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Hilfe für unsere Erde

Aus der Oktober 1985-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Als ich die Oberschule besuchte, war ich besorgt, daß es bald keine Vögel mehr in den Wäldern geben würde und die Forellen in den Flüssen nicht überleben würden. Gegen die Umweltverschmutzung mußte doch etwas getan werden! Die Bedrohung erschien mir so groß, daß ich sogar daran dachte, meine Pläne für ein Collegestudium aufzugeben, um in der Wildnis mitzuarbeiten; vielleicht konnte ich so mein Teil zur Rettung des Fischadlers und der Wachtel, der Seeotter und des Mammutbaums beitragen.

In der Schule gab man uns Bücher über Umweltverschmutzung. Lange diskutierten wir darüber, was getan werden könne. Ich begann im Kleinen, die Umwelt sauberzuhalten. Ich fuhr mit dem Fahrrad statt mit dem Auto zur Schule. Wenn ich einkaufen ging, las ich die Aufschriften der Waren, um zu sehen, ob sie biologisch abbaubar waren. Meine Eltern waren damit einverstanden, daß Papier und Glas dem Recycling zugeführt würden.

Eines Tages beobachtete ich in der Dämmerung, wie kleine Kiebitze in der Nähe ihres Nests niedrig über die stoppelfelder flogen. Da dachte ich: „O Gott, laß das nicht alles verschwinden!“ Das war das erste Mal, daß ich über Umweltschutz betete; für mich war das in dem Moment ganz natürlich.

Nach und nach lernte ich — was ich nun besser weiß —, daß nichts von dem, was Gott erschafft, zerstört werden kann. Es dauerte einige Zeit, bis ich zu dieser Überzeugung gelangte. Es leuchtete mir ein, daß Gott doch sicherlich das lieben mußte, was Er erschuf, und ich kannte die Bibel gut genug, um zu wissen, daß das, was Gott schafft, gut ist und Sein Wesen widerspiegelt.

In diesem Vertrauen hielt ich immer mehr nach Anzeichen von Gottes Fürsorge Ausschau. Alltägliche Beispiele für Liebe nahmen eine neue Bedeutung an. Selbst kleine, alltägliche Begebenheiten — wenn z. B. ein Vater oder eine Mutter ein Kleinkind trug oder wenn Schüler sich gegenseitig bei den Hausaufgaben halfen — zeigten mir Gottes Liebe. Ich wußte von dem, was ich in der Christlichen Wissenschaft gelernt hatte, daß Gott unendlicher Geist ist, daß Er allen Raum erfüllt und daß Seine Widerspiegelung, Seine schöpfung, geistig ist. Ich zog daraus den Schluß, daß es keine höhere Liebe oder wachsamere Fürsorge als die Gottes gibt, weil nichts die geistige Schöpfung von der Allgegenwart und Macht des unendlichen Geistes trennen kann. Christus Jesus nahm auf diese wachsame Fürsorge Bezug, als er sagte: „Verkauft man nicht fünf sperlinge um zwei Pfennige? Dennoch ist vor Gott deren nicht einer vergessen.“ Luk. 12:6.

Gott, Liebe, sorgt ständig für den Menschen und Seine ganze Schöpfung. Gottes Liebe ernährt und schützt. Schon das Wissen, daß Gott hegt, was Er erschaffen hat, gibt mir die Zuversicht, daß es Seiner Schöpfung gut geht. Die göttliche Liebe hört niemals auf, Seine Kinder zu regieren, zu lieben und zu behüten. Diese Liebe hat Macht, da Gott das göttliche Prinzip ist, das das Universum aufrechterhält.

Gottes Fürsorge ist sogar größer, als wir menschlich wahrnehmen können. Die physische Welt kann das zärtliche Verhältnis zwischen Geist und seinem Bild und Gleichnis kaum in Worte fassen. Der Apostel Paulus sagt, daß wir „durch einen Spiegel in einem dunkeln Wort“ 1. Kor. 13:12. sehen. Das geschieht, wenn wir die Natur betrachten. Das Gute, die Schönheit und Ordnung, die wir in der Natur sehen, sind nur ein Fingerzeig dafür, daß Gott Seinen Ausdruck liebt. Die Tatsache, daß ein Zugvogel seinen Weg findet oder der Delphin sich durch Sonar orientiert, kann uns auf die unfehlbare Führung des göttlichen Gemüts verweisen.

Dies bedeutet nicht, daß das Universum eine Mischung aus Materie und Geist ist. Auch wacht Gott nicht über zwei Welten — eine geistige und eine physische. Die wahre und einzige Schöpfung ist geistig. Das Ebenbild des Geistes ist unkörperlich. Was uns als physische Welt erscheint, ist ein falsches Bild, das die sterbliche Annahme von der Schöpfung unterhält.

