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Mein Mann und ich sind Christliche Wissenschafter in der fünften...

Aus der Mai 1986-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Mein Mann und ich sind Christliche Wissenschafter in der fünften Generation; das bedeutet, daß die Mitglieder unserer Familie sich seit fast hundert Jahren immer auf Gott verlassen haben, wenn sie Heilung brauchten. Die Früchte dieses absoluten Vertrauens auf Gott zeigten sich in Wohlstand und Glück und in unzähligen Heilungen.

Schon als Kind begann ich meine Ausbildung zur Tänzerin. Während des Zweiten Weltkriegs war ich ungefähr dreieinhalb Jahre als Entertainer für die United Service Organizations (USO) tätig. Die meiste Zeit war ich an verschiedenen Kriegsschauplätzen in Übersee. Oft war ich von einer Zweigkirche, einem Leseraum der Christlichen Wissenschaft und anderen Christlichen Wissenschaftern weit entfernt. Während dieser Jahre lernte ich, für mich selbst zu beten und radikal für die geistige Wahrheit einzutreten.

Ich erlebte wunderbaren Schutz und Heilungen, die mich glücklich machten. Doch das bedeutungsvollste Ereignis für mich war, daß ich einen Mann kennenlernte, der in der Christlichen Wissenschaft aufgewachsen war; mit ihm bin ich nun schon vierzig Jahre verheiratet. Nachdem wir in die Vereinigten Staaten zurückgekehrt waren, nahmen wir Klassenunterricht in der Christlichen Wissenschaft, heirateten und eröffneten eine Tanzschule. Wir durften drei schöne Kinder großziehen. Nachdem sie erwachsen waren und unser Heim verlassen hatten, um ihre eigenen Wege zu gehen, führten wir unsere Schule weiter. Ich lehrte fünf bis sechs Klassen am Tag, tanzte den Schülern vor und freute mich darüber, daß andere lobend anerkannten, was ich „in meinem Alter“ noch leisten konnte.

Eines Sonnabends erkrankte ich jedoch plötzlich vor Beginn des Unterrichts. Aufgrund meiner Gebete war es mir möglich, zwei volle Tage weiterzuarbeiten. Als sich jedoch am Montag früh zusätzliche Krankheitssymptome zeigten, rief ich eine Ausüberin der Christlichen Wissenschaft an und bat sie um Hilfe. Die Krankheitssymptome waren sehr unterschiedlich und deuteten auf etwas Ernstes hin. Ich konnte mich kaum auf den Beinen halten. Es war mir nicht möglich, Essen oder Trinken bei mir zu behalten. Dann verlor ich die Kontrolle über meinen Körper. Die Krankheit wurde zwar niemals ärztlich diagnostiziert, doch hatten sich bei einem Familienmitglied die gleichen Symptome gezeigt, das sich hatte ärztlich untersuchen und behandeln lassen. Dieser Verwandte war dann an der Krankheit gestorben.

Ich fühlte, daß ich dem Tode nahe war. In diesem Moment erinnerte ich mich an Jesu Worte im Matthäusevangelium (16:25): „Wer sein Leben erhalten will, der wird’s verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, der wird’s finden.“ Ich war fester denn je entschlossen, mich ausschließlich auf die Christliche Wissenschaft zu verlassen, um geheilt zu werden.

Da ich nicht mehr in der Lage war, vor meiner Klasse zu stehen, geschweige denn zu tanzen, setzte ich mich und leitete die Klasse allein mit Anweisungen. In über siebenunddreißig Jahren hatte ich mich nie während des Unterrichts hingesetzt. Das löste Betroffenheit und große Sorge aus. Einige Schüler drängten mich, ich solle doch unbedingt einen Arzt aufsuchen. Ich war nicht ängstlich; doch hatte ich den innigen Wunsch, meine Kinder wiederzusehen, und aus meiner Arbeitsatmosphäre und Lebenssituation herauszukommen und Ruhe zu finden.

Mein Mann stand mir liebevoll zur Seite. Eine Woche nach meiner Erkrankung half er mir ins Flugzeug und begleitete mich zu unseren zwei Kindern in Kalifornien. Ich hatte einen kleinen Kassettenrecorder mit Kopfhörer bei mir, und so konnte ich mir während des vierstündigen Fluges Kassetten anhören, die mit Kapiteln aus Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy besprochen waren (hergestellt von Der Ersten Kirche Christi, Wissenschafter, in Boston, Massachusetts). Diese Kassetten hörte ich mir auch in den folgenden Nächten bei meiner Tochter an, wenn ich nicht schlafen konnte.

