Als ich das letzte Mal einen Augenoptiker aufsuchte — es war im Jahre 1969 —, verschrieb er mir eine Brille mit drei verschiedenen Stärken. (Ich hatte fast dreißig Jahre lang eine Brille getragen, auch mehrere Jahre lang eine Brille mit zwei Stärken, weil bei einer Untersuchung eine krankhafte Veränderung der Hornhautkrümmung festgestellt worden war.) Bei jenem Besuch im Jahre 1969 meinte der Optiker, daß sich mein Augenlicht allmählich verschlechtern würde. Er fügte hinzu, die Augen sollten regelmäßig untersucht und die Brille jährlich angepaßt werden.
Etwa ein Jahr später weckte christlich-wissenschaftliche Literatur, die meine Frau und ich im Hause eines Freundes vorgefunden hatten, unser Interesse an der Christlichen Wissenschaft. Nachdem uns klar geworden war, was diese Lehre zu bieten hat, besuchten wir bald die Gottesdienste der örtlichen Zweigkirche. Wir befaßten uns daraufhin auch regelmäßig mit der Bibel und dem Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy. Das Lehrbuch zeigt ganz deutlich, daß die heilende Macht Gottes und Seines Christus gegenwärtig ist. Unser Studium dieser Offenbarung begann Ende 1970, als meine erste jährliche Augenuntersuchung fällig war. Ich ging jedoch nicht wieder zum Augenoptiker, weil meine Brille noch ihren Zweck zu erfüllen schien.
Viel wichtiger war: Mir wurde allmählich die Bedeutung solcher biblischen Verheißungen wie der folgenden klar (Jes 32:3): „Die Augen der Sehenden werden nicht mehr blind sein, und die Ohren der Hörenden werden aufmerken." Mrs. Eddy erklärt es so schön in Wissenschaft und Gesundheit (S. 486): „Gesicht, Gehör, alle geistigen Sinne des Menschen sind ewig. Sie können nicht verlorengehen. Ihre Wirklichkeit und Unsterblichkeit sind im Geist und im Verständnis begründet, nicht in der Materie — daher ihre Fortdauer.“
Ich hielt an diesen Wahrheiten fest, und ein weiteres Jahr verstrich. Anfang 1972 zogen wir in einen anderen Bundesstaat. Das bedeutete, daß ich nochmals eine Führerscheinprüfung ablegen mußte. Obwohl in meinem Führerschein seit Jahren stand, daß ich beim Fahren eine Brille tragen mußte, hatte ich das Gefühl, daß jetzt der Zeitpunkt gekommen war, wo ich ohne Brille genausogut, wenn nicht gar besser, zurechtkommen konnte. Ich bat einen Ausüber der Christlichen Wissenschaft, vor und während der Augenuntersuchung für mich zu beten. Auch ich bejahte Gottes heilende Gegenwart. Ich bestand die Prüfung mit Leichtigkeit und erhielt den Führerschein ohne Einschränkungen. Während der nächsten vierzehn Jahre zogen wir einige Male um; ich bestand ähnliche Sehtests in drei anderen Bundesstaaten und zweimal hier in Florida.
Diese Heilung befreite mich nicht nur von der Auflage, beim Fahren eine Brille zu tragen, sondern ich entdeckte freudig, daß sich meine Augen beim Fahren langer Strecken, insbesondere nachts, nicht mehr überanstrengten oder entzündeten.
Während dieser Zeit benutzte ich jedoch großenteils weiterhin eine Brille beim Lesen. Wie ich mich erinnere, hatte ich mir als Argument zurechtgelegt, daß ich die Brille zwar nicht unbedingt zum Lesen brauchte, daß sie mir aber half, schneller zu lesen.
Als meine Frau und ich im März 1979 eines Tages Lebensmittel einkauften, rutschte meine Brille aus meiner Hemdtasche und fiel auf den Boden des Einkaufswagens, als ich mich darüberbeugte. Ich wollte die Brille wieder an mich nehmen, vergaß es jedoch, und vermißte sie erst, als wir nach Hause zurückgekehrt waren. Ich zweifelte zu der Zeit daran, daß ich die Brille noch brauchte, hatte aber das Gefühl, ich sollte zumindest versuchen, sie wiederzubekommen. Sie war jedoch nicht mehr im Laden aufzufinden, noch wurde sie später dort abgegeben.
Da die Brille nicht mehr zur Verfügung stand, kam ich zu dem Schluß, daß es nun an der Zeit war, mich geistig für eine vollständige Heilung einzusetzen. Der Psalmist bittet (Ps 119:18): „Öffne mir die Augen, daß ich sehe die Wunder an deinem Gesetz.“ Und Wissenschaft und Gesundheit gibt uns diese Zusicherung (S.183): „Wahrheit treibt alle Übel und alle materialistischen Verfahren mit dem tatsächlichen geistigen Gesetz aus — dem Gesetz, das den Blinden das Gesicht, den Tauben das Gehör, den Stummen die Sprache, den Lahmen den Gebrauch ihrer Füße wiedergibt.“ Dieses geistige Gesetz hat Christus Jesus mit seinen vielen Heilungen demonstriert, die im Neuen Testament beschrieben werden.
Ich habe die Brille nie ersetzt. Inzwischen habe ich in unserer örtlichen Zweigkirche, in der meine Frau und ich aktive Mitglieder sind, aber auch in anderen Organisationen in vielen Funktionen gedient. Bei all diesen Aufgaben mußte ich vorlesen, was ich auch weiterhin mit Leichtigkeit tue. Als Ausdruck meiner grenzenlosen Dankbarkeit für diese Heilung eingeschränkten Sehvermögens zitiere ich erneut ein Psalmwort (Ps 103:2, 5): „Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiß nicht, was er dir Gutes getan hat: ... der deinen Mund fröhlich macht, und du wieder jung wirst wie ein Adler.“ Die ganze Erfahrung hat mir sehr deutlich all das bewiesen, was uns in der Christlichen Wissenschaft gelehrt wird: daß Gottes Mensch nicht altert, weil er nicht materiell, sondern geistig ist.
Diese Heilung ist nur eine von vielen, die meine Frau und ich und andere Familienmitglieder erlebt haben, seitdem wir uns mit der Christlichen Wissenschaft befassen. Es erfolgten nicht nur körperliche Heilungen, vielmehr wurden alle Bereiche unseres Lebens gesegnet. Wir fanden befriedigende Arbeitsstellen, haben eine schöne Wohnung und erfreuen uns liebevoller Familienbande. Für alle diese Segnungen und dafür, daß ähnliche Segnungen für die ganze Menschheit bereitstehen, bin ich Gott zutiefst dankbar.
Bradenton, Florida, USA
Ich bestätige sehr gern die Richtigkeit des Zeugnisses meines Mannes über die Heilung der Sehstörung. Es ist wahr, daß das Studium und die Anwendung dieser kostbaran Lehre auf alle unsere Lebensbereiche enorme Veränderungen zum Guten hin bewirkt haben und noch immer bewirken.