Interessierte Bibelleser meinen hin und wieder, daß sie an einem Bibelkurs teilnehmen müßten, damit sie die volle Bedeutung dieses Buches der Bücher erfassen könnten. Und da die Bibel die wunderbare Botschaft der Erlösung für den einzelnen und die ganze Menschheit bringt, ist es schon verständlich, daß jemand nur die beste Anleitung haben möchte, damit er verstehen lernen kann, wie Gott den einzelnen und die Welt liebt.
Zweifellos können akademische Kurse von Nutzen sein, wenn sie von geistig gesinnten Gelehrten gehalten werden. Doch eine der besten Methoden, die Bibel verstehen zu lernen, bietet sich uns für eine nur kleine Summe Geld, und von dieser Methode können wir Gebrauch machen, wann immer es uns recht ist. Gemeint ist die Lektüre von Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy.
Weshalb Wissenschaft und Gesundheit ein so ideales Buch ist, liegt in erster Linie daran, daß es die heilende Botschaft der Bibel herausstellt. Und diese Bostschaft hat solche Kraft, daß sie buchstäblich das Leben und die Gesundheit von Menschen und Völkern wiederherstellen kann. Ganz gewiß brauchen wir die Botschaft der Bibel. Vielleicht mehr als je zuvor. Denken wir nur an die vielen Herausforderungen, die so weit verbreitet zu sein scheinen: Arbeitslosigkeit, Gewaltverbrechen, die Gefahr eines Atomkrieges, Hunger, Giftmüll und andere Umweltgifte, um nur einige wenige zu nennen.
Obwohl Wissenschaft und Gesundheit viele Zitate aus der Bibel enthält und Teile des ersten Buches Mose und der Offenbarung eingehend behandelt, ist dieses Buch dennoch kein Bibelkommentar, sondern es erhellt grundlegende geistige Auffassungen, die Bibelgestalten wie Elia und Elisa, Mose, Paulus und andere in ihrem Leben demonstriert haben. Vor allem erklärt es Christi Jesu Leben, Taten und Lehren in einer Weise, die uns zeigt, wie wir ihm nachfolgen können. Das ist keine geringe Leistung. Jahrhundertelang haben Theologen und Gelehrte über seine Lehren nachgedacht. Manche haben einen Schimmer von der Wahrheit erhascht, die er verkündete. Doch kein Verfasser außer Mary Baker Eddy hat so klar die Wissenschaft erkannt, die der Bibel zugrunde liegt, und ein Buch geschrieben, das uns buchstäblich zeigt, wie wir so heilen können, wie Jesus es tat ― ein Buch, das herausstellt, welche zentrale Bedeutung die Hingabe an das Heilen für die Erlösung der ganzen Menschheit von Sünde, Krankheit und Tod hat.
Dies wurde mir überaus deutlich, als ich an meiner Dissertation über religiöse Erziehung arbeitete. Ich besuchte Theologiekurse und las außerdem ― als Teil des regulären Studienprogramms der protestantischen Kirche, der ich zu jener Zeit angehörte ― die ganze Bibel durch. Je mehr ich mich mit der Bibel befaßte, um so mehr verwirrten mich meine theologischen Studien, denn oft schien es so, als ob sie im Widerspruch zu den biblischen Verheißungen ständen oder sie verdunkelten. Obwohl ich die Arbeiten der Theologen, die ich studierte, intellektuell verstand, hatte ich doch das Empfinden, daß es noch etwas anderes geben müßte, wenn man Gott verstehen wollte ― etwas, was über logische, intellektuelle Gedankengänge hinausreichte. Aber mir kam keine Idee, wie ich an dieses „andere“ herankommen konnte.
Die Zeit verging. Mich packte die Verzweiflung, denn ich konnte beide Denkweisen ― die theologische und die biblische ― nicht miteinander in Einklang bringen. Ich verbrachte viele Stunden mit einem Pfarrer meiner Kirche, der mir großzügig und liebevoll half. Damals war ich auch Mitglied einer ökumenischen Arbeitsgruppe, der die Beraterin der Christlich-Wissenschaftlichen Hochschulvereinigung an meiner Universität ebenfalls angehörte. Als ich schließlich betete und Gott um Führung bat, kam mir die Antwort, ich solle diese Frau nach der Christlichen Wissenschaft fragen! Aber da ich mir auf meiner Suche nach der Wahrheit bereits andere Glaubensrichtungen und Philosophien angeschaut und nicht immer erfreuliche Erfahrungen gemacht hatte, widerstrebte es mir sehr, mit einer neuen Kirche Kontakt aufzunehmen. Im Grunde sagte ich zu Gott: „Schönen Dank, aber ausgerechnet das wollte ich nicht hören!“
Doch zwei Wochen später lag ich wieder auf den Knien. Als mir dieselbe Antwort kam, rief ich die Christliche Wissenschafterin an und fragte sie: „Benutzen Sie in Ihrer Kirche die Bibel?“ (Meine vorausgegangenen Erfahrungen hatten in mir den Entschluß reifen lassen, daß ich nichts mit einer religiösen Lehre zu tun haben wollte, wenn sie sich nicht auf die Bibel gründete.)