Als wir in Los Angeles ankamen, erwarteten uns unser Sohn und unsere Tochter, die noch nichts von meiner Verfassung wußten. Das sanfte Mitgefühl im Antlitz meiner Tochter berührte mich tief. Unser Sohn reagierte sofort auf das Problem mit jugendlicher Lebhaftigkeit und geistiger Inspiration und ermutigte uns alle, dies als eine wunderbare Gelegenheit zu betrachten, um zu beweisen, daß Gott die Macht hat zu heilen. Er erinnerte mich daran, daß ich in meinem wahren Sein die Widerspiegelung Gottes war und daß ich diese Tatsache jetzt beweisen konnte. Er steckte mitten in den Vorbereitungen für seine College-Examen, die für die folgende Woche angesetzt waren; wir sahen ihn daher nicht oft; aber die Kraft und seine freudige Gewißheit, daß sich hier eine Gelegenheit für eine Demonstration bot, waren für uns eine große Unterstützung und Hilfe.

Wir baten einen ortsansässigen Ausüber, für mich zu beten; das tat er und besuchte mich täglich. (Nach unserer Ankunft in Los Angeles hatten wir die Verbindung mit der ersten Ausüberin gelöst.) Ich hielt an folgender Erklärung aus Wissenschaft und Gesundheit fest (S. 113): „Es gibt keinen Schmerz in der Wahrheit und keine Wahrheit im Schmerz ...“ Ich arbeitete sehr gewissenhaft Tag und Nacht — ich schlug Zitate in der Bibel und im Lehrbuch nach, las die christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften und betete. Ich fühlte mich in wunderbarer Weise getröstet, wenn mir die Kinder aus dem Liederbuch der Christlichen Wissenschaft vorsangen, etwas, was mein Mann und ich früher oft getan hatten, wenn unsere Kinder erkrankt waren.

An unserem vierten Tag in Kalifornien schlug der Ausüber vor, daß ich einen „Sabbat“ einlegen solle (siehe 2. Mose 20:8-11). Er erklärte, wir hätten unsere Arbeit fleißig und gründlich getan. Er forderte mich auf, die christlich-wissenschaftliche Bewegung einfach zu lieben und dankbar zu sein für alle Kirchen der Christlichen Wissenschaft sowie für ihre hingebungsvollen Arbeiter hier und in anderen Teilen der Welt.

Diese Anregung weckte in mir eine Flut freudiger Erinnerungen. Dankbar dachte ich an die vielen Mitarbeiter, die mir in verschiedenen Ländern der Erde begegnet waren, vor allem während des Zweiten Weltkriegs. Zwei Kirchenmitglieder waren mir besonders ans Herz gewachsen; ich hatte sie sehr schätzen- und liebengelernt. Diese beiden Frauen hatten während des faschistischen Regimes und während des Vormarsches der alliierten Truppen durch ihre Stadt und ihr Land eine Zweigkirche in Italien sozusagen im Alleingang aufrechterhalten. Ein anderer Mitarbeiter, ein Militärgeistlicher, war in Süditalien stationiert; nach dem Krieg war er viele Jahre lang Vortragender der Christlichen Wissenschaft. Diese Arbeiter und diese kleine Kirche gaben mir während meines zweijährigen Aufenthalts in einem vom Krieg zerrütteten Italien geistige Erquickung.

Als ich diese Rückschau hielt, erfüllte mich tiefe Dankbarkeit für sie und alle anderen Arbeiter in unserer Bewegung, die keine Gottesdienste, keinen Leseraum der Christlichen Wissenschaft, keine christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften und keinen Ausüber in ihrer Nähe haben. Diese Menschen müssen sich ausschließlich auf die kostbaren geistigen Wahrheiten verlassen, daß Gott Alles und der Mensch Seine Widerspiegelung ist. Meine Dankbarkeit für diese standhaften, treuen Arbeiter in der Christlichen Wissenschaft entfaltete in mir ein alles überstrahlendes Gefühl der Freude und Stärkung. Ich fiel in einen gesunden Schlaf, den ersten seit fast vierzehn Tagen. Am nächsten Morgen erwachte ich erfrischt; ich konnte ein herzhaftes Frühstück zu mir nehmen — was mir schon viele Tage lang nicht mehr möglich gewesen war.

Von da an ging es ständig aufwärts mit mir; nach vier Tagen war ich so weit, daß ich nach Hause fahren und meine Arbeit wieder aufnehmen konnte. Es war wunderbar, wieder tanzen zu können, die Atmosphäre meiner Arbeit und die Anerkennung meiner Freunde und Schüler zu genießen. Ich bin Gott tief dankbar für diese Heilung und für die Liebe und Hilfe durch meine allernächsten Familienmitglieder. Vor allem aber bin ich dankbar für einen erweiterten Begriff von Liebe, Kraft und Hilfe, die in der ganzen Welt durch die „Familie“ der Christlichen Wissenschafter kund werden.


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