Das christliche Heilen, wie zu Christi Jesu Zeiten praktiziert, wurde allein durch geistige Mittel und ohne jede materielle Hilfe vollbracht. Und genauso wird es heutzutage in der Christlichen Wissenschaft ausgeübt. „Unser System des Gemüts-Heilens“, schreibt Mrs. Eddy, „beruht auf dem Erfassen der Natur und des Wesens allen Seins — auf dem göttlichen Gemüt und auf den wesentlichen Eigenschaften der Liebe. Seine Arzneikunde ist sittlich, und seine Medizin ist intellektuell und geistig, obgleich es auf physisches Heilen angewandt wird. Dieser fundamentalste Teil der Metaphysik jedoch“, fährt sie fort, „ist am schwersten zu verstehen und zu demonstrieren, denn für das materielle Denken ist alles materiell, bis dieses Denken durch Geist berichtigt wird.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 460.
Geistiges Heilen läßt sich vom Heilsweg, den uns der Meister lehrte, nicht trennen. Die Heiltätigkeit Christi Jesu inspirierte den Glauben. Eine Frau z. B. hatte zwölf Jahre lang unter dem Blutfluß gelitten, und ihr Zustand war unter der Obhut der Ärzte schlimmer geworden. Als sie jedoch von Jesus hörte, sagte sie sich, daß sie gesund werde, wenn sie nur sein Gewand anrühren könne. Deshalb drängte sie sich durch die Menge, die ihn umringte, und berührte den Saum seines Kleides; und sie war geheilt.
War es nur die Berührung eines Stoffstücks, die eine solche Heilung bewirkte? War die Heilung das Ergebnis ihres Glaubens, daß die Berührung sie heilen würde? Eine sorgfältige Untersuchung der biblischen Überlieferung zeigt deutlich, daß sie durch etwas geheilt wurde, was man als geistige Medizin beschreiben könnte. Wie Markus berichtet, wußte Jesus sofort, „daß eine Kraft von ihm ausgegangen war“. Denn er wandte sich um und fragte: „Wer hat meine Kleider angerührt?“ Die Frau gestand, was geschehen war. „Er sprach aber zu ihr: Meine Tochter, dein Glaube hat dich gesund gemacht.“ Siehe Mark. 5:25–34.
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