Sie erwiderte: „Wir benutzen die Bibel fortwährend.“
Ich antwortete: „Dann möchte ich mehr über die Christliche Wissenschaft erfahren.“ Mit diesen einfachen Worten war ich im Begriff, meinem Leben und meiner Gesundheit eine völlig neue Richtung zu geben.
Als ich anfing, die Christliche Wissenschaft zu studieren, war ich besonders davon beeindruckt, daß Mrs. Eddy sich darum bemühte, persönliche Auslegungen und persönliches Predigen zu vermeiden und die Gottesdienste auf Lesungen aus der Bibel und Wissenschaft und Gesundheit zu gründen, die die Lehrbücher der Christlichen Wissenschaft sind. Darin lag für mich eine genaue und völlige Übereinstimmung mit der Erklärung des Petrus: „Und das sollt ihr vor allem wissen, daß keine Weissagung in der Schrift eine Sache eigener Auslegung ist. Denn es ist noch nie eine Weissagung aus menschlichem Willen hervorgebracht worden, sondern getrieben von dem heiligen Geist haben Menschen im Namen Gottes geredet.“ 2. Petr 1:20, 21.
In den Seminaren war mir klar geworden, daß ein Bibelkurs, der über geschichtliche Tatsachen und Gebräuche hinausgeht und geistige Begriffe interpretiert, dazu führen kann, daß die Meinung eines einzelnen oder die mehrerer Personen oder möglicherweise ein festgelegter theologischer Standpunkt verbreitet wird. Das soll nicht heißen, diese Kurse seien etwas Schlechtes, sondern nur, daß man sich dessen bewußt sein sollte, wenn man sich für einen solchen Kurs entscheidet.
Wie steht es dann aber mit Mrs. Eddys Buch? mögen einige fragen. Handelt es sich hier nicht um eine „eigene Auslegung“? Da Mrs. Eddy beides ist, Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, sind ihre Werke mehr als nur die Schriften einer Frau, die bis Anfang dieses Jahrhunderts in Neuengland lebte. Sie besitzen vielmehr die Autorität der Christlichen Wissenschaft selbst ― der Offenbarung der Wahrheit für dieses Zeitalter, des Erscheinens des Trösters, den Christus Jesus verheißen hat.
Außerdem sah Mrs. Eddy selbst, daß es notwendig war, die Botschaft in Wissenschaft und Gesundheit immer klarer herauszuarbeiten, und so revidierte sie das Buch des öfteren, so daß jeder, der bereit war, seine Lehren auf die Probe zu stellen, sie erfassen und damit als gültig beweisen konnte. Sie schreibt: „Ich habe Wissenschaft und Gesundheit nur revidiert, um seiner ursprünglichen Bedeutung einen klareren und volleren Ausdruck zu geben. Geistige Ideen entfalten sich, wenn wir fortschreiten. Eine menschliche Wahrnehmung der göttlichen Wissenschaft, sei sie auch noch so begrenzt, muß korrekt sein, um Wissenschaft zu sein und der Demonstration unterzogen werden zu können.“ Auf derselben Seite etwas weiter unten fährt sie fort: „Alles, was nach der Aussaat unsterbliche Frucht trägt, bereichert die Menschheit nur, wenn es verstanden wird ― daher die vielen Lesarten der Bibel und die notwendigen Revisionen von Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 361. Die Tatsache, daß so viele Menschen einfach schon durch die Lektüre von Wissenschaft und Gesundheit geheilt worden sind und geheilt werden ― und auf den letzten hundert Seiten dieses Buches findet sich eine Auswahl solcher Zeugnisse ―, weist darauf hin, daß es wohl der Mühe wert war, daß Mrs. Eddy die Klarheit ihres Buches so hingebungsvoll herausgearbeitet hat.
Überdies bietet Wissenschaft und Gesundheit einen Vorteil, den keine andere Bibelauslegung hat ― den der Beweisbarkeit. Wenn eine Auslegung persönlich gefärbt ist, gehört sie dem, der sie sich erarbeitet hat, und vielleicht noch seinen Freunden. Wenn sie aber die unpersönliche Wahrheit enthält, etwas, was über das menschliche Gemüt hinaus auf Gott, das göttliche Gemüt, schaut, dann kann jeder, der diese Wahrheit versteht, sie auf jede Situation anwenden. Welcher Art die Ergebnisse sein werden, wird in gewissem Maße vom Grad des Verständnisses abhängen.
