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Mit den Schnellen Schritt halten

Aus der August 1988-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der Besuch der Sonntagsschule der Christlichen WissenschaftChristian Science (kr'istjən s'aiəns) bedeutete eine große Umstellung für mich als Jugendlicher. Sie fiel mir durchaus nicht leicht, denn ich hatte die Freunde aus meiner früheren Kirche gern, achtete die Pastoren und hatte Freude an den gesellschaftlichen Veranstaltungen, die so ganz natürlich zu den Aktivitäten jener Kirche gehörten. Aber trotz alledem erweckte die Christliche Wissenschaft ein tiefes geistiges Verlangen in mir. Wenn ich zurückblicke, staune ich nur, welch tiefgreifenden Einfluß die Christliche Wissenschaft auf mich ausübte.

Die eine Stunde jede Woche in der Sonntagsschule gab meinem Leben eine enorme moralische und geistige Dimension. Mit anderen zusammen über die tiefen, geistigen Lektionen der Bibel nachzudenken, war ein bewegendes Erlebnis für mich, obwohl ich nach außen hin wohl genauso unbekümmert erschien wie die anderen Sonntagsschüler. Durch mein Studium des Lehrbuchs der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, wurde ich mir der sehr realen Möglichkeit bewußt, daß das Christentum, über das das Neue Testament berichtet, mit all seinen Heilungen heute eine lebendige Wirklichkeit ist.

Oft habe ich mich gefragt, ob diejenigen, die in ihrer Jugend nur die Sonntagsschule der Christlichen Wissenschaft gekannt haben, sich tatsächlich bewußt sind, was sie da besitzen, etwas so Machtvolles, Umwälzendes und echt Christliches.

Ich kann mir nicht vorstellen, daß meine Sonntagsschullehrer wirklich wußten, was mir diese eine Stunde in der Woche bedeutete. Aber ich weiß aus Erfahrung — jetzt, wo ich selber seit vielen Jahren Sonntagsschullehrer bin —, daß sie auf gewisse Weise geistige Seher waren.

Sie waren keine geistigen Seher in dem Sinne, daß man sie Idealisten in einem Elfenbeinturm oder leidenschaftliche Befürworter eines persönlichen Anliegens nennen könnte. Sie waren vielmehr geistige Seher in dem Sinne, daß sie die geistige Sensibilität stärkten, die in jedem von uns tief verankert ist, auch in jungen Menschen. Trotz aller Weltklugheit und trotz des Materialismus, der zu einem großen Teil zu unserem Kulturkreis gehört, sehnen sich die Menschen innerlich nach der Erkenntnis, daß sie wirklich wertvoll sind und von Gott geliebt werden. Dieser Wunsch kann mit tausenderlei Dingen überdeckt werden, aber er geht nicht verloren, denn er hat einen geistigen und ewigen Ursprung.

Mrs. Eddy war ganz gewiß eine geistige Seherin. Sie erkannte, daß das Verhältnis des Menschen zu Gott ungestört ist. Und obgleich die materiellen Sinne allgemein behaupten, daß Geistigkeit mißachtet werde — wenn nicht gar nebensächlich sei zum Vorankommen in der Welt —, so verlieren doch geistige Seher niemals die wahre Bedeutung der Tatsache aus den Augen, daß das Leben des Menschen der Ausdruck Gottes ist.

Hatte nicht Jesus versucht, das zumindest teilweise seinen Nachfolgern klarzumachen, als er ihnen sagte, sie sollten die Kinder, die zu ihm kommen wollten, nicht von ihm fernhalten? „Laßt die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht", sagte er, „denn solchen gehört das Reich Gottes." Mk 10:14. In der Tat: er liebte und förderte jene wahre Geistigkeit, die sich im Menschen selbst erhält, sei er jung oder alt.

Dieses weise Fördern der Geistigkeit, wenn auch kaum aufsehenerregend, ist der zündende Funke, der auf geistige Sucher überspringt, die sich auf die Umwandlung der Welt durch die Offenbarung der Allheit Gottes und die Widerspiegelung der göttlichen Natur im Menschen vorbereiten. Heute geht es dabei nicht um eine Revolution, die durch Personen Regierungen oder Weltreiche stürzen soll, ebensowenig wie das das Ziel Christi Jesu und seiner Jünger war. Es ist vielmehr eine geistige Revolution, die sich zum Teil schon an einem Tisch vollziehen kann, an dem eine Handvoll Sonntagsschüler sitzen, die sich der Wirklichkeit ihrer wahren geistigen Selbstheit bewußt werden — der Widerspiegelung Gottes, des göttlichen Lebens und der göttlichen Liebe.

Den erwachsenen Schüler der Christlichen Wissenschaft fordert folgende Stelle aus Wissenschaft und Gesundheit auf, sich mit einer machtvollen geistigen Tatsache auseinanderzusetzen: „Kinder sind leichter zu lenken als Erwachsene und lernen bereitwilliger die einfachen Wahrheiten zu lieben, die sie glücklich und gut machen.

Jesus liebte kleine Kinder, weil sie frei vom Unrechten und empfänglich für das Rechte sind. Während das Alter zwischen zwei Meinungen hin und her schwankt oder mit falschen Annahmen kämpft, macht die Jugend leichte und schnelle Schritte zur Wahrheit hin.” Wissenschaft und Gesundheit, S. 236.

Junge Menschen machen oft harte Erfahrungen durch. Und bisweilen mögen wir uns wohl fragen, ob die Kinder zu Jesu Zeiten wesentlich anders waren, oder vielleicht akzeptieren wir jene Aussage aus Wissenschaft und Gesundheit nur beschränkt und meinen, sie gelte wohl bloß für „kleine” Kinder. Wenn wir aber zu der uns innewohnenden tiefen Geistigkeit erwachen, die zu keinen Zugeständnissen irgendwelcher Art bereit ist, dann werden wir feststellen, daß sie in jungen Menschen lebendig und gut entwickelt ist.

Kinder täuschen keine falschen Gefühle vor. Sie neigen eher zu Empfindsamkeit, Offenheit und Ehrlichkeit. Geistige Seher werden an solchen Eigenschaften die ersten Knospen geistiger Gesinnung erkennen und alles ihnen Mögliche tun, um diese zu verstehen und zu fördern. Sie werden die geistige Gesinnung in sich und in den Schülern, die ihnen anvertraut sind, hegen und pflegen. Solche Erziehung kann tatsächlich die Welt verändern.

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