So gehorsam wie sich ein Spiegelbild seinem Original gegenüber verhält, so untrennbar ist der Mensch, die Widerspiegelung Gottes, vom unendlichen Guten seines Schöpfers. Das ist das geistige Fundament für den Fortschritt der Menschheit.
Für jeden von uns gibt es ein von Gott bestimmtes Entwicklungsprogramm. Als Kind Gottes lebt jeder von uns im Gehorsam gegen Sein Gesetz des unaufhörlichen Guten.
Menschlich gesehen, scheint zu einer Entwicklung aber oft Gutes und weniger Gutes zu gehören — Veränderliches und Ungewisses. So betrachtet, kann Entwicklung den Übergang vom Kleinen zum Großen, von der Jugend zum Alter, vom Schwachen zum Starken, von der Materialität zur schließlichen Geistigkeit einschließen. Eine solche Vorstellung kann aber zur Folge haben, daß wir uns von Vererbung, unserer Umgebung, wirtschaftlichen Verhältnissen oder körperlichen Zuständen abhängig machen. Sie würde außerdem den Anschein erwecken, daß vielversprechende Fortschritte aufgehalten oder in ihr Gegenteil verkehrt werden könnten.
Die Christliche Wissenschaft offenbart das geistige Gesetz, das wahrer Entwicklung zugrunde liegt, und zeigt, wie es praktisch demonstriert und bewiesen werden kann. Gottes Gesetz ist unfehlbar und schwankt niemals, denn Gott ist unveränderliches Prinzip. Wir wissen, daß die geistige Entfaltung des Menschen von diesem Gesetz bestimmt wird und daher gewiß, behütet und sicher ist. Gottes Gesetz ist Fortschritt — geistiger Fortschritt. Dieses Gesetz ist das Wirken des ewigen Lebens, der ewigen Wahrheit und Liebe, die sich stets dem Menschen kundtun und offenbaren. Das Wesen und die Substanz Gottes bleiben immer gleich. „Geist, Gott, keimt niemals, sondern Er ist derselbe, gestern und heute und ... auch in Ewigkeit‘ “ Wissenschaft und Gesundheit, S. 546., schreibt Mrs. Eddy.
Der Mensch, die Widerspiegelung Gottes, kann nicht arbeitslos, pensioniert oder überflüssig, unterbeschäftigt oder überbeschäftigt sein. Der Mensch bringt die Eigenschaften Gottes ewiglich zum Ausdruck. Gottes Idee altert nie, sondern erstrahlt immerdar wie ihr Vater. Das wahre Sein ist das unaufhörliche Entfalten des Geistes und vollzieht sich stets in der geistigen Liebe. Die unzerstörbare Einheit des Menschen mit Gott garantiert das. Würde die Existenz auf irgendeiner anderen Ursache als auf Gott beruhen, dann könnte sie niemals ewig sein. Mrs. Eddy erklärt: „Der Mensch ist Gottes Bild und Gleichnis; was immer Gott möglich ist, ist dem Menschen als Gottes Widerspiegelung möglich.“ Vermischte Schriften, S. 183.
Allerdings verlangt der Fortschritt, daß wir beim Ausarbeiten unserer individuellen Erlösung unseren geistigen Horizont erweitern und nicht länger von der Materie, sondern vom Geist ausgehen. Ein solches Wachstum hört weder auf, noch läßt es nach. Wir können jetzt bestimmen, was sich in unserem Leben entwickeln wird. Wir sollten fest davon überzeugt sein, daß alle Aspekte echten Fortschritts auf dem geistigen Gesetz beruhen und nicht auf materiellen Annahmen. Das Gesetz Gottes ist ein göttlicher Impuls, der Heilige Geist, der von Mrs. Eddy im Glossarium zu Wissenschaft und Gesundheit wie folgt definiert wird: „Heiliger Geist. Die göttliche Wissenschaft; die Entwicklung ewigen Lebens, ewiger Wahrheit und Liebe.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 588.
Wenn wir das wahre Wesen verstehen, das wir als Kinder Gottes haben, können wir uns weigern, die allgemeine Annahme von Sterblichkeit zu akzeptieren; und es ist niemals zu spät, damit anzufangen! Der Heilige Geist, die Christus-Wissenschaft, ist immer gegenwärtig, allwissend; er ist heute ebenso bei uns, wie er am Pfingsttag bei den Jüngern war. Wenn wir diese heilige Gegenwart anerkennen, werden wir uns des geistigen Wachstums in unserem täglichen Leben stärker bewußt.
In der Heilarbeit der Christlichen Wissenschaft ist es eine große Hilfe, zu wissen, daß Geist allein Ursache ist. Wir müssen die allgemein akzeptierten medizinischen Anschauungen verneinen, daß die Materie etwas entwickeln könne — sei es gut oder schlecht. In Wirklichkeit hat die Materie kein Leben, keine Intelligenz oder Substanz in sich, die es ihr ermöglichen würden, irgend etwas zu tun. Als eine Idee Gottes hat der Mensch ausschließlich geistige Substanz. Eine solche Identität umfaßt nur, was ganz und gar gut ist. Allein die geistige Entwicklung ist gesichert und dauerhaft. Das Verständnis dieser Wahrheit stoppt und zerstört jeden Glauben, daß Krankheit einen bestimmten Verlauf nehmen müsse oder eine Vergangenheit habe.