Für die Entscheidung, ob man an einem Bibelkurs teilnehmen sollte oder nicht, mag es hilfreich sein, darüber nachzudenken, welche Rolle ― wenn überhaupt eine ― Wissenschaft und Gesundheit bereits im eigenen Leben spielt. Wenn man die Bibellektionen Im Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft. der Christlichen Wissenschaft liest ― eine Zusammenstellung ausgewählter Stellen aus der Bibel und aus Wissenschaft und Gesundheit ―, sich aber darüber hinaus nicht weiter in Mrs. Eddys Buch vertieft, mag es von größerem Wert sein, dieses Buch zunächst ganz durchzulesen und dann erst zu entscheiden, ob ein Bibelkurs nötig ist. Warum? Unter anderem deshalb, weil das menschliche Denken dazu neigt, den Intellekt und intellektuelle Betätigung um ihrer selbst willen zu verherrlichen. Es verspricht häufig, daß man Gott besser verstehen werde, wenn man genug Kurse besucht oder einen bestimmten inspirierenden Sprecher gehört oder dieses oder jenes Buch gelesen habe. Was den Intellekt zufriedenstellt, mag sehr wenig für die eigene geistige Erkenntnis tun. Und Mrs. Eddy sagt ganz unverblümt: „Die Bibel ist sehr heilig. Sie geistig zu verstehen muß unser Ziel sein, denn nur durch dieses Verständnis kann man die Wahrheit erlangen.“ Im nächsten Abschnitt fährt sie fort: „Dieses geistige Erkennen der Heiligen Schrift ist es, was die Menschheit aus Krankheit und Tod heraushebt und den Glauben inspiriert.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 547.
Vielleicht ein Grund dafür, warum Wissenschaft und Gesundheit in der Funktion als Schlüssel zur Heiligen Schrift übersehen wird, ist der, daß dieses Buch darauf ausgerichtet ist, „dieses geistige Erkennen der Heiligen Schrift“ darzulegen. Daher orientiert sich dieses Buch eher an geistigen als an akademischen Grundsätzen. Und doch behandelt es nachdrücklich bestimmte Begriffe, die für das biblische und theologische Denken grundlegend sind. So beginnt das Buch z. B. mit dem Kapitel „Gebet“. Gewiß gibt es keinen besseren Weg, die eigene Auffassung von dem, was die Bibel zu sagen sucht, zu vergeistigen als den, daß man mit Gebet anfängt. Aber Wissenschaft und Gesundheit erörtert auch theologische Begriffe wie die Versöhnung, die Ehe, das Leben nach dem Tod, das Abendmahl, die Taufe, das Problem des Bösen, den Christus und viele andere mehr.
Wenn wir verstehen, in welchem Verhältnis die Bibel und Wissenschaft und Gesundheit zueinander und zu unserem Leben stehen, wird eine Kraft zum Guten freigesetzt, die außerordentliche Segnungen mit sich bringt. Als ich Wissenschaft und Gesundheit zusätzlich zur Bibel las, verschwanden nach und nach Schwierigkeiten am Arbeitsplatz und andere Probleme, obwohl ich damals nicht bewußt dafür betete. Das Studium an der Universität fiel mir ebenfalls wesentlich leichter. In Verbindung mit der Bibel durchdrang dieses Buch mein Denken und hob es ― zumindest bis zu einem gewissen Grade ― aus dem Glauben heraus, daß das Leben in erster Linie materiell sei, mit einer kleinen Prise Geist versehen.
Woran liegt es, daß „erbauliche“ Bücher oder akademische Kurse uns mehr Befriedigung geben oder verständlicher erscheinen als die Suche nach dem geistigen Gehalt der Bibel, den Wissenschaft und Gesundheit und vermittelt? Eine Erklärung könnte die sein, daß dieses Buch an seine Leser Forderungen stellt. Statt etwas über die Bibel zu lesen, wird dem ernsthaften Leser von Wissenschaft und Gesundheit die Gelegenheit geboten, die Wahrheiten der Bibel zu leben, indem er sie in seinem eigenen Leben beweist. In den Vermischten Schriften äußert sich Mrs. Eddy über die Verheißung, die in unseren Lehrbüchern enthalten ist, aber auch darüber, was uns von ihnen abhalten möchte. Sie schreibt: „Wenn der Bibel und, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift‛ in unseren Schulen die Zeit und Aufmerksamkeit gewidmet würden, die menschliche Hypothesen in Anspruch nehmen, dann würden sie die Welt vervollkommnen. Allerdings erfordert es ein tieferes Eindringen, um zu verstehen und zu beweisen, was sie lehren, als die Lehrsätze der Theologie, der Philosophie oder der Physik zu erlernen, weil die ersteren eine Wissenschaft mit festem Prinzip, gegebener Regel und unfehlbaren Beweisen enthalten und darbieten.“ Verm., S. 366.
Und der große Gewinn ― daß wir unseren Weg mit Abraham, Mose, den Jüngern, mit Paulus gehen und dem Pfad folgen können, den unser Wegweiser Christus Jesus uns gewiesen hat ― ist der entscheidende Segen, der sich bei einem Bibelstudium einstellt, das von der Christlichen Wissenschaft durchdrungen ist.
Wenn man die heilende Berührung des Christus, der Wahrheit, miterlebt oder an sich selbst erfährt, weiß man um den enormen Wert dieser Bücher. Heilung ist immer und überall möglich, wenn die Bibel aufrichtig und mit Liebe studiert wird. Aber nur in Wissenschaft und Gesundheit wird der Weg zur Heilung mit der Gewißheit der göttlichen Wissenschaft gewiesen.
