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Sind Sie von jemandem enttäuscht?

Aus der Juni 1985-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Christian Science Monitor


Samuel war es. Er war ein Prophet in biblischen Zeiten, und Saul war der König, dem Samuel selbst zum Thron verholfen hatte. Natürlich hatte Samuel gehofft, daß Saul ein verläßlicher Führer sein würde, der den Geboten Gottes gehorchte. Zu seiner Enttäuschung entsprach Saul jedoch nicht den Erwartungen.

Wir alle hegen Hoffnungen — vielleicht hoffen wir, einen idealen Ehepartner oder einen wahren Freund zu finden; fröhliche, gehorsame, fleißige Kinder zu haben; für einen Chef zu arbeiten, der unsere wundervollen Fähigkeiten anerkennt, oder sogar unter einem großen Staatsmann zu leben. Aber manchmal erfüllen die Menschen einfach nicht unsere Erwartungen. Und mitunter mögen wir am meisten von uns selbst enttäuscht sein, wenn wir meinen, wir hätten irgendwie versagt.

Wir brauchen uns jedoch nicht mit solchen Enttäuschungen zu belasten. Die Bibel berichtet, daß der Herr zu Samuel sagte: „Wie lange trägst du Leid um Saul ... ?“ 1. Sam. 16:1.

Die Christliche Wissenschaft kann Enttäuschungen heilen, indem sie uns eine solidere Grundlage für unsere Hoffnungen gibt. Und diese feste Grundlage ist das, was die Bibel über Gott und den Menschen lehrt. Die Lehren und Werke Christi Jesu bringen z. B. die beweisbare Wahrheit von einem allerhabenen Gott und dem zu Seinem Ebenbild geschaffenen Menschen klar ans Licht. Das ist die Wahrheit über unser Sein, und sie enttäuscht uns nie.

Unser Gott — der eine allmächtige, ewige Geist — ist unfehlbar. Und der Mensch ist der Ausdruck Gottes. Die Beziehung des Menschen zu dem Höchsten Wesen ist unmittelbar, ununterbrochen und aktiv. Sie ist nicht abstrakt.

Durch Gebet können wir alle lernen, uns selbst bewußt in diesem wahren Licht zu sehen. Wir können täglich auf unsere Einheit mit Gott vertrauen und sie beweisen. Und wir können andere Menschen im selben Licht sehen — als untrennbar von Gott.

Das Böse behauptet, es stelle sich Gott, dem Guten, entgegen und kehre das Gute um. Es möchte uns von Gott trennen, indem es den Menschen als sterblich bezeichnet und ihn mit biologischen Begriffen beschreibt. Aber das entspricht nicht dem wahren Menschen, den Gott erschaffen hat. Im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft definiert Mary Baker Eddy „Schöpfer“ u. a. als „Geist; Gemüt; Intelligenz ... “ Und weiter heißt es in der Definition: „... Gott, der alles gemacht hat, was gemacht ist, und nicht ein Atom oder ein Element schaffen konnte, die das Gegenteil von Ihm sind.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 583.

Wenn wir unsere Hoffnungen von einer anderen Person abhängig machen, die wir für einen Sterblichen mit unterschiedlichen Launen halten, mögen wir durchaus enttäuscht werden. Jemanden als die Quelle von etwas Substantiellem, Wirklichem und Wahrem zu betrachten, als die Quelle von etwas, was uns für unsere Existenz ausschlaggebend erscheint, ist diesem Menschen gegenüber nicht fair. Gott ist es, der alle Not stillt, der uns fördert und für uns sorgt, der Vater und Mutter aller ist. Und wenn wir im Gebet Seine Hilfe suchen, werden wir nicht enttäuscht. Dann sehen wir andere Menschen in einem neuen Licht — und zwar nicht als unzuverlässige Quellen des Guten, sondern als Äußerungen des Guten, das Gott ist.

Wir können entdecken, daß derselbe Mensch, an den wir uns von ganzem Herzen mit irgendeiner Hoffnung klammerten — und der uns vielleicht enttäuschte —, Gott genauso nahesteht wie wir, daß auch er Sein geistiges Ebenbild ist. Und diese Einsicht ist mit der grundlegenden Erkenntnis verbunden, daß Gott allein es wert ist, Ihm unsere Aspirationen und Wünsche und Hoffnungen anzuvertrauen.

Unsere höhere geistige Anschauung von Gott und Mensch mag eine Freundschaft erneuern oder zu einer ganz neuen Freundschaft führen. Aber unabhängig von dem Ergebnis werden wir Fortschritte gemacht und für uns selbst und andere Menschen mehr Verständnis und Mitgefühl gewonnen haben. „Sieh nicht an sein Aussehen und seinen hohen Wuchs“, sagte Gott zu Samuel, als er sich anschickte, einen neuen König — David — zu salben. „Denn nicht sieht der Herr auf das, worauf ein Mensch sieht. Ein Mensch sieht, was vor Augen ist; der Herr aber sieht das Herz an.“ 1. Sam. 16:7.

Wie oft waren wir nicht schon zutiefst enttäuscht — und zwar nicht nur von anderen, sondern auch von uns selbst —, vielleicht weil wir unbesonnen handelten oder einem anderen gegenüber ungerecht waren, während wir in unserem Herzen genau das Gegenteil beabsichtigt hatten.

Aber wenn wir uns täglich im Gebet unsere Einheit mit Gott vergegenwärtigen und uns darauf verlassen, daß Er alle unsere Nöte stillt und bestimmt, was wir wahrnehmen, dann haben wir ein endgültiges Mittel gegen Enttäuschung gefunden.

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