„Wisset ihr nicht, daß euer Leib ein Tempel des heiligen Geistes ist, der in euch ist, welchen ihr habt von Gott?“ 1. Kor. 6:19. schreibt Paulus. Diese wahre Vorstellung vom Körper macht es offensichtlich, daß es nur die Entwicklung des ewigen Lebens geben kann — ohne Verfall oder Sinnlichkeit. Der Irrtum, in all seinen Verkleidungen, ist ausgeschlossen. Die Identität des Menschen ist die bewußte Verkörperung der unendlichen Liebe, in der jede Furcht unmöglich ist. Was für ein Tempel!
Die Vertiefung unseres geistigen Verständnisses ist der Schlüssel für das Ausarbeiten unserer Erlösung und muß auf der Tatsache basieren, daß der Mensch in Gott ein vollkommenes Selbst besitzt. Sollten wir versucht sein zu glauben, wir hätten unsere Inspiration verloren oder wir machten keine Fortschritte, dann können wir diese Suggestion zurückweisen! Vergessen Sie nicht, daß es keine Form von sterblicher Gesinnung gibt, die sich unserer göttlich bestimmten Entfaltung entgegenstellen kann. Eine solche Lüge ist nichts und kann demzufolge nicht in das wahre Bewußtsein eindringen. Wir können beanspruchen und beweisen, daß wir in Wahrheit Gottes Mensch sind und geistiger Fortschritt unvermeidlich ist.
Das natürliche Verlangen, Fortschritt zu machen und Anzeichen der geistigen Wirklichkeit im menschlichen Leben zu sehen, ist eigentlich nichts Neues. Paulus schrieb: „Ich vergesse, was dahinten ist, und strecke mich nach dem, das da vorne ist, und jage nach dem vorgesteckten Ziel, nach dem Kleinod der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus.“ Phil. 3:13, 14. Wahre Entwicklung ergibt sich aus Einblicken in die geistige Wirklichkeit — in den gegenwärtigen Himmel. Das zeigte sich in der folgenden Erfahrung.
Eine Kirche Christi, Wissenschafter, in einer Innenstadt sah sich mit hartnäckigen Problemen konfrontiert. Die Mitglieder erkannten, daß die Lösung darin bestand, Gottes Gesetz besser zu verstehen. Dieses Gesetz des immergegenwärtigen Guten zeigt sich beständig in Form von richtigen Ideen, wahrer Antriebskraft, unaufhörlichen Segnungen. Da die Mitglieder weit verstreut wohnten, trafen sie sich in kleinen Gruppen, um ihre Inspiration über diese Schwierigkeiten auszutauschen. Später, auf einer ordentlichen Mitgliederversammlung, berichteten sie dann allen von ihren Erkenntnissen.
Diese geistige Erleuchtung vernichtete die beunruhigenden Annahmen von Unzulänglichkeit und riesigen Hindernissen und führte zu greifbaren Resultaten. Nach monatelanger Verzögerung wurde das Hausmeistergebäude verkauft. Die Verlegung des Leseraums der Christlichen Wissenschaft in der Innenstadt wurde auf ungewöhnliche Weise möglich, als die Kirche geeignete Räume zu günstigen Bedingungen mieten konnte. Diese Entwicklungen ergaben sich, nachdem die gesamte Mitgliedschaft mehrere Monate lang ernsthaft gebetet hatte. Schließlich kamen auch neue Besucher zu den Gottesdiensten.
Ob wir nun in einem der vielen Entwicklungsgebiete der Welt leben oder auch nicht, wir müssen wissen, wie wir die Anstrengungen der Menschheit, Fortschritte zu machen, mit geistigem Know-how unterstützen können. Der Christian Science Monitor bringt seinen Lesern viele Informationen über aktuelle Entwicklungsprogramme. Sehen wir in den Anzeichen des Fortschritts Beweise für die unzähligen Ideen des göttlichen Gemüts? Es ist so leicht, an ihnen mit Skepsis und Zweifeln vorüberzugehen. Wir sollten bessere Samariter werden (siehe Luk. 10:30–37) und in unsere Lektüre des Monitors das geistige Öl der Hoffnung, des Vertrauens in die Allgegenwart des Guten und des Gebets für den Schutz und die Fruchtbarkeit des Monitors gießen.
Wir sollten erkennen, daß der unendliche Reichtum Gottes der ganzen Menschheit immer zur Verfügung steht. Die allwissende Liebe kann das spezifische, weise und für jeden intuitiv richtige Entwicklungsprogramm offenbaren.
