In den letzten Jahren beschäftigten sich die Medien mit einem Fall, der zu tiefen Fragen Anlaß gab: Ein Arzt hatte einer Patientin, die an einer unheilbaren Krankheit litt, Gift besorgt, damit sie sich selbst töten konnte. Er begründete seine Handlung damit, daß es ein Akt der Barmherzigkeit gewesen sei.
Töten oder Selbstmord — ein Akt der Barmherzigkeit, ein letzter Ausweg?
Gibt es wirklich Krankheiten und Situationen im Leben, aus denen es kein Entkommen gibt, die unheilbar sind? Nicht für den Christus, der jetzt und immerdar heilt und erlöst.
Was ist der Christus? Der Christus ist die erlösende Wahrheit, das von Gott kommende Licht, voll geistiger Helligkeit, Wärme und Klarheit, das mit seinem Strahlenglanz Dunkelheit, Kälte und Furcht auslöscht. Der Christus gibt uns die Gewißheit, daß wir von Gott geliebt werden und tatsächlich niemals von Ihm getrennt sein können; er vermittelt uns das beglückende Wissen, daß Gott, Leben, Wahrheit und Liebe, unser Vater und unsere Mutter ist. Durch den Christus verstehen wir immer mehr, daß wir in Wahrheit Gottes geistige Ideen sind, ewiglich unberührt vom sterblichen Leben mit all seinen Krankheiten, Sünden und dem Tod. Wir verlassen uns mehr und mehr auf die vom Geist erleuchtete Überzeugung, daß Gott, das Gute, Alles ist.
Die ganze Bibel hindurch finden wir Beweise dafür, daß der Christus am Wirken ist. Besonders im Neuen Testament lesen wir über Heilungen von so vielen Krankheiten, die die Menschen als unheilbar betrachteten.
Jesus, unser Wegweiser, drückte den Christus so vollkommen aus, daß er ihn in seinem Wesen auf einzigartige Weise verkörperte. Sein Werk bildet die Richtschnur für alle Zeiten. Durch seine Lehren konnten auch seine Jünger den heilenden Christus demonstrieren, indem sie Krankheit, Sünde, Mangel und selbst den Tod überwanden.
Die Christliche Wissenschaft lehrt uns, die Gesetze zu verstehen, die dem Heilungswerk Christi Jesu und seiner Jünger zugrunde lagen. Durch diese Gesetze lernen wir, daß Krankheit niemals etwas Endgültiges oder Unheilbares, sondern nicht mehr als eine sterbliche, materielle Annahme ist. Unser Meister demonstrierte diese Wahrheit in allen seinen Heilungen. Er strahlte den Christus in so vollkommenem Maße aus, daß er den Menschen, die wegen Heilung zu ihm kamen, helfen konnte, Gottes Liebe zum Menschen besser zu erkennen und zu spüren. Diese Umwandlung des Denkens bewirkte die körperliche Heilung. Mrs. Eddy erklärt in Wissenschaft und Gesundheit: „Wenn Jesus Lazarus aus dem Traum oder der Illusion des Todes erweckte, so beweist das, daß der Christus einen falschen Begriff berichtigen konnte.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 493.
Durch die Christliche Wissenschaft lernen wir, den Menschen als geistige Idee zu sehen, die aus Gott, Liebe, geboren ist und ewiglich das göttliche Leben widerspiegelt. Je mehr wir uns mit dieser Lehre, die uns die Bibel aufschließt, beschäftigen und je tiefer wir in ihre Wahrheiten eindringen, um so klarer sehen und verstehen wir die Unzerstörbarkeit des Menschen. Der Mensch ist nicht materiell, sondern geistig gestaltet — von Gott, dem göttlichen Gemüt. Dieses Gemüt — der eine Ich Bin, wie die Bibel sagt — kennt nur seine göttliche Unendlichkeit, das Gute. In Ihm ist nichts Unvollkommenes, nichts Unharmonisches, keine Krankheit enthalten. Und der Mensch, Seine Widerspiegelung, kann deshalb ebensowenig irgendwelche Krankheiten und Unvollkommenheiten einschließen.
