Ein Christlicher Wissenschafter erzählt von einer Erfahrung, die er beim Schwimmen machte. Er verfing sich in einem Stellnetz und wurde unter Wasser gezogen. Er erkannte, wie äußerst wichtig es war, daß er sich intelligent verhielt, verharrte völlig bewegungslos, und das Netz glitt von ihm ab.
Allen, die im Verständnis der Christlichen Wissenschaft vorankommen und somit ihre Fähigkeit im Heilen verbessern wollen, gilt die folgende Warnung unserer Führerin Mary Baker Eddy, die sich auf den Klassenunterricht bezieht: „Schüler, die für diesen Schritt bereit sind, sollten sich vor dem Netz hüten, das geschickt ausgelegt und schlau getarnt ist, um ihren Fortschritt in dieser Richtung zu verhindern.“ Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes, S. 241.
Wenn jemand in dem Moment, in dem er für geistigen Fortschritt bereit ist, herabgezogen wird, dann vielleicht deshalb, weil das Netz „schlauer getarnt“ ist, als es das sichtbare Netz für den Schwimmer war. Doch einige tiefgehende Fragen und ehrliche Antworten helfen uns, das „geschickt ausgelegte“ Netz zu entdecken: Bewahre ich mir ein kindliches Vertrauen auf Gott, Geist, oder schleicht sich eine Abhängigkeit von der Materie in mein Denken ein? Ist mein Leben darauf gerichtet, der Welt Erlösung von Krankheit und Sünde zu bringen, oder glaube ich, daß ich dazu nicht in der Lage sei? Bringe ich Liebe so zum Ausdruck, wie ich es wirklich möchte, oder ist allzuoft Eigenliebe das Motiv meiner Handlungen?
Wenn wir Anzeichen dafür entdecken, daß wir in Materialität verstrickt sind, müssen wir das geistige Stillesein pflegen, das es uns ermöglicht, dem Netz mühelos zu entkommen. Unsere Führerin schreibt: „Gemüt demonstriert Allgegenwart und Allmacht, aber Gemüt kreist um eine geistige Achse, und seine Macht wird offenbar und seine Gegenwart fühlbar in ewiger Stille und unwandelbarer Liebe.“ Rückblick und Einblick, S. 88. Wenn wir uns an Gemüt wenden, finden wir die Stille und Liebe, die nicht nur Fortschritt ermöglichen, sondern uns darüber hinaus auch zeigen, was wir auf der menschlichen Ebene brauchen — die dem Schüler den richtigen Lehrer und dem Lehrer den richtigen Schüler zeigen.
Ebenfalls in Rückblick und Einblick spricht Mrs. Eddy über den Wert des Stilleseins. Sie schreibt: „Die beste geistige Art, auf christusgleiche Weise das Denken der Menschen zu heben und ihnen die göttliche Wahrheit zu vermitteln, ist beharrende Kraft, Stillesein und Stärke; und wenn wir uns dieses geistige Ideal zu eigen gemacht haben, wird es zum Vorbild für das menschliche Handeln.“ Ebd., S. 93.
Wir können sicher sein, daß geistiges Stillesein nicht gleichbedeutend mit Untätigkeit ist, sondern uns das „Vorbild für das menschliche Handeln“ liefert. Wenn jemand, der das Recht auf Klassenunterricht noch nicht genutzt hat, diesen Schritt nicht aktiv mental anstrebt, muß er vielleicht den Unterschied zwischen rein menschlichem Stillesein und geistigem Stillesein entdecken.
Weil Gott, Gemüt, alle Tätigkeit darstellt, führt ein Denken, das auf Gott gerichtet ist, zu Fortschritt im menschlichen Handeln. Ohne die darauffolgende Tat ist das, was Inspiration zu sein scheint, bloße Euphorie; während der Gedanke, der nur menschlich angeregt wurde, aber der geistigen Grundlage entbehrt, einem Sturm im Wasserglas gleicht. Alles wird aufgerührt, aber setzt sich genau dort wieder ab, wo es auch vorher war.
