Ich kannte die Christliche Wissenschaft erst seit kurzer Zeit, da hatte ich ein Erlebnis, das mich und zwei Augenzeugen in Erstaunen versetzte. Es war in den dreißiger Jahren, zur Zeit der Weltwirtschaftskrise. Meine Frau und ich hatten inständig um die Erkenntnis gebetet, daß wir als die geliebten Kinder Gottes keinen Mangel leiden konnten, weil Er jedes unserer Bedürfnisse stillt.
Kurz darauf erhielt ich einen Brief von einem Freund, der beim Bau der Kraftwerke des Boulder-Dammes (heute Hoover-Damm) mitarbeitete. Er schrieb, ich könne eine Stelle als Elektriker bekommen, wenn ich sofort anfangen könnte. Diese Nachricht erfüllte uns mit tiefer Dankbarkeit. Ich machte mich unverzüglich auf den Weg und nahm sofort nach meiner Ankunft die Arbeit auf. Wenig später erhielten wir, wiederum durch Gebet, eine Wohnung, so daß meine Frau Patricia nachkommen konnte. Sie traf kurz darauf ein.
Einige Tage nach diesem freudigen Wiedersehen gingen ein Hilfsarbeiter und ich zu unserem Arbeitsplatz, einem offenen, circa 30 Meter tiefen Schacht, in den ein Generator eingebaut werden sollte. Ein Zimmermann errichtete direkt neben der Öffnung dieses Schachtes ein großes Gerüst, und damit man sein Gerüst passieren konnte, hatte er zwei Holzbohlen als Steg über den Schacht gelegt.
Ich trug mehrere schwere Rohrleitungsbögen und auch noch andere Teile an einem Draht über meiner Schulter. Als ich die Mitte dieser provisorischen Brücke erreicht hatte, brach das äußere Brett, und ich stürzte kopfüber in den Schacht.
Ich hatte oft gehört, daß das ganze Leben in Bruchteilen von Sekunden vor dem inneren Auge vorbeizieht, wenn man zu sterben glaubt. Genau das geschah jetzt, doch mein Verstand sagte mir, daß das nicht sein konnte. Ich wußte, daß unsere erhörten Gebete, die mir einen Arbeitsplatz und uns ein Zuhause gegeben hatten, uns nicht einem Umstand oder Ereignis wie diesem, das mir bevorzustehen schien, aussetzen konnte. Das war nach den vorausgegangenen schönen Segnungen mit Sicherheit nicht Gottes Plan.
Plötzlich, im Fallen, änderte sich das Bild, und ich sah vor mir ganz deutlich die Worte aus dem 91. Psalm: „Denn der Herr ist deine Zuversicht, der Höchste ist deine Zuflucht. Es wird dir kein Übel begegnen, und keine Plage wird sich deinem Hause nahen. Denn er hat seinen Engeln befohlen, daß sie dich behüten auf allen deinen Wegen, daß sie dich auf den Händen tragen und du deinen Fuß nicht an einen Stein stoßest.”
Augenblicklich hatte ich das Gefühl, als befände ich mich im Wasser, und ich konnte mich drehen. Ich streckte meine Hände aus und bekam die Innenauskleidung des Schachtes zu fassen (zwei mal vier Zoll starke Balken). Meine Füße landeten sanft auf einigen dieser Balken unter mir. Ich kletterte nach oben und zum Erstaunen meines Gehilfen und des Zimmermanns aus dem Schacht heraus.
Ich denke oft an dieses Erlebnis. Es beweist in der Tat „die wissenschaftliche Erklärung des Seins”, wie wir sie im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy finden. Die einleitenden Sätze dieser Erklärung lauten (S. 468): „Es ist kein Leben, keine Wahrheit, keine Intelligenz und keine Substanz in der Materie. Alles ist unendliches Gemüt und seine unendliche Offenbarwerdung, denn Gott ist Alles-in-allem.”
Es erübrigt sich zu sagen, daß wir für diese Rettung und ihre tiefe Bedeutung grenzenlos dankbar waren.
Ich habe in meinem Leben viele Heilungen von Sünde und Krankheit erlebt und bin sehr dankbar, daß ich jeden Tag die Bibellektion studieren kann. Gott hat mir seine große Liebe mein ganzes Leben hindurch gezeigt in der Liebe, die mir so viele Menschen entgegengebracht haben, und der Freundlichkeit, mit der man mir täglich bei meiner Arbeit begegnet. Die göttliche Intelligenz hat mich in die Lage versetzt, knifflige elektrotechnische und andere komplizierte Probleme zu lösen.
Ich bin dankbar für Die Mutterkirche und für die vielen Zweigkirchen in der ganzen Welt, für die Segnungen, die sie denen bringen, die nach etwas Höherem und Besserem suchen, als der Materialismus es zu geben vermag.
Salt Lake City, Utah, USA
