Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Ist Furcht tatsächlich eine Ursache?

Aus der Juni 1985-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Um durch die Christliche Wissenschaft heilen zu können, muß man unbedingt wichtige metaphysische Punkte klar verstehen. Einer dieser Punkte betrifft die Frage: „Verursacht Furcht Krankheit?“

Mary Baker Eddy beantwortet diese Frage mit einem eindeutigen Ja. Sie schreibt in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift: „Die bewirkende Ursache und Grundlage aller Krankheit ist Furcht, Unwissenheit oder Sünde“. Wissenschaft und Gesundheit, S. 411. Wenn wir uns bei diesem Thema auf jene Aussage in ihren Werken beschränkten, dann könnten wir fälschlicherweise annehmen, es gäbe eine wirkliche und dauernde geistige Ursache für Krankheit, obgleich es doch in Wahrheit niemals der Fall ist.

Wenn wir uns jedoch eingehender mit diesem Thema beschäftigen und alles studieren, was Mrs. Eddy darüber schreibt, entdecken wir, daß Furcht nicht die wahre Ursache für irgend etwas ist. Sie schreibt über das Wesen der Ursache: „Das unsterbliche Gemüt ist die einzige Ursache; daher ist Krankheit weder eine Ursache noch eine Wirkung“. Ebd., S. 415. Wenige Seiten weiter lesen wir in Wissenschaft und Gesundheit: „Weder die Krankheit selbst noch Sünde oder Furcht hat die Kraft, Krankheit oder einen Rückfall zu verursachen“. Ebd., S. 419.

Die Zitate im zweiten und dritten Abschnitt dieses Artikels mögen sich auf den ersten Blick widersprechen. Aber eine sorgfältigere Untersuchung zeigt, daß jedes grundlegende Wahrheiten offenbart, die wir zum Heilen brauchen. Das erste Zitat „Die bewirkende Ursache und Grundlage aller Krankheit ist Furcht, Unwissenheit oder Sünde“ deutet an, daß Denkgewohnheiten, die nicht von Gott stammen, der scheinbare Ursprung allen Leidens sind. Es widerspricht der immer noch weithin geltenden Theorie, daß die Ursache von Krankheit grundsätzlich in den physischen Zuständen der Materie selbst liege: einer organischen oder funktionellen Störung des materiellen Körpers oder Gehirns.

Die Offenbarung der Christlichen Wissenschaft allerdings weist die Menschheit auf die Tatsache hin, daß die Materie keine Intelligenz hat und unsere Erfahrung nicht bestimmen kann. Die anscheinend chemischen, elektrischen, organischen Zustände des Körpers sind nicht intelligent, denn Intelligenz ist keine Eigenschaft träger Materie, so sehr die Menschheit dies auch glauben mag. Intelligenz gehört ausschließlich Gemüt, Gott, an; sie drückt sich nie in oder durch materielle Element aus, sondern allein durch die geistigen Ideen des Gemüts.

Zu verstehen, daß die scheinbare Ursache von Krankheit nicht physischer Natur ist, ist ein erster Schritt zu deren Heilung. Dieses Verständnis beseitigt den Glauben, daß Leben und Intelligenz durch die Materie gelenkt werden. Es zeigt uns, daß materialistisches Denken — wie z. B. ein von „Furcht, Unwissenheit oder Sünde“ geprägtes Verhalten — allein für Krankheit verantwortlich ist.

Einige Ärzte und Psychiater stimmen heute darin überein, daß der gedankliche Zustand viele körperliche Probleme zu verursachen scheint und sich in ihnen zeigt. Das beantwortet allerdings noch nicht die Frage, was und wo das Gemüt ist, das eine solche Macht zu haben scheint. Wir brauchen die Offenbarung der Christlichen Wissenschaft, um den Angriff der Krankheit abzuweisen. Diese Wissenschaft erklärt, daß es kein Gemüt gibt, das Krankheit verursachen könnte, denn das einzige Gemüt ist Gott, das Gute. Gemüt ist Geist. Gemüt ist kein chemischer Zustand des materiellen Gehirns, denn Körperlichkeit besitzt keine Intelligenz. Gemüt ist auch kein ätherisches Gemüt, keine ätherische Seele im Körper, die uns irgendwie selbständig regiert. Gemüt ist Gott allein. Dieses göttliche Gemüt ist unser eines und einziges Gemüt, da jeder von uns tatsächlich Gottes Idee, Sein geistiger Ausdruck, der Mensch ist.

Die Christliche Wissenschaft ignoriert niemals Krankheit oder sagt: „Es liegt alles nur an deinem Denken“. Da Gott das einzige Gemüt ist, zeigt uns die Wissenschaft, wie wir die Vollkommenheit des göttlichen Gemüts als unser Gemüt demonstrieren können. Durch Gebet und Studium wird uns klar, wie notwendig es ist, Furcht durch ein liebevolles Vertrauen auf Gottes Güte und Unwissenheit durch das geistige Verständnis zu ersetzen, daß Gott Seine Schöpfung uneingeschränkt regiert. Und wir erkennen, daß die Sünde restlos zerstört werden muß, und zwar dadurch, daß wir geläuterte Absichten und Taten ausdrücken.

