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Bei diesen aufrüttelnden Fragen werden viele vielleicht innehalten und den Vortrag, den ihre Kirche in diesen Tagen veranstalten wird, mit anderen Augen sehen. Dabei sind das keineswegs neue Gesichtspunkte. 1907 schrieb ein enger Mitarbeiter von Mrs. Eddy die nachfolgenden Zeilen; darin wird heute wie damals von uns gefordert, daß wir uns richtig auf einen Vortrag vorbereiten — daß wir für eine heilende Atmosphäre am Ort sorgen.
„In vielen kleineren Städten und Ortschaften, in denen es noch keine christlich-wissenschaftlichen Vereinigungen oder Kirchen gibt, meinen Christliche Wissenschafter, die in informellen Gruppen zusammenarbeiten, daß sie vor allem einen Vortrag brauchen, damit sie ihre Arbeit auf eine solidere Grundlage stellen können. Aber wir sind der Ansicht, daß sie da einer Fehleinschätzung erliegen. Der entscheidende Unterschied zwischen Mrs. Eddys Lehren und allen anderen Auslegungen des Christentums liegt in der Tatsache, daß diese Lehren eine demonstrierbare Religion darstellen, eine Wiederbelebung des Urchristentums, das die Kranken heilte. Und gerade aus dieser Tatsache, daß die Christliche Wissenschaft auf diese Weise von den etablierten Glaubensgemeinschaften abweicht, bezieht sie ihre Daseinsberechtigung. Wenn sie nicht die praktische und demonstrierbare Heilkraft besäße, auf die sich auch der große Nazarener und seine ersten Nachfolger verließen und die sie anwandten, so würde sie sich in keinem Punkt von den unzähligen Religionen unterscheiden, die seit Jahrhunderten die Menschen beschäftigen, und könnte nicht der flehentlichen Bitte der Menschheit um Hilfe nachkommen und den an Sünde Erkrankten und körperlich Kranken so helfen, wie sie es tut.
Die Vortragenden leisten in ihrem Tätigkeitsfeld hervorragende Arbeit, aber diese Arbeit wäre für das Wachstum der Christlichen Wissenschaft praktisch nutzlos, wenn keine ,mitfolgenden Zeichen' da wären. Die wahre Grundlage für die Einführung der Christlichen Wissenschaft in irgendeinem Ort muß das Heilen der Kranken und die Erlösung der Sünder sein. Vorher kommt keine andere Arbeit oder Organisation in Betracht. Jeder Christliche Wissenschafter sollte genug wissen, um die Regeln des Heilens, die er aus seinem Lehrbuch gelernt hat, anzuwenden, und zwar nicht nur für sich selbst, sondern für alle, die an Seele und Leib oder unter den Lebensverhältnissen leiden und sich um Hilfe an ihn wenden. Die Regeln, die für die Arbeit des Vortragsrates gelten, sehen vor, daß Vorträge nur an Orten gehalten werden, wo schon Vereinigungen oder Zweigkirchen bestehen, und ehe nicht gute Heilarbeit getan worden ist, können diese nicht mit der Gewißheit organisiert werden, daß sie bestehen bleiben und Erfolg haben. Die Kranken zu heilen ist das ewige Mandat der göttlichen Liebe, und die Kirchen Christi, Wissenschafter, können auf keiner anderen Grundlage gegründet oder erhalten werden.
“ Christian Science Sentinel vom 12. Oktober 1907, S. 110.
Die beiden vorangegangenen Artikel aus der Serie des Vortragsrates der Christlichen Wissenschaft betrafen den Inhalt eines Vortrags. Man könnte sagen, daß sich dieser Artikel mit dem Inhalt des Herzens befaßt. Ist uns eigentlich klar, wie dringend notwendig es ist, mit lebendiger geistiger Aktivität auf eine materialistische Kultur einzuwirken? Demonstriert unsere Kirche ein „Ineinandergreifen“, das gewährleistet, daß bei jedem christlich-wissenschaftlichen Vortrag, mit welchen Mitteln er auch immer präsentiert werde, „mitfolgende Zeichen“ sichtbar werden?
Das sind wichtige Fragen, die wir uns stellen sollten, aber noch entscheidender sind die Fragen, die Mrs. Eddy ihren Nachfolgern stellte, nachdem sie deutlich gemacht hatte, daß es Menschen gibt, die die Christliche Wissenschaft verdammen. „Was wollt ihr dagegen tun?“ fragt sie. „Wollt ihr es ebenso ernst mit der Wahrheit nehmen? Wollt ihr eure Lauheit ablegen und wirkliche, hingebungsvolle Streiter werden? