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Es gibt ein schlichtes Gebet, das wohl überall auf der Welt zu hören...

Aus der April 1988-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Es gibt ein schlichtes Gebet, das wohl überall auf der Welt zu hören ist. Oft wird es in drei Worte gefaßt: „Gott, hilf mir!“ Wenn solch ein Gebet sich auf ein geistiges Verständnis von Gott stützt, erkennt es an, daß Gott für die ganze Menschheit eine immergegenwärtige Quelle der Hilfe ist. Die Lehren der Christlichen Wissenschaft bieten uns dieses Verständnis; sie erklären das Wesen Gottes und offenbaren uns Seine Macht auf Erden.

Mit diesem Zeugnis beabsichtige ich jedoch nicht, eine Erklärung für Gott zu geben. Sie läßt sich in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy finden, einem Buch unserer Zeit, das wie kein anderes Gott in den Mittelpunkt stellt. Zweck dieses Zeugnisses ist es, über die Ereignisse zu berichten, die mein einfaches Gebet „Gott, hilf mir!“ begleiteten.

Nachdem meine nächsten Familienangehörigen im hohen Alter gestorben waren, erschien die Vereinsamung unerträglich. Mir war einerlei, ob ich lebte oder starb. Und wenn ich hin und wieder einen Ausüber der Christlichen Wissenschaft um Hilfe durch Gebet bat, dann war es mir tatsächlich gleich, ob ich nun geheilt wurde oder nicht!

Eines Nachts erlebten wir in unserer Gegend einen fürchterlichen Sturm. Meldungen zufolge erreichten die Windböen hier in den Bergen Kaliforniens eine Geschwindigkeit von etwa 130 Stundenkilometern. Ein Zimmermann hatte zuvor das Dach der Terrasse, das sich direkt unter meinem Schlafzimmerfenster befand, mit einer Wellplatte aus Fiberglas gedeckt. Jedesmal, wenn der Wind nun daran riß, schlug die Platte so heftig gegen die Außenwand meines Zimmers, daß ich buchstäblich im Bett hochfuhr. Ich beschloß, sie zu befestigen.

Ich ging auf die stürmische Terrasse hinaus, um die Platte mit einem großen Stein zu beschweren. Hierzu mußte ich mich auf die niedrige Umfassungsmauer stellen. Als ich nun mit dem schweren Stein in der Hand dort stand, erfaßte mich ein Windstoß, der so kräftig war, daß ich mein Gleichgewicht verlor, den Stein fallen ließ und mit meiner freien Hand zuerst auf den größten Kaktus stürzte, den ich auf jenem Teil der Terrasse eingepflanzt hatte.

Dutzende Stacheln steckten in meiner rechten Hand. Dann ging auch noch das Licht überall im Haus und auf der Terrasse aus. Mitternacht war vorbei, und ein kräftiger Windstoß zerrte erneut an allem um mich her. „Gott, hilf mir!“ sagte ich, aber natürlich nicht, um zu lästern. Mir war jämmerlich ängstlich zumute, und ich sehnte mich wirklich sehr nach Hilfe. Meinem Gebet lag die Überzeugung zugrunde, die ich durch die Christliche Wissenschaft erlangt hatte, daß Gott, die allumfassende Liebe, mir nicht nur helfen konnte, sondern mir auch helfen würde.

Während ich mich an dieses einfache Gebet klammerte, suchte ich tastend den Weg ins Haus zurück und zum Badezimmer. Als ich dann versuchte, die Kaktusstacheln von der Hand abzuwaschen, bemerkte ich, daß sich etwas Kraftvolles, aber auch sehr Sanftes in mir tat. Mein Denken war in einem Wandel begriffen. Eine Stimme in mir sagte beruhigend (Lk 15:31): „Mein Sohn, du bist allezeit bei mir.“

Ich kroch wieder ins Bett, die Hand zusammengeballt über den zahllosen Stacheln, die nach dem Waschen noch steckenblieben. Ich zog meine Knie an bis unter das Kinn, damit mir warm wurde, schob meine schmerzende Hand unters Kopfkissen und dachte: „Wenn nur Fred (mein Nachbar) mit seiner Kamera da draußen gewesen wäre und eine Blitzlichtaufnahme davon gemacht hätte, wie ich mich — im Pyjama — mit dem Stein und dem Kaktus abmühte.“ Ich mußte lachen. Nach vielen Monaten der Einsamkeit wußte ich plötzlich, daß ich nicht länger allein war.

Seit jener Nacht bin ich nicht mehr derselbe. Ich habe wieder freundschaftliche Verbindungen geknüpft und einen stärkeren Sinn für Humor entwickelt. Die Kaktusstacheln an meiner Hand, die mich dann auch nicht weiter beunruhigten, lösten sich einfach nach einigen Tagen. Meine Hand war wieder in Ordnung. Doch die wesentliche Heilung bestand in der Erkenntnis, daß ich nie im Stich gelassen worden war und es auch niemals sein würde. Gott war bei mir gewesen und würde es immer sein.

Die Christliche Wissenschaft ist schon seit vielen Jahren mein einziger Arzt. Jede Heilung — und es sind viele — ist mir in Erinnerung als ein äußerst freudiges Erlebnis. Die Zukunft kann nur noch mehr Gutes, nur noch größeren geistigen Fortschritt bringen. Ich bin sehr dankbar.


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