Mrs. Eddy berichtet in ihrem Buch Die Einheit des Guten, wie ihr das Verständnis, daß Gott keine Krankheit kennt, half, ein sehr weit fortgeschrittenes Krebsleiden zu heilen: „Als ich am klarsten erkannte und am tiefsten empfand, daß der Unendliche keine Krankheit kennt, hat mich das nicht von Gott getrennt, sondern mich so mit Ihm verbunden, daß ich imstande war, augenblicklich ein Krebsleiden zu heilen, das bereits bis zur Halsschlagader vorgedrungen war.
In demselben geistigen Zustand war ich fähig, verrenkte Glieder wieder einzurenken und Sterbende augenblicklich zu Gesundheit zu erwecken.“ Einh., S. 7.
In den christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften lesen wir, wie Zeugnisgeber durch das Verständnis der Wahrheit über Gott und den Menschen geheilt worden sind. Sie berichten u. a. auch über Heilungen von Krankheiten oder körperlichen Schäden, die von der medizinischen Wissenschaft für unheilbar erklärt worden waren.
Ich erinnere mich mit großer Dankbarkeit an eine Heilung, die ich als christlich-wissenschaftliche Pflegerin miterlebte. Der Fuß einer Christlichen Wissenschafterin war anscheinend von Brand befallen, und als Pflegerin hatte ich die Wunden zu säubern und zu verbinden. Den Symptomen nach schien der Fuß abzusterben. Doch diese Anschauung hätte die Vollkommenheit und totale Geistigkeit des von Gott geschaffenen Menschen verneint.
Im Gebet und im beharrlichen Studium der Bibel und der Schriften Mrs. Eddys suchte die Patientin unermüdlich die Nähe des Christus. Sie lehnte immerwährend und konsequent die Suggestion ab, eine zum Dahinsiechen und zum Tode verurteilte Sterbliche zu sein. Sie beanspruchte ihre Gotteskindschaft mit resoluten Wahrheitserklärungen und ließ sich nicht von Schmerzen oder Zweifel entmutigen. Ihr Vertrauen auf Gott als ihr Leben war grenzenlos. Eine treue, aufopferungsvolle Ausüberin stand ihr unermüdlich im Gebet zur Seite. Geduld und Standhaftigkeit wurden belohnt: Nach einigen Monaten hörte der Verfall plötzlich auf, und es ging aufwärts. Neues Fleisch bildete sich und füllte die angegriffenen Stellen aus. Der Fuß und die Beine der Patientin wurden völlig gesund; sie konnte wieder Schuhe tragen und gehen. Und mit großer Dankbarkeit besuchte sie ihre Kirche wieder.
Unheilbar? Nicht für den Christus!
Der Christus kommt immer zu uns, um uns zu ermutigen, uns zu trösten, uns der Liebe unseres Vaters zu versichern, uns zu heilen, uns Leben zu bringen. Christus Jesus erklärt: „Ich bin gekommen, daß sie das Leben und volle Genüge haben sollen.“ Joh. 10:10. Hat er seine Verheißung nicht überzeugend bewiesen, als er Lazarus ins Leben zurückrief, der schon vier Tage im Grabe gelegen hatte? Martha, Lazarus’ Schwester, hatte dem Meister zweifelnd gesagt: „Herr, er stinkt schon“; sie hatte geglaubt, sein Körper sei schon in Verwesung übergegangen. Jesus antwortete: „Habe ich dir nicht gesagt: wenn du glaubtest, so würdest du die Herrlichkeit Gottes sehen?“ Joh. 11:39, 40.
Ja, auch wir werden die Herrlichkeit Gottes sehen, wenn wir glauben — wenn wir verstehen lernen, daß der Christus stets gegenwärtig ist und schon jetzt Leben und volle Genüge bringt!
Der Gott ... des Friedens ... mache euch tüchtig
in allem Guten, zu tun seinen Willen,
und schaffe in uns,
was vor ihm gefällig ist,
durch Jesus Christus;
welchem sei Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit!
Hebräer 13:20, 21
