beweise des lebendigen Christus. Soeben erhielten wir einen Bericht aus Deutschland, den ich Ihnen hier in gekürzter Form wiedergeben möchte. Ein Arzt eröffnete einer Mutter, daß ihr Töchterchen, das an Hirnhautentzündung erkrankt war, im Sterben liege und er nichts mehr tun könne. Die ärztliche Behandlung wurde eingestellt. Eine Bekannte, eine Krankenschwester, schlug der Mutter vor, es mit der Christlichen Wissenschaft zu versuchen. Die Mutter suchte sofort eine Ausüberin der Christlichen Wissenschaft auf, und gebetvolle Behandlung wurde gegeben. Die Mutter ging nach Hause, in der Zuversicht, daß ihre Tochter leben werde, und sie sprach den Angehörigen Mut zu. Am nächsten Morgen hatte das Kind kein Fieber mehr; es saß im Bett, und nach ungefähr einer Woche wurde es aus dem Krankenhaus entlassen — mental und physisch gesund, obwohl der Arzt ursprünglich gesagt hatte, daß das Mädchen, sollte es am Leben bleiben, nie normal sein würde. Mehrere Monate nach der Heilung bestand das Mädchen die Aufnahmeprüfung zur Mittelschule, und seine Noten waren besser als in den Jahren zuvor. Mutter und Tochter sind jetzt Mitglied Der Mutterkirche.
Die Mutterkirche spielt eine wichtige Rolle, indem sie der Menschheit die Basis für geistige Beobachtung und Selbstprüfung gibt. Das Kirchenhandbuch verlangt, daß alle unsere Zeitschriften gut redigiert und „auf der Höhe der Zeit“ Siehe Handb., Art. VIII Abschn. 14. gehalten werden. Das bedeutet, nicht nur in Aufmachung und Inhalt auf dem Laufenden zu sein, sondern auch in der Zeitlosigkeit, mit der die wichtige Botschaft das menschliche Denken erreicht.
Jetzt, wo die Jahresversammlung zu Ende geht, sollten wir uns fragen: Was können wir spezifisch tun, um sicherzugehen, daß nächstes Jahr die Berichte aus dem Feld von noch größeren Erfolgen, Siegen und erneuter Kraft sprechen, jede Herausforderung zu überwinden? Unseres Erachtens bietet sich uns allen ununterbrochen die Gelegenheit zu geistigem Fortschritt, der sich aus dem Gehorsam gegenüber dem Kirchenhandbuch ergibt. Wir können uns z. B. selbst prüfen, um zu sehen, inwieweit wir die Mahnung unserer Führerin befolgen, „ ... täglich [zu] wachen und [zu] beten, um von allem Übel erlöst zu werden, vom irrigen Prophezeien, Richten, Verurteilen, Ratgeben, Beeinflussen oder Beeinflußtwerden“ Ebd., Abschn. 1.. Diese Anweisung gilt nicht unserem Nächsten, vielmehr ist sie eine Vorschrift, daß jeder sich gewissenhaft prüfe, um niederreißende Kritik, Eigenwillen und menschliche Meinungen auszumerzen, die äußerst emotionale Reaktionen auslösen, anstatt stille, gebeterfüllte Betrachtungen darüber, daß das göttliche Gemüt uns zeigt, was wir für unsere Sache tun sollten und können.
Ferner können wir der Forderung unserer Führerin, die sie in dem Abschnitt „Pflichttreue“ stellt, gewissenhafter nachkommen. Eine Definition von „Pflicht“ lautet: „Etwas, was man aufgrund seiner Position oder Stellung tun muß.“ Wenn wir nun Kirchenmitgliedschaft als unsere Position betrachten, dann müssen wir, um diese Position erfolgreich auszufüllen, uns „täglich gegen aggressive mentale Suggestionen ... verteidigen und [uns] nicht verleiten ... lassen, [unsere] Pflicht gegen Gott, gegen [unsere] Führerin und gegen die Menschheit zu vergessen oder zu versäumen. Nach [unseren] Werken [werden wir] gerichtet, und zwar gerechtfertigt oder verdammt.“ Ebd., Abschn. 6.
Angesichts dieser Pflicht oder Forderung können wir dem Beispiel unserer Führerin folgen und für den Weltfrieden beten sowie für die Integrität von Richtern und Rechtssystemen, von Exekutiven und Legislativen der Regierungen in der ganzen Welt. Wir können im Gebet die Integrität der Redakteure und Geistlichen unterstützen und mit göttlicher Autorität daran festhalten, daß niemand den heilenden Christus falsch beurteilen oder falsch darstellen kann. In unseren Gebeten können wir auch die Macht der göttlichen Liebe anerkennen, dem Hunger, dem Terrorismus, der nuklearen Gefahr und all den Annahmen sozialer, wirtschaftlicher und politischer Unausgeglichenheiten und Konflikte ein Ende zu machen. Wenn wir den Plan unseres Vater-Mutter Gottes, der göttlichen Liebe, gebetvoll erfüllen, sind wir uns und unseren Mitmenschen treu. In den Lesungen zu Beginn der Versammlung hörten wir ein Zitat Mrs. Eddys, das uns sagt, wie wir sichergehen können, daß auch das nächste Jahr von Fortschritt gezeichnet ist: „So zu leben, daß das menschliche Bewußtsein ständig in Verbindung mit dem Göttlichen, dem Geistigen und dem Ewigen bleibt, heißt die unendliche Macht individuell zum Ausdruck bringen, und das ist Christliche Wissenschaft.“ Verschiedenes, S. 160.
Die Versammlung schloß mit dem gemeinsam gesprochenen sechsten Glaubenssatz aus Wissenschaft und Gesundheit und der Doxologie, Lied Nr. 1.