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„Die wissenschaftliche Erklärung des Seins“: keine kühle Abstraktion, sondern tatsächliche Liebe

Aus der Mai 1986-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ein Mann, der gerade mit dem Studium der Christlichen Wissenschaft
Christian Science (kr’istjən s’aiəns) begonnen hatte, versuchte, „die wissenschaftliche Erklärung des Seins“ zu begreifen — diese sechs inhaltsschweren Sätze aus Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy. Die Erklärung beginnt mit den Worten: „Es ist kein Leben, keine Wahrheit, keine Intelligenz und keine Substanz in der Materie. Alles ist unendliches Gemüt und seine unendliche Offenbarwerdung, denn Gott ist Alles-in-allem.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 468.

Doch der Mann gab zu: „Ich argumentierte immer noch auf seiten der Materie. Für mich war Materie die Substanz und Grundlage allen Lebens. Sehen Sie, ich hatte viele Jahre damit verbracht, sie zu studieren, sie zu wiegen, sie zu messen, ihre Möglichkeiten, Begrenzungen und Nachteile zu betrachten. Sie erschien mir viel wirklicher als Gott, über den ich wenig oder nichts wußte.“

Seine Bemerkung beschreibt zweifellos die allgemeine Denkweise unserer Zeit — ja, die Ansicht, zu deren Berichtigung „die wissenschaftliche Erklärung des Seins“ so gründlich beiträgt.

Kurz nachdem er diese Feststellung über die Materie gemacht hatte, erlebte er eine vollständige Heilung von einem lähmenden Rückenleiden. Er sagte, daß er nach dem Besuch eines Ausübers der Christlichen Wissenschaft „mit einem warmen Empfinden von Licht“ aus einem Schlaf erwachte. „Es war ein wunderbares inneres Leuchten von Licht und Liebe. Offenbar öffnete sich mein Bewußtsein der tatsächlichen Gegenwart und Bedeutung der göttlichen Liebe.“

Von dem Augenblick an nahm sein Verständnis von der „wissenschaftlichen Erklärung des Seins“ beträchtlich zu. Es ist sehr lehrreich zu lesen, mit welchen Gedanken er dabei arbeitete. Sie finden seinen Bericht auf Seite 228 bis 231 des Buches Ein Jahrhundert christlich-wissenschaftlichen Heilens. Ein Jahrhundert christlich-wissenschaftlichen Heilens (Boston: The Christian Science Publishing Society, 1966).

Auch für uns ist es von Vorteil, diese kurze, reine Zusammenfassung zur Grundlage unseres Denkens und unserer Überlegungen zu machen. Sie soll uns helfen, den materialistischen Lebensbegriff zu überwinden. Wenn wir diesem Materialismus nicht geistig entgegentreten, beeinflußt er das Denken.

Beim Studium dieser wissenschaftlichen Erklärung ist es hilfreich, daran zu denken, daß sie zwar exakt, aber keineswegs kühl und abstrakt ist. Das Gemüt, auf das Bezug genommen wird, ist schließlich das göttliche Gemüt und der göttliche Geist, der im Leben Christi Jesu die beispiellose Liebe hervorbrachte. Es ist das Gemüt, das wir in unserem eigenen Leben durch die heilende Berührung des Christus sowie durch Schutz und große Inspiration erleben.

Mrs. Eddy schreibt: „Dieses Gemüt, unendlich gerecht, barmherzig und weise, ist Liebe — aber nicht irrende Liebe.“ Vermischte Schriften, S. 332. Wenn wir diesen Punkt im Auge behalten, können wir der lügnerischen Verzerrung der „wissenschaftlichen Erklärung des Seins“ durch das sogenannte sterbliche Gemüt eher ein Erklärung bereiten. Dann können wir die Dinge viel klarer sehen, und wir erlangen sicherlich ein wesentlich tieferes Verhältnis zu dieser Erklärung.

Mrs. Eddy wußte, daß diese systematische Zusammenfassung unbedingt erforderlich ist, um das wahre Wesen Gottes als Liebe hervorzukehren. Die Menschen haben schon immer intuitiv die göttliche Liebe empfunden. Doch um ihre Wirkung im täglichen Leben zu erfahren, müssen wir erst einmal erkennen, daß Gott den Menschen überhaupt nie in die Materie hineingestellt hat — daß Geist den Menschen geistig und ewig erschaffen hat.

