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In der Ausbildung?

Aus der August 1988-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der Bildungsbetrieb scheint bisweilen einer Fabrik zu gleichen. Wir durchlaufen einen festgelegten Ausbildungsgang, der uns in ein bestimmtes Schema preßt und uns formt. Wir „werden“ etwas, wenn wir Erfahrungen und Wissen angesammelt haben. Dabei mag es uns schließlich so vorkommen, als seien wir ein „Produkt“ geworden — ein Pauschalangebot, das vermarktet werden kann. Meinen Wir, uns fehle etwas, wenn wir nicht mindestens eine zwölf- bis sechzehnjährige Entwicklungsphase (unseren Bildungsweg) durchlaufen haben? Hat das „Produkt“ (wir) sich bei Ferienjobs schon bewährt?

Bei all der Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt reicht offensichtlich eine akzeptable Verpackung nicht einmal aus. Man muß zum Qualitätsprodukt verfeinert werden, dadurch daß man im Laufe seiner Entwicklung immer das „Richtige“ wählt: die richtige Schule, die richtigen Tätigkeiten, die richtige Kleidung und Nahrung, die richtigen Freunde. Diese Kriterien können auf jene Leute vernichtend wirken, die meinen, sie hätten nie die Chance, diesen Normen zu entsprechen; können auch leicht beunruhigend sein für den, der sich fragt, ob sich der Aufwand überhaupt lohne; und sind häufig frustrierend und unbefriedigend sogar für die, die diesen Weg konsequent verfolgen.

Gelegentlich wird uns schlagartig klar, daß unserem Leben eine tiefere Dimension zu eigen ist — wenn wir etwa gegen Mitternacht aus der Bibliothek kommen und die absolute Unermeßlichkeit eines sternklaren Himmels über uns sehen, wenn wir Worte finden, die einen ungerecht behandelten Freund trösten, wenn wir unerwarteterweise mit einem Professor, den wir für einen Tyrannen hielten, Erkenntnisse besprechen konnten. Etwas Frisches bricht über die normale Routine herein und markiert den Anfang einer völlig neuen Sicht. Dieser Durchbruch kann ein Anzeichen dafür sein, daß Gott im menschlichen Bewußtsein wirksam ist. Und wenn wir dieses Wirken mehr beachten, sehen wir unsere Identität unter Umständen mit ganz anderen Augen an. Die Individualität, die so unumstößlich aus einer Fülle materieller Elemente zu bestehen schien, weicht einer Identität, die von geistigen Eigenschaften bestimmt wird.

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