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Hände weg, wenn etwas nicht richtig ist!

Aus der Juni 1985-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Es besteht die weitverbreitete Ansicht, daß man im Geschäftsleben nur durch skrupellose Methoden — hier ein wenig täuschen, dort jemanden kaltstellen — vorankomme. Wenn wir meinen, dies sei ein Problem unserer Zeit, dann belehrt uns Hiobs Klage eines Besseren: „Die Gottlosen verrücken die Grenzen, rauben die Herde und weiden sie. Sie treiben den Esel der Waisen weg und nehmen das Rind der Witwe zum Pfande“. Hiob 24:2, 3.

Die Versuchung mag sehr groß sein, derartigen Praktiken zu folgen, um in der Geschäftswelt zu überleben. Sind wir aber ehrlich und lieben wir unseren Nächsten, dann lassen wir uns nicht einreden, echter Erfolg sei auf diese Weise zu erzielen. Vielmehr werden wir ohne Einschränkung Mrs. Eddys warnenden Worten in Wissenschaft und Gesundheit beipflichten: „Es sei wohl verstanden, daß Erfolg im Irrtum Niederlage in der Wahrheit bedeutet“. Wissenschaft und Gesundheit, S. 239.

Manchmal kommt der eine oder andere schon früh mit fragwürdigen oder unmoralischen Praktiken in Berührung — noch ehe er ein rechtes Gespür für Integrität entwickelt hat. Andere wiederum, die normalerweise ehrlich sind, werden in Praktiken hineingezogen, die nicht absolut offen und ehrlich sind. Sie mögen sich überhaupt nicht dieses hinterhältigen Gebarens bewußt sein. Handelt es sich aber um Christliche Wissenschafter, die die Lektionspredigt Im Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft. in der Bibel und in Wissenschaft und Gesundheit täglich studieren, die beten und danach streben, in Übereinstimmung mit den Zehn Geboten und der Bergpredigt zu leben, dann werden Unredlichkeiten gewiß aufgedeckt werden.

Selbst wenn das Übel erkannt worden ist oder sich das eigene Moralempfinden so weit entwickelt hat, daß man derartige Dinge verabscheut, kommt vielleicht dennoch das Argument auf, die Praktiken seien schon so alt, daß viele Leute, manche von ihnen unschuldig, Schaden erleiden würden, wenn man diese Gebaren aufdeckte oder abstellte. Die Gefahr, daß es zu einem nicht wieder gutzumachenden Bruch kommen könnte, vergrößert nur noch das Dilemma. Etwas anderes als eine größere Katastrophe scheint kaum möglich.

Ob man nun selber arglos gewesen ist oder wissentlich die Augen vor diesen fragwürdigen Praktiken verschlossen hat, der ehrliche Wunsch, das Falsche zu berichtigen, und die Bereitschaft, diesen Wunsch durch Gebet und konsequentes Bemühen zu unterstützen, kann den notwendigen Wandel mit sich bringen. Aber man muß mit sich selbst ehrlich sein. Man muß willens sein, die Situation und sich selbst ehrlich zu prüfen und die eigenen Fehler zu erkennen — ob man sie nun aus Nachlässigkeit, Unwissenheit, Feigheit, Habgier oder auch aus anderen Gründen begangen hat.

Manchmal kann eine Berichtigung geräuschlos vor sich gehen. Wenn das aber nicht möglich ist, wird Gott jedem Beteiligten den Mut geben, allem, was da kommen mag, entgegenzutreten. Wenn wir die Weisheit und den Mut zur Ehrlichkeit erlangen, so bring das viel mehr ein als materieller Gewinn und menschliches Ansehen.

Wichtig ist, daß wir den Materialismus aufgeben und Geistigkeit gewinnen. Ganz gleich, wie hoch die Welt Besitz und Stellung einschätzt, wenn man sie auf unrechtmäßige Weise erwirbt, bringen sie keinen Segen. Christus Jesus stellte einmal eine Frage, die wir auch uns vorlegen sollten: „Was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme doch Schaden an seiner Seele?“ Matth. 16:26. Er erinnerte seine Zuhörer daran, daß Motten und Rost materielle Schätze zerstören und Diebe sie stehlen können. Siehe Matth. 6:19, 20.

Diese Schätze mögen für eine gewisse Zeit einen Wert haben, was wohl ebenso für rein persönliche Macht und rein persönliches Prestige gilt. Wenn sie uns aber unsere Integrität oder unser barmherziges Mitgefühl kosten, dann sollten wir sie besser nicht erwerben. Von echtem und bleibendem Wert sind Charakterstärke, Ehrlichkeit, Reinheit, brüderliche Nächstenliebe, Hingabe und hohe Ideale. Wissenschaft und Gesundheit beschreibt die richtige Haltung kurz und bündig mit den folgenden Worten: „In der Christlichen Wissenschaft versteht man unter Substanz Geist, während die Gegner der Christlichen Wissenschaft glauben, Substanz sei Materie. Sie halten die Materie für etwas, ja für nahezu das einzige, und die Dinge, die den Geist betreffen, für nahezu nichts oder für wenigstens der täglichen Erfahrung sehr fernliegend. Die Christliche Wissenschaft vertritt gerade die entgegengesetzte Ansicht“. Wissenschaft und Gesundheit, S. 349. Wenn wir uns darum bemühen, den Standpunkt der Christlichen Wissenschaft einzunehmen, dann werden wir immer seltener der Weltlichkeit den ersten Platz einräumen. Und wir werden Gott in unserem Leben immer mehr an erste Stelle setzen.

Wir werden erkennen, daß das wahre Selbst des Menschen rein und des Betruges und der Korruption unfähig ist, weil Gott Wahrheit ist. Wir können an folgender Tatsache aus Wissenschaft und Gesundheit festhalten: „Eine geistige Idee trägt kein einziges Element des Irrtums in sich, und diese Wahrheit entfernt alles Schädliche in der richtigen Weise“. Ebd., S. 463.

Da das wahre Sein des Menschen die Widerspiegelung der göttlichen Liebe ist, kann er weder habgierig noch selbstsüchtig sein. Die wahre geistige Individualität des Menschen — unsere Individualität — kann nur liebevoll, gut und rechtschaffen sein.

Wenn es uns klar wird, daß Gott das einzige Gemüt ist, erkennen wir, daß alle an einem Geschäftsvorgang Beteiligten dieses Gemüt zum Ausdruck bringen. Gott gibt jedem einzelnen die Intelligenz, zu sehen, welche Richtung zu einer Lösung eingeschlagen werden muß. Wenn wir uns ehrlich, beharrlich und demütig an die Wahrheit über Gott und den Menschen halten, wird uns eine Antwort gegeben werden, wie verwickelt das Problem auch sein mag.

Demut ist der Schlüssel. Jesus sagte, die Sanftmütigen „werden das Erdreich besitzen“ Matth. 5:5.. Es ist ein Beweis von Charakterstärke, wenn es uns darum geht, gut zu sein und Gutes zu tun, anstatt uns darum zu kümmern, was andere Leute über uns denken.

Die Ermahnung des Paulus verdient Beachtung: „Den Reichen dieser Welt gebiete, daß sie nicht stolz seien, auch nicht hoffen auf den ungewissen Reichtum, sondern auf Gott, der uns alles reichlich darbietet, es zu genießen.“ 1. Tim. 6:17. Einzig und allein, was Gott gibt, kann uns wirklichen Frieden und wirkliche Zufriedenheit bringen. Und Er gibt in reichem Maße und ewiglich.

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