Als ich einmal im Herbst in den Schweizer Alpen wanderte, bewunderte ich die Schönheit, die mich umgab. Da waren Bergketten majestätischer, schneebedeckter Gipfel, winzige Alpenblumen, wilde Himbeeren und Blaubeeren, friedliche seen, in denen sich die Berge widerspiegelten. Meine Wandergefährtin war nachdenklich. Sie zeigte auf einen verunstalteten Baum und meinte: „Das kommt vom sauren Regen.“ Ich war fast entrüstet, daß dieses Bergparadies Schaden erleiden konnte. Meine Freundin fragte: „Betest du darüber? Weißt du, in unseren Wäldern zu Hause in Deutschland ist das ein großes Problem!“

Wenn ich zuvor noch nicht darüber beständig gebetet hatte, so begann ich doch jetzt damit! Mich beflügelte das Wissen, daß Gott keine unharmonischen Zustände, sei es Verseuchung oder Krankheit, verursacht oder gutheißt; deshalb haben sie in Wirklichkeit keinen Ursprung. Die falschen Annahmen des sterblichen Gemüts machen die materielle Umwelt aus. Der Glaube, Gott könne eine Welt schaffen, die aus Materie und Geist bestehe, und sie sogar kennen, ist falsch; hier liegt die Wurzel des Problems der Umweltverschmutzung.

Als ich später über die Bäume in Deutschland und der Schweiz nachdachte, suchte ich in der Bibel nach einem Vers, der mir beim Beten helfen würde. In den Psalmen fand ich folgende Verse: „Die Bäume des Herrn stehen voll Saft, die Zedern des Libanon, die er gepflanzt hat... Herr, wie sind deine Werke so groß und viel! Du hast sie alle weise geordnet.“ Ps. 104:16, 24. Als ich mich an Gott wandte, erkannte ich an, daß Er der Vater von allem ist und daß das, was Er schafft, geistig und unzerstörbar ist. Ich dachte darüber nach, daß in Gottes Universum Harmonie die Regel ist und nicht Verfall oder Disharmonie. Ich betete so lange, bis ich nicht mehr mit der Annahme kämpfte, daß Materie und Geist nebeneinander existieren können.

Wenn wir beten, gibt uns Gemüt ein göttliches Weltbild. Das Verständnis der geistigen Wirklichkeit berichtigt die falsche Ansicht, daß die Welt unvollkommen und labil sei. Gebet fördert geistiges Verständnis; und dieses Verständnis heilt. Die geistige Sicht des Universums, das aus der Substanz des Geistes besteht, hebt die begrenzte Anschauung auf, die sich uns mitteilt, wenn wir uns auf das Zeugnis der körperlichen Sinne verlassen.

Einige sterbliche Charakterzüge müssen geheilt werden, damit die Verunreinigung der Umwelt aufhört. Mrs. Eddy schreibt in ihrem Buch Die Einheit des Guten: „Solche Gemütszustände wie Undankbarkeit, Sinnenlust, Bosheit und Haß bilden die giftigen Krankheitsstoffe der Erde.“ Einh., S. 56.

So versuchte ich einige dieser selbstsüchtigen Charakterzüge abzubauen, indem ich bei mir selbst anfing. Achtloses Wegwerfen kleiner Abfälle bis hin zur nachlässigen Industriemüllbeseitigung bezeugt Undankbarkeit für Sauberkeit und Reinheit. Ich betete für die Erkenntnis, daß der göttliche Geist keine selbstsüchtigen oder unreinen Angewohnheiten schafft. Der Mensch, Gottes Idee, spiegelt Seine Güte und Harmonie wider. Weder Mensch noch Natur — die dem göttlichen Gemüt unterstehen — können Gottes Schöpfung schaden.

Nachdem ich begonnen hatte, auf diese Weise zu beten, war mir wohler bei dem Gedanken, daß ich zur Beseitigung der Umweltverschmutzung und des Problems des sauren Regens mein Teil beitragen kann. Ich weiß nun, wie ich zur Reinigung der Umwelt beitragen kann. Wenn wir erkennen, daß die mentale Verunreinigung eine falsche Suggestion über die Wirklichkeit des Geistes und seiner Idee, des Menschen, ist, können wir an der spezifischen Wahrheit festhalten, die die falsche Annahme gegen das wahre geistige Verständnis austauscht. Und wenn wir Gottes Schöpfung besser verstehen, kann das dazu beitragen, die Umweltverschmutzung zu heilen, auf die wir aufmerksam werden.

Unsere Maßnahmen zur Verringerung der Umweltverschmutzung in der Welt könnten ein äußeres Zeichen für eine innere, geistige Sicht der Schöpfung sein. Vielleicht beteiligen wir uns selbst an Aktionen, um einige spezifische Faktoren der Verunreinigung zu beseitigen. Doch das wichtigste ist: Wir können beten! Unser besseres Verständnis von Gottes unzerstörbarem, vollkommenem Universum kann viel zur Wiederherstellung der Umwelt beitragen.

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