Die „christusgleiche Weise“, das menschliche Denken zu heben — „beharrende Kraft, Stillesein und Stärke“ —, ermöglicht es uns, konkrete Schritte in Richtung geistigen Fortschritt zu tun. Wenn wir glauben, wir seien nicht gut genug oder wir wüßten nicht genug, um an der Elementarklasse teilzunehmen, sollten wir vielleicht unser Augenmerk auf das Wort elementar richten. Wenn wir glauben, wir wüßten zuviel oder wir müßten zuviel aufgeben, um mit vollem Engagement das Leben eines Christlichen Wissenschafters zu leben, ist folgende biblische Forderung vielleicht aufschlußreich: „Seid stille und erkennet, daß ich Gott bin! Ich will der Höchste sein unter den Heiden, der Höchste auf Erden.“ Ps 46:11.
Diese Ausführungen des Unterrichtsrats richten sich zwar in erster Linie darauf, das Netz zu entlarven, das den Christlichen Wissenschafter hindern möchte, den für sein eigenes Wohlergehen und für das Wohl der ganzen Welt so wichtigen Schritt zu tun; sie müssen aber, um der Wahrheit gerecht zu werden, auch über die Freude, die Erlösung, die sich eröffnenden Ausblicke sprechen, die den Klassenunterricht zu einer einzigartigen Erfahrung machen.
Die Umwandlung, die mit dem Klassenunterricht einhergeht, steht im Gegensatz zu der Kürze der Zeit, die man dafür aufwendet. Man könnte sagen, daß uns diese zwei Wochen Einblicke in die Ewigkeit vermitteln, in der wir den Himmel finden. Der Geist, den Mrs. Eddys Bestimmung: „Kein Mitglied dieser Kirche darf vom Klassenunterricht abraten“ Handbuch Der Mutterkirche, Art. XXVII Abschn. 5. atmet, sollte es jedem Mitglied verbieten, etwas zu sagen oder zu tun, was jemand anderen davon abhalten könnte, diese bereichernde Erfahrung zu machen. Auch bewahrt diese Bestimmung Schüler davor, in bezug auf diesen wichtigen Schritt rein menschlichen Ansichten Bedeutung beizumessen, selbst wenn es sich dabei scheinbar um die eigenen handelt.
Wer vorhat, Klassenunterricht zu nehmen, kann sich von der Bibel und Mrs. Eddys Schriften leiten lassen. Wenn er sich an diese Bücher wendet, und den Hirten (siehe „, Weide meine Schafe!‘ “, Vermischte Schriften, S. 397) bittet, ihm zu zeigen, wie, wohin und wann er gehen soll, wird er über den Zustand mangelnder Klarheit hinaus zu der Wahrnehmung der Christusgleichheit des wahren Seins gelangen.
Ein solcher Christlicher Wissenschafter beweist Mrs. Eddys Aussage in ihrer Botschaft vom Dezember 1904 an den Unterrichtsrat: „Wir verstehen das am besten, was in uns selbst beginnt und durch Erziehung zum Leben erwacht.“ Verschiedenes, S. 253. Und ihm wird dann noch deutlicher bewußt, daß Teilnahme am Klassenunterricht bedeutet, für einen der göttlichen Wege empfänglich zu sein, auf dem Sein Christus die Herzen und Gemüter erreicht. Klassenunterricht ist eine heilige Erfahrung, die uns durch das Handbuch Der Mutterkirche, wie es Mrs. Eddy offenbart wurde, ermöglicht wird.
Wenn wir vor jedem Versuch, uns einzufangen, auf der Hut sind, können wir alle jenes geistige Stillesein erreichen, das uns die Stufen des Fortschritts enthüllt. Wer noch nicht am Klassenunterricht teilgenommen hat, stellt dann vielleicht fest, daß ihm dr Weg zu der belebenden und freudigen Erfahrung, seinem Gott noch inniger näher zu kommen, offensteht.
Sie finden die Namen autorisierter Lehrer der Christlichen Wissenschaft — geordnet nach Staat, Bundesland und Ort — in der Adressenliste der Ausüber und Lehrer der Christlichen Wissenschaft auf den letzten Seiten einer jeden Ausgabe des Christian Science Journals. Die Mitarbeiter des Unterrichtsrates sprechen in bezug auf die Wahl eines Lehrers keine Empfehlung aus, aber sie helfen gerne, wenn Sie wissen wollen, ob eine bestimmte Person autorisierter Lehrer ist und/oder in welchem Teil der Adressenliste Sie einen bestimmten Namen finden. Anfragen richten Sie bitte an: The First Church of Christ, Scientist, Board of Education, A-191, 175 Huntington Avenue, Boston, MA, USA 02115. Bei telefonischen Anfragen wählen Sie bitte 001 (die internationale Vorwahl für die USA) und dann die Nummer 617–450–3197.
