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Selbst das Gold in unserem Charakter muß geläutert werden

Aus der Juli 1985-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Gold ist schon seit langem ein Symbol für den größten Schatz der Menschheit. Aber es gibt ein „Gold“, das wertvoller ist als die Kronen der Monarchen oder die Schätze der Völker. Es ist in den edelsten Eigenschaften des menschlichen Charakters zu finden, wie z. B. in Ehrlichkeit, Demut, Selbstlosigkeit, Mitgefühl, Treue.

Diese Eigenschaften sind so wertvoll, weil sie eine tiefe moralische Gesinnung zum Ausdruck bringen und weil sie ihren Ursprung in dem göttlich Reinen und Guten haben. Die Pflege moralischer Eigenschaften ermöglicht es uns, mehr von den höchsten geistigen Eigenschaften wie Heiligkeit, Weisheit, wahre Liebe zu bekunden. Diese kennzeichnen das wirkliche Wesen des Menschen, der zum Ebenbild Gottes geschaffen ist, zum Ebenbild des unendlichen Geistes, der göttlichen Seele, der grenzenlosen Liebe.

Wenn die moralischen Eigenschaften uns von den tierischen Instinkten weg zur Geistigkeit führen, arbeiten wir unsere Erlösung aus. Wir erkennen, wer wir wirklich sind — die unbefleckte Widerspiegelung des Geistes, das Ebenbild der Seele, der Vertreter der Liebe —, und wir lernen, es zum Ausdruck zu bringen.

Doch wie das reinste Erz, das man aus der Erde holt, so scheint auch jede goldene moralische Eigenschaft, die wir in unserem Leben ausdrücken, heller, wenn sie geläutert wird. Und selbst wenn diese Läuterung manchmal durch schwierige Erfahrungen und durch Zeiten der Prüfung erreicht wird, so wird das Gold doch immer wertvoller und nützlicher, wenn die Schlacken entfernt werden.

Ein Kapitel im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy, befaßt sich mit der geistigen Erklärung des Buches der Offenbarung in der Bibel. An einer Stelle in diesem Kapitel wird unter Hinweis auf das Leben Christi Jesu der Christus als Idee Gottes bezeichnet, die schließlich die ganze Menschheit mit der göttlichen Wissenschaft regieren wird. Weiter lesen wir im Lehrbuch: „Diese unbefleckte Idee, die zuerst durch den Mann und, dem Offenbarer zufolge, zuletzt durch das Weib dargestellt wird, wird mit Feuer taufen; und die Feuertaufe wird die Spreu des Irrtums in der Hochglut der Wahrheit und Liebe verbrennen und sogar das Gold des menschlichen Charakters schmelzen und läutern.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 565.

Der größte Segen dieser Läuterung ist, daß wir verstehen, ja erkennen lernen, was Gott wirklich ist. Das eröffnet uns ganz neue Ausblicke auf das Leben und seine Bedeutung. Wir beginnen, unsere individuelle Aufgabe in Gottes herrlichem Schöpfungsplan zu ahnen. Durch die Läuterung finden wir innere Ruhe, finden wir wahre Zufriedenheit mit dem, was wir sind. Wir finden Heilung. Gibt es einen größeren Segen, als Gott zu kennen und somit uns selbst als Gottes Ebenbild zu sehen? Unser Meister lehrte seine Jünger: „Selig sind, die reines Herzens sind; denn sie werden Gott schauen.“ Matth. 5:8.

Wir müssen wissen, daß die Forderung nach einem reinen Herzen niemand von Gottes Gnade ausschließt. Selbst wenn Gottähnlichkeit und geistige Reinheit uns im täglichen Leben oft sehr fern zu sein scheinen, gibt uns doch jedes Bemühen um Erlösung und Reinigung einen echten Schimmer von Heiligkeit. Der Strahlenglanz der göttlichen Seele, des grenzenlosen Geistes, wird in immer neuen Formen für uns sichtbar. Und wir stellen fest, daß die Klarheit dieser Vision, die durch das Licht Christi, der Wahrheit, erstrahlt, ihre eigene reinigende Wirkung in unserem Bewußtsein hat. So gewinnen wir in unserem Bestreben, besser, selbstloser, demütiger und treuer zu sein, eine immer klarere Vorstellung vom Wesen Gottes und werden dadurch noch mehr geläutert. Wir können dann noch tiefere göttliche Wahrheiten verstehen.

Ein Vers eines wohlbekannten Liedes aus dem Liederbuch der Christlichen Wissenschaft lautet:

Wie Feuer Gold durchläutert,
Die Schlacken all verzehrt,
So bringt die Wahrheitsglut ans Licht
Des Menschen wahren Wert.Liederbuch, Nr. 15.

Mit der Taufe der Wahrheit werden die Unreinheiten aus dem menschlichen Charakter entfernt, und wir erblicken immer klarer und wissenschaftlicher die reine Substanz des Menschen. Doch kann dieses Bild vom göttlich Guten nur dann auf die Dauer segnen, wenn es lebendig wird — wenn wir tatsächlich in die Tat umsetzen, was wir von der geistigen Wirklichkeit begriffen haben. Dazu wird gehören, daß wir Werke christlichen Heilens vollbringen; daß wir unseren Nächsten lieben wie uns selbst; daß wir für andere tun, was wir wollen, daß sie für uns tun sollen, und daß wir bei allen menschlichen Bemühungen den Willen des Vaters befolgen.

Leben wir in Übereinstimmung mit dem, was wir erkennen, wenn wir tief in die unendliche und ewige Wirklichkeit des Seins hineinschauen, dann werden wir das ewige Leben selbst erfahren. Was wir gewinnen, ist ein gewandelter Charakter — und ein neues, unbegrenztes, reiches und freies Leben.

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