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Das ursprüngliche Christentum heute

[Urtext in deutscher Sprache]

Aus der Februar 1989-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Vor etwa zweitausend Jahren gab es einen Mann‚ der den Menschen erklärte‚ daß die Qualität ihres Lebens von der Qualität ihres Denkens abhänge sowie von ihrer Bereitwilligkeit‚ Gott zu verstehen und Ihm gehorsam zu sein. Dieser Mann war selbstverständlich Christus Jesus. Mit seiner Liebe zu Gott‚ zu seinem Nächsten und seiner vollkommenen Hingabe an seine Mission war er jeder Situation‚ die sich ihm entgegenstellte‚ gewachsen. Stand er vor Tausenden von hungrigen Menschen in der Wüste‚ wurde er auf See von einem Unwetter überrascht‚ verlangte jemand einen Steuerbetrag von ihm oder begegnete er kranken‚ sündigen‚ sterbenden Menschen‚ es war die geistige Qualität seines Denkens‚ die ihn befähigte‚ zu erlösen und zu heilen. Er verstand seine Einheit mit Gott. Der Christus war sein göttliches Wesen und war niemals von Gott getrennt.

In Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift erklärt Mary Baker Eddy‚ die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen WissenschaftChristian Science (kr’istjən s’aiəns)‚ diesen immer verfügbaren Christus als „die göttliche Offenbarwerdung Gottes‚ die zum Fleisch kommt‚ um den fleischgewordenen Irrtum zu zerstören“ Wissenschaft und Gesundheit‚ S. 583.. Es sind also Gedanken‚ die von Gott kommen‚ die diese Macht in sich schließen. Kann denn nun jeder Gottes Gedanken empfangen‚ oder ist dies nur das Vorrecht einiger weniger Auserwählter‚ die eine besondere Befähigung dafür besitzen? Die Christliche Wissenschaft zeigt uns‚ daß wir alle Zugang zu Gott haben. Es ist durchaus möglich‚ unzufriedenes‚ kleinliches‚ bekümmertes‚ verwirrtes oder furchtsames Denken aufzugeben‚ und zwar dadurch‚ daß wir uns wirklich bemühen‚ unser Denken von Gott‚ dem einzigen Bewußtsein oder Gemüt‚ ausgehen zu lassen. Ein unschätzbarer Wegweiser ist hierbei die Bibel‚ die uns in einem neuen geistigen Verständnis erschlossen wird‚ wenn wir sie im Lichte von Wissenschaft und Gesundheit studieren.

Die Bibel bekommt eine ganz neue‚ tiefe Bedeutung für uns‚ wenn wir erkennen‚ daß ihre Wahrheiten nicht einer Vergangenheit angehören‚ sondern hier und jetzt lebendig sind. Wenn wir die Bibel lesen oder einer Bibellesung lauschen‚ verlegen wir vielleicht das Gehörte unwillkürlich in die Vergangenheit oder gar in die Zukunft‚ anstatt uns bewußt zu werden‚ daß die geistige Wahrheit jetzt wahr ist. Oft fühlen wir uns erst durch eine Notlage veranlaßt‚ uns unmittelbar mit dem Gehörten zu identifizieren. In dem Moment wird unser Denken aus seinem gewohnten Schema herausgerissen und zur Erkenntnis der geistigen Wirklichkeit des Reiches Gottes erhoben. Heilung folgt ganz natürlich auf diese vergeistigte Erkenntnis unserer Identität und unserer tatsächlichen Untrennbarkeit von Gott.

Ein solches Denkschema‚ von dem wir uns loslösen können‚ ist die Annahme‚ daß die Kirche keine zeitgemäße Einrichtung mehr sei. Legen wir dieses abgegriffene Argument beiseite‚ dann entdecken wir etwas völlig Neues: eine lebendige‚ geistige Kraft‚ die auf Liebe zu Gott und zur Menschheit beruht und eine Wirkung hat‚ wie wir sie allein oft nicht erfahren können. Wir werden uns bewußt‚ daß wir als einzelne der Kirche gegenüber Verpflichtungen haben und für sie beten müssen.

Um beispielsweise an der tieferen geistigen Bedeutung eines Gottesdienstes teilzuhaben‚ müssen wir wissen‚ daß die geistige Wahrheit in dem Augenblick wahr und machtvoll ist. Wenn jedoch die Zuhörer in dem Gelesenen nur eine Wiederholung wohlbekannter Bibelgeschichten und Zitate wahrnehmen‚ kann die Gegenwart des heilenden Christus nicht realisiert werden. Diese Erfahrung habe ich selbst gemacht.

Als ich mich auf Reisen in einer anderen Stadt befand‚ übersah ich einen Bordstein und verletzte mir den Fuß. Sofort bemühte ich mich‚ diese Situation vom Standpunkt der göttlichen Allheit aus zu betrachten‚ in der es keine Unfälle gibt und der Mensch sich nur des Guten bewußt ist.

Am nächsten Morgen‚ einem Sonntag‚ hatte sich der Fuß zwar nicht verschlimmert‚ aber ich konnte wie am Tag zuvor nur mühsam und mit Schmerzen gehen. Freunde nahmen mich im Auto mit zur Kirche. Im letzten Abschnitt der Bibellektion Im Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft. wurden folgende Worte aus der Bibel gelesen: „Und es kam eine große Menge zu ihm; die hatten bei sich Gelähmte‚ Verkrüppelte‚ Blinde‚ Stumme und viele andere Kranke und legten sie Jesus vor die Füße‚ und er heilte sie‚ so daß sich das Volk verwunderte‚ als sie sahen‚ daß die Stummen redeten‚ die Verkrüppelten gesund waren‚ die Gelähmten gingen‚ die Blinden sahen; und sie priesen den Gott Israels.“ Mt 15:30‚ 31.

Auf einmal erkannte ich ganz klar‚ daß das Volk die Gelähmten nicht wieder mitnahm! Vielmehr waren die‚ die Hilfe brauchten‚ auf der Stelle in der Gegenwart des Christus geheilt. Ich dachte dann: „Hier wird nicht von etwas berichtet‚ was vor Jahrhunderten vor sich ging. Die Wahrheit ist genau hier und jetzt gegenwärtig‚ wo der heilende Christus in Tätigkeit ist.“ Bei dieser Berührung mit dem Christus verschwand das Problem aus meinem Denken. Als ich mich dann kurz darauf zum letzten Lied erhob‚ merkte ich‚ daß die Schmerzen verschwunden waren‚ und am Schluß des Gottesdienstes ging ich frei und leicht hinaus.

Wenn wir uns dieser gegenwärtigen‚ geistigen Kraft bewußt sind‚ ist jeder Kirchenbesuch ein einmaliges Erlebnis. Wir fühlen die Inspiration und Freude des ursprünglichen Christentums mit seiner Heilkraft‚ die der Menschheit durch die Kirche Christi‚ Wissenschafter‚ wiedergegeben wurde.

Mrs. Eddy‚ die durch ihre Entdeckung der Christlichen Wissenschaft der Menschheit diesen Weg erschlossen hat‚ sagt in einer ihrer Predigten: „Die Ideale des ursprünglichen Christentums sind uns nahegekommen‚ ja‚ sie stehen vor unserer Tür.“ Die allgemeine Anschauung der Menschen von Gott‚ S. 5. Sollten wir diese Tür nicht öffnen?

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