Um mein eigenes Denken hinsichtlich dieser wissenschaftlichen Erklärung wachzurütteln, stellte ich mir einige direkte Fragen in diesem Zusammenhang. Zum Beispiel: Frage: Was wird wissenschaftlich dargestellt? Antwort: Das Sein. Frage: Und was ist das Sein? Antwort: Gott und Seine Schöpfung einschließlich des Menschen. (Mrs. Eddy erklärt: „Geist und seine Gebilde sind die einzigen Wirklichkeiten des Seins.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 264.) Frage: Was könntest du also als den eigentlichen Zweck dieser wissenschaftlichen Erklärung ansehen? Antwort: Dem menschlichen Bewußtsein das wahre Wesen des Lebens in und von Gott, Geist, zu offenbaren. Frage: Kann das überhaupt abstrakt oder kalt sein? Antwort: Nein! Wenn sie uns Gott offenbart, hilft sie uns zweifellos, mehr von der Herzlichkeit der göttlichen Liebe zu empfinden.

Frage: Warum wird sie aber wissenschaftlich genannt? Antwort: Die Gesetze, die alles Leben einschließlich des Körpers regieren, werden allgemein für materiell gehalten. Aber die Entdeckung der Wissenschaft des Christentums durch Mrs. Eddy zeigt, daß ein wirklich wissenschaftliches Verständnis vom Sein — das Verständnis, das zum letzten Ursprung oder zu dem hinter allen Dingen wirkenden Gesetz vordringt — geistig ist, auf der Allheit Gottes, des Geistes, beruht.

Welche Freiheit sich aus solchem Verständnis ergibt, erfaßte Paulus schon vor vielen Jahrhunderten, als er schrieb: „So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind, die nicht nach dem Fleisch wandeln, sondern nach dem Geist.“  Röm. 8:1 [n. der engl. King-James-Ausgabe]. Wenn wir uns in jeder Hinsicht bemühen, unser Leben auf die Grundlage dieses allerhabenen, ewigen Gesetzes des Seins zu stellen — und in Übereinstimmung mit seinen moralischen Forderungen zu leben —, beginnen wir durch die Erfahrung christlicher Heilungen zu erkennen, daß weder Sünde noch die physikalischen „Gesetze“ der Materie die Macht über uns haben, die sie beanspruchen.

Dadurch wird unser Denken empfänglich für die Einsicht, daß „die wissenschaftliche Erklärung des Seins“ viel mehr ist als eine großartige Wahrheit, an der wir festhalten, wenn wir sie brauchen, und die wir igendwann einmal zu verstehen hoffen. Wir sehen, daß wir schon jetzt tief in ihre Bedeutung eindringen können, sie leben und uns völlig auf sie stützen können. Diese wissenschaftlichen Wahrheiten des Seins geben uns einen völlig neuen Ausgangspunkt für unser Denken.

Das beharrende „sterbliche Gemüt“ und seine Bilder — an die wir uns allzusehr gewöhnt haben — werden verdrängt. Allmählich verstehen wir, daß diese sogenannte Intelligenz in der Materie, die Ihre und meine Identität darstellen soll, eine Mythe ist. So gelangen wir aus der Unwissenheit einer Illusion zu einem wissenschaftlicheren und geistigeren Bewußtsein unseres wirklichen Seins. Und dabei entdecken wir, daß es tatsächlich nur ein bewußtes Gemüt gibt, das überall ist, und daß wir selber das Produkt oder das Ebenbild dieses Gemüts sind.

Diese Vision, diese geistige Idee des Seins, zu erblicken ist mit den Worten der Offenbarung des Johannes, als sähen wir „einen Engel in der Sonne stehen“  Offenb. 19:17.. Wir fühlen uns von einer Wärme und einem Licht umgeben, die viel größer als die Sonne sind — von der Wärme des unendlichen Gemüts, das auch unendliche Liebe ist.

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