Jeder weiß, daß es Eltern gerne sehen, wenn ihre Kinder im Haushalt mithelfen. Aber vielleicht hast du nie daran gedacht, daß du deinen Angehörigen auch auf andere Weise helfen kannst — daß du ihnen zum Beispiel helfen kannst, gute Gedanken von Gott zu hören.
Das Leben in der Familie läßt sich vergleichen mit einem schönen Spaziergang am Strand oder im Wald. Wenn du allein gehst und deine Augen offenhältst, wirst du viele schöne Sachen zum Sammeln finden. Wenn du aber mit einem Freund gehst, wirst du sogar noch mehr finden, denn dein Freund wird Dinge sehen, die du nicht siehst. Und du wirst Dinge sehen, die dein Freund vielleicht übersieht.
Das gleiche gilt für Eltern und Kinder, die lernen, auf das göttliche Gemüt, auf Gott, zu lauschen. Du kannst dich nicht einfach darauf verlassen, daß immer deinen Eltern und Geschwistern die guten Ideen kommen. Halte deine Augen und Ohren offen für die Engelsgedanken, die direkt vom göttlichen Gemüt zu dir kommen. Vielleicht fällt dir sogar etwas ein, an das deine Eltern nicht gedacht haben.
Dafür habe ich ein gutes Beispiel. Es geschah in unserer Familie. Mein Sohn Preston geht schon von klein auf zur Sonntagsschule. Ich befasse mich mit der Christlichen Wissenschaft zwar schon viel länger als er. Aber das zählt nicht. Das einzige, was zählt, ist, wer am besten auf Gott lauscht und wer Gottes Engelsgedanken hört.
Einmal — Preston ging noch in den Kindergarten — hatte sich sein Mund entzündet. Wir hatten beide in der Christlichen Wissenschaft gelernt, daß Gott keinen entzündeten Mund schafft. Und ganz bestimmt kann sich kein Mund von selbst entzünden. Die Wahrheit ist, daß Gottes Kind nicht krank sein kann, weil es das Ebenbild der vollkommenen Liebe ist. Wir können vollkommene Liebe ausdrücken, wenn wir unser wahres Selbst sind. Wir drücken unser wahres Selbst am besten aus, wenn wir geistige Gedanken von Gott hören.
Preston und ich dachten über diese Wahrheiten nach — Wahrheiten, die heilen. Aber diesmal lauschte er offensichtlich von ganzem Herzen auf Gott, während ich noch anderen Gedanken nachhing.
Ich wünschte mir immerzu, daß die Entzündung schnell weggehe. Das hielt mich davon ab, tief in mir wirklich zu erkennen, daß Entzündungen nicht einmal eine Sekunde lang andauern können, da Gott sie niemals gemacht hatte. Mir war der Gedanke gekommen, daß sie vielleicht durch eine Speise ausgelöst worden war, die er gegessen hatte, oder daß wir Prestons Mund vielleicht auf besondere Weise reinigen sollten. Ich fragte mich sogar, ob nicht Salzwasser helfen würde.
Ich sagte, er solle seinen Mund mit Salzwasser ausspülen. Aber kaum hatte er es versucht, meinte er: „Nie wieder!“ Beim ersten Mal achtete ich nicht auf seine Äußerung. Darum wiederholte er nochmals: „Mutti, ich möchte das Salzwasser nicht!“
Ich erwiderte: „ Preston, tu es trotzdem. Es wird deinem Mund guttun.“
Da sagte er laut und deutlich: „Aber Mutti! Salzwasser kann mich doch nicht heilen. Gottes Liebe heilt mich. Das Erste Gebot sagt:, Keine anderen Götter ... neben mir.‘ 2. Mose 20:3. Der vollständige Vers lautet: „Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.“ Das heißt, glaube an Gott. Glaube nicht an Salzwasser.“
Dann setzte er sich im Schneidersitz auf den Boden, verschränkte seine Arme und sah so drein, als wollte er damit sagen, daß er auf keinen Fall nachgeben würde.
Plötzlich erkannte ich, daß er ja recht hatte! Ich versuchte, etwas Materielles zu benutzen, anstatt Gottes Liebe zu vertrauen. Gott ist besser als alles andere und auch schneller als alles andere, denn Gott ist immer überall. Das bedeutet, daß Liebe allen Raum erfüllt. Wenn du betest und diese Wahrheit wirklich verstehst, kannst du beweisen, daß es keine einzige Stelle in deinem Mund oder an deinem Ellbogen, deinen Zehen, deiner Nase oder deinem Kinn gibt, die nicht von Gott beschützt wird.
In Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy heißt es: „Das Erste Gebot ist mein Lieblingsspruch. Es demonstriert die Christliche Wissenschaft.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 340. Und weißt du was? Genau das geschah! Preston bewies, daß es das beste ist, wenn man dem Ersten Gebot gehorcht. Als er zu Bett ging, war die Entzündung völlig verschwunden. Und sie trat nie wieder auf. Preston konnte nun wieder essen, was er wollte. Sogar Kartoffelchips!
Auch sonst hört Preston oft Gottes Gedanken, selbst wenn ich sie nicht höre. Ich bin richtig froh, daß ich seine Hilfe habe. Kinder wissen nicht alles, aber Erwachsene auch nicht. Wir können als Team zusammenarbeiten und uns gegenseitig helfen, besser auf Gott zu lauschen und Seine Liebe besser zu verstehen, so daß wir heilen können. Das gehört zu den schönsten Dingen des Zusammenlebens.
Heilungen, die in Herold-Artikeln erwähnt werden — auch in denen, die von Kindern oder für Kinder geschrieben sind —, werden sorgfältig geprüft.