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Augen, die vor Freude strahlen

Aus der Februar 1989-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Christian Science Monitor


Ich hatte einen Freund, der die wunderbare Gabe hatte, in jeder Situation, auch in der ausweglosesten, Gutes zu entdecken und zu fördern. Man konnte sich immer darauf verlassen, daß er einen stärken und unterstützen würde, wenn man Schwierigkeiten hatte.

Mir wurde bewußt, daß ihn seine Anschauung von Gott und der Wirklichkeit dazu führte, die Umstände anders zu sehen als andere. Mir kam es oft so vor, als strahlten seine Augen vor Freude und als übertrüge sich diese Freude auf alles, was er sah.

Sein Beispiel ist für mich eine große Hilfe gewesen in Situationen, wo ich glaubte, daß meine Verhältnisse hoffnungslos seien. Es hat mir zu Bewußtsein gebracht, daß ich eine geistigere Perspektive benötigte und nicht einfach eine Veränderung der Umstände.

Diesen Ansatz könnte man schlicht als positives Denken einstufen, gäbe es da nicht einige solide und erprobte biblische Wahrheiten, die auf etwas Tieferes und Realistischeres hinweisen. Im Hebräerbrief lesen wir zum Beispiel: „Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht... Durch den Glauben erkennen wir, daß die Welt durch Gottes Wort geschaffen ist, so daß alles, was man sieht, aus nichts geworden ist.“ Hebr 11:1, 3.

Hat nicht jede Heilung, die Christus Jesus vollbrachte, auf gewisse Weise etwas Böses korrigiert, das andere sahen? Denken wir nur an die Niedergeschlagenheit, die die Witwe von Nain umgab, als die Sargträger ihren Sohn zu der Stätte trugen, an der man ihn begraben wollte. Siehe Luk 7:11–15. Doch kam Jesus „und trat hinzu und berührte den Sarg, und die Träger blieben stehen... Und der Tote richtete sich auf und fing an zu reden.“ Jesus sah hinter das äußere Bild, sah die geistige Wirklichkeit Gottes und des Menschen, und das befähigte ihn, den Sohn der Witwe wieder zum Leben zu erwecken.

Wenn wir auch nur selten vor einer derartigen Situation stehen und das Heilungswerk unseres Meisters offensichtlich seinesgleichen sucht, so ist doch dieselbe geistige Wirklichkeit, auf die Jesus sein Werk gründete, auch für uns da und kann unseren Standpunkt nachhaltig prägen und uns Heilung bringen. Sie kann neues Licht werfen auf das, was wir vor Augen haben, und Schatten auflösen.

Dieses neue Licht erblicken wir durch ein besseres Verständnis von Gott. Gott ist die Liebe selbst, wie die Bibel lehrt. Daher ist alles, was Gott tut, von Liebe bestimmt. Und das ist keine geringe Liebe! Sie bringt den Menschen in jeder Hinsicht reichen Segen.

Der von Gott geschaffene Mensch ist der unmittelbare Ausdruck der Liebe, das geistige Ebenbild der Liebe, untrennbar von der Fürsorge des Schöpfers. Und das ist unser wahres Selbst. So können wir denn eigentlich niemals ohne Liebe sein oder ohne die Freude, die diese Liebe begleitet. Aber nach materialistischer Lebensauffassung sollen wir uns als Opfer des Bösen sehen, getrennt von der Liebe. Diese falsche Auffassung, so überzeugend sie uns auch erscheinen mag, muß einem besseren Verständnis der Allerhabenheit Gottes und unseres wahren Seins weichen, das niemals der Freude beraubt werden kann.

Wenn auch viele Umstände in der Welt nahelegen, daß Gottes Liebe abwesend sei, gibt es nicht dennoch Anhaltspunkte dafür, daß sie um uns her wirkt? Mrs. Eddy sagt: „Liebe, duftend von Selbstlosigkeit, badet alles in Schönheit und Licht. Das Gras zu unseren Füßen ruft schweigend aus: Die Sanftmütigen, werden das Land erben.‘ Der bescheidene Arbutus sendet seinen süßen Duft gen Himmel. Der mächtige Felsen gewährt Schatten und Schutz. Das Sonnenlicht schimmert von der Kuppel des Domes, leuchtet in die Gefängniszelle, gleitet in das Krankenzimmer, läßt die Blume erglänzen, verschönt die Landschaft und segnet die Erde.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 516.

Wie das Sonnenlicht, so ist auch Gottes Liebe unparteiisch. Aber anders als das Sonnenlicht scheint sie überallhin, auch in dunkle Winkel. Das Licht der Freude wird in unseren Augen erstrahlen, wenn wir beten, wenn wir bereit sind, über die momentanen Umstände hinauszublicken und uns der Macht der göttlichen Liebe zu beugen. Dann können wir die Menschen und die Umstände in unserem Leben im Lichte dieser Freude anschauen.

Nein, das ist kein seichter Optimismus. All das setzt einen tiefgreifenden Wandel unseres Standpunktes voraus, wodurch Gott zum Mittelpunkt unseres Lebens wird. Und obgleich uns solch ein Wandel oftmals große Anstrengungen abverlangt, kann er uns den Lichtstrahl zeigen, den es selbst in den dunkelsten Bildern gibt.

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