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Wo der Schatz ist

Aus der Februar 1989-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Geschichten über verlorene Schätze im „Bayou“-Land, dem Sumpfland in den Südstaaten der USA, haben die alten Freibeuter wie Jean Lafitte und seinen Bruder Pierre lange überlebt. Es heißt, zu Beginn des 19. Jahrhunderts seien große Mengen Gold und Silber unter den Zypressen vergraben oder in den trüben Gewässern der großen Sümpfe im südlichen Louisiana versenkt worden. Doch bis heute sind die Schatzsucher bitter enttäuscht worden.

Man erzählt sich folgende Geschichte über einen jungen „Cajun“Einheimischer Bewohner von Louisiana und Nachkomme von französischen Siedlern aus Akadien.. Er befand sich in seiner Piroge auf einem Nebenarm des Mississippi und unterhielt sich mit einem Besucher. Beide beobachteten einen anderen Jungen, der seinen alten Kahn mit einer Stange angestrengt vorwärtsstieß — wieder einer auf der Suche nach dem verlorenen Schatz.

Nachdem er an ihnen vorbeigefahren war, wandte sich der einheimische Junge dem Besucher zu: „, Der da, der tut mir leid‘, sagte er und sah dem alten Kahn nach, der sich ruckartig fortbewegte..., Grand-Père [Großvater], der sagt, viele Leute machen sich verrückt ... Sie wollen den Schatz und graben und grübeln und wünschten, sie hätten den Schatz. Grand-Père, der ist ein weiser Mann. Er sagt, unsern Reichtum finden wir nur in Gottes Gaben... Grand-Père sagt, wir Cajuns haben so etwas wie einen vergrabenen Schatz; Sterne als Diamanten ... Wir haben das Wasser und den hellen blauen Himmel. Und wir sind genauso frei wie die alte Krähe, die dort durch die Luft davonfliegt.‘ “ Holling Clancy Holling, Minn of the Mississippi (Boston: Houghton Mifflin Company, 1951), S. 86.

Es kommt wohl auf den Standpunkt an — oder? Für einige, wie den Jungen in dem alten Kahn, befindet sich der Schatz immer anderswo. Ist er verborgen. Gerade eben außer Reichweite. Anderen bietet das Leben in unmittelbarer Nähe so viele Reichtümer — die Sterne als Diamanten und den blauen Himmel und die Freiheit.

Der eine Standpunkt ist eng verbunden mit der Materialität. Das heißt, man hat nie genug und will immer mehr. Die andere Einstellung deutet auf etwas Tieferes hin — vielleicht auf Selbstlosigkeit, auf eine stille Zufriedenheit mit dem gegenwärtigen Guten, auf die Erkenntnis, daß es etwas Tieferes und Bedeutenderes gibt als die Glitzersachen der Materialität.

Die Bibel, und hier insbesondere die Worte Christi Jesu im Neuen Testament, zeigt auf, wo sich der Schatz befinden muß. Jesus sagte zu seinen Jüngern: „Macht euch Geldbeutel, die nicht veralten, einen Schatz, der niemals abnimmt, im Himmel, wo kein Dieb hinkommt und den keine Motten fressen.“ Lk 12:33.

Die Christliche Wissenschaft hilft uns, die geistige Bedeutung der biblischen Lehren zu erfassen. Sie zeigt uns, daß der Mensch nur in den Dingen des Geistes wahre Zufriedenheit finden kann, in den Gaben — oder geistigen Eigenschaften — die Gott Seiner Schöpfung verliehen hat. Nur in dem Guten, das uns Gott gibt, können wir den wahren Lebenszweck entdecken und lernen, wie wir diese Gaben, mit denen unser eigenes Leben so reich beschenkt wird, zum Wohl der Menschheit nutzen können.

Das wirklich Gute kommt, wie die Christliche Wissenschaft erklärt, durch geistige Widerspiegelung zu uns. Gott ist unendliches Gemüt. Er ist göttliche Liebe, vollkommenes Prinzip, Leben und Seele. Und der Mensch, als Gottes Ausdruck zu Seinem Ebenbild erschaffen, spiegelt die göttliche Quelle seines Seins wider.

Das ist das Geheimnis, das viele aufgedeckt haben — der wahre Schatz, der durch die Christliche Wissenschaft ans Licht gekommen ist. Unser wirkliches Sein — unsere Identität — ist der Gottes-Mensch. Der Mensch ist kein Sterblicher; er ist in Wahrheit geistig, nicht endlich oder leiblich. Ein Individualitätsbegriff, der Egoismus und Geiz einschließt, ist eine Täuschung. Gefördert wird diese durch eine begrenzte, materielle Wahrnehmung des Guten und durch den Glauben an eine Macht neben Gott. Wenn wir jedoch mit dem geistigen Sinn Gottes Wesen, den unendlichen Geist und die unendliche Liebe wahrnehmen, funkelt wie ein Diamant eine Ahnung in uns auf, was es wirklich heißt, Sein Geschöpf zu sein, Ihn widerzuspiegeln.

Unser geistiges Verständnis der Wirklichkeit wird gestärkt durch Gebet und durch ein Leben, das Gute, das Jesus demonstrierte, konsequent zum Ausdruck bringt. So entdecken wir mehr und mehr, wer wir in Wirklichkeit sind. Wir werden mehr erkennen über die unbegrenzte Intelligenz des göttlichen Gemüts — dadurch, daß wir die Tätigkeit der geistigen Widerspiegelung verstehen lernen. Wir werden mehr von der unwandelbaren Liebe und Fürsorge der göttlichen Liebe spüren. Wir werden mehr von der unvergänglichen Schönheit, ja Fortdauer der Seele erkennen. Wir werden die Integrität und Vollkommenheit des Prinzips besser demonstrieren. Unser Leben wird mit mehr Kraft, geistiger Stärke und Vitalität, mit mehr Freude erfüllt sein, denn wir werden erkennen, daß Gott ewiges Leben ist.

In Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy, dem Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, finden wir eine Erklärung, die sehr treffend jene Reichtümer und Schätze beschreibt, die Jesu Nachfolger rechtmäßig zustehen. Zugleich wird uns auf realistische Weise vor Augen gehalten, welche Forderungen wir erfüllen müssen, damit wir uns der großen Segnungen bewußt werden, die Gott schon jetzt über uns ausschüttet. Mrs. Eddy schreibt dort: „Die Christen erfreuen sich stiller Schönheit und Fülle, verborgen vor der Welt, aber Gott bekannt. Selbstvergessenheit, Reinheit und liebevolles Wesen sind beständiges Gebet. Betätigung, nicht Bekenntnis, Verständnis, nicht Annahme, gewinnen das Ohr und die rechte Hand der Allmacht und rufen sicherlich unendliche Segnungen herab.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 15.

Es stimmt: Der Himmel ist voller Diamanten. So auch unser Leben, wenn wir es für Gott leben. Wenn wir mit dem geistig Guten, das wir entdecken, freigebig umgehen — wenn wir dankbar andere an der Wahrheit teilhaben lassen —, entdecken wir hinter jedem funkelnden diamantenen Licht, das wir weitergeben, noch mal eine ganze Galaxie. Der Schatz war schon immer da, liegt in unserer Beziehung zu Gott. Und dort wird er immer zu finden sein.

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