Wenn wir dann diese Punkte zu verstehen beginnen, lernen wir, die Frage, ob Furcht Krankheit verursache, intelligent zu lösen. Wir sehen, daß Furcht nicht eine von sich selbst gebildete Realität ist. Es gibt keine Furcht im göttlichen Gemüt, Gott, dem Ursprung unserer wahren Gedanken. Als Mrs. Eddy darauf hinwies, daß Furcht und andere beunruhigende Gedankenzustände Krankheit hervorrufen, wollte sie uns nur verdeutlichen, daß Krankheit in der menschlichen Erfahrung vollkommen mental statt in irgendeiner Weise physisch ist. Um jedoch Krankheit zu heilen, müssen wir wie Mrs. Eddy in unseren Schlußfolgerungen einen Schritt weiter gehen und verstehen, daß Krankheit in Wirklichkeit auch nicht mental ist, weil sie kein Zustand des Gemüts, Gottes, ist. In Wahrheit ist Krankheit weder physisch noch mental, noch wird sie durch einen physischen oder mentalen Zustand ausgelöst. Sie kann in dem Gmeüt, das Gott ist, überhaupt nicht existieren. Und deshalb besteht sie auch nicht in unserem wahren Sein, das die Widerspiegelung des Gemüts ist.

Genau diesen Standpunkt müssen wir einnehmen, wenn wir Schwierigkeiten, die anscheinend durch Furcht verursacht wurden, vollständig heilen wollen. Wieder und wieder begegnen wir in der Bibel Gottes Befehl „Fürchtet euch nicht!“ Der hebräische Prophet hörte Gottes Wort: „Fürchtet euch nicht und erschrecket nicht! Habe ich's dich nicht schon lange hören lassen und es dir verkündigt? Ihr seid doch meine Zeugen! Ist auch ein Gott außer mir? Es ist kein Fels, ich weiß ja keinen.“ Jes. 44:8.

Sollte Furcht an uns nagen und sollten wir besorgt sein, daß die Furcht, die uns erfüllt, die Ursache für eine Krankheit sei oder daß sie den Glauben an Krankheit steigern könne, dann ist es hilfreich, über Mrs. Eddys Erklärung in Rückblick und Einblick nachzudenken: „Die Wissenschaft sagt zur Furcht:, Du bist die Ursache aller Krankheit; aber du bist eine von dir selbst gebildete Falschheit — du bist Finsternis, ein Nichts. Du bist ohne Hoffnung und „ohne Gott in der Welt". Du hast kein Dasein und keine Daseinsberechtigung, denn „die völlige Liebe treibt die Furcht aus“.‘ “ Rückbl., S. 61.

Unser Heilmittel ist immer das Verständnis von der vollkommenen Liebe, der göttlichen Liebe. Gott, die göttliche Liebe, ist die eine Ursache, das einzige Gemüt. In der göttlichen Liebe gibt es keine Furcht, Unwissenheit oder Sünde, und genausowenig gibt es sie in der Widerspiegelung der Liebe, unserer wahren und einzigen Identität. Alles, was Liebe schaffen oder was ihr bewußt sein kann, ist die ewige und unwandelbare Harmonie ihrer eigenen Schöpfung. Und die göttliche Liebe, der Schöpfer von allem, erhält und trägt die Schöpfung unfehlbar in geistiger Harmonie.

Als Christus Jesus hörte, daß die Tochter des Jairus gestorben war, bevor er zu ihr hatte kommen können, beruhigte er Jairus mit den Worten: „Fürchte dich nicht; glaube nur, so wird sie gesund!“ Luk. 8:50. Und sie erwachte wieder zum Leben. Es ist natürlich, sich nicht zu fürchten, denn Gottes Mensch ist und kann nicht furchtsam sein. In Gottes vollkommener Schöpfung gibt es nichts, vor dem man sich fürchten muß, denn Gott, die göttliche Liebe, ist Alles-in-allem.

Jesu Heilarbeit war augenblicklich und wirksam, weil er nicht nur wußte, daß Gott die einzige Ursache ist, sondern diese Tatsache auch durch die Art, wie er sein Leben lebte, bewies. Jesus war ohne Furcht, weil er Gott als Liebe verstand und sein Denken von Liebe erfüllt war. Jesus war sich der Güte Gottes bewußt, und er huldigte in keiner Weise der Annahme von Sünde. Sein Leben war ein lebendiges Beispiel der Wahrheit, daß Furcht, Unwissenheit und Sünde trügerisch sind und daß ihre scheinbare Anwesenheit vor Leben, Wahrheit und Liebe verschwindet.

Durch ebendieses christliche geistige Verständnis und die tatsächliche Demonstration, daß Gott das einzige Gemüt des Menschen ist, können wir jetzt beginnen, alles, was wir denken und tun, zu regieren. Christus, Wahrheit, wird dann mehr und mehr unser Leben mit der Harmonie erfüllen, die das göttliche Gemüt ständig in seiner eigenen Schöpfung ausdrückt.

Furcht ist keine tatsächliche Ursache. Sie ist kein wirklicher Gedanke; sie kommt nicht von irgendwo her, noch kann sie uns irgend etwas antun. Deshalb haben wir das gottverliehene Recht, uns zu weigern, beunruhigt zu sein, wenn wir durch Vorstellungen von Furcht versucht werden. Gott erhält Seine Schöpfung für immer in Harmonie. Unsere Verantwortung ist es, die Machtlosigkeit der Furcht aufgrund ihrer absoluten Nichtsheit zu erkennen — und sie ganz entschieden zurückzuweisen. Wenn wir dann unsere Gebete, unser Studium, unsere metaphysische Behandlung und unsere liebevolle Demonstration einer christusgleichen Lebensweise fortsetzen, wird die Heilung folgen. Furcht verursacht niemals wirklich Krankheit, noch vermag sie Heilung zu verhindern.

Wenn das Verständnis und die Demonstration der göttlichen Liebe unser Leben bestimmt, müssen Furcht und ihre sogenannten Wirkungen verschwinden.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / Juni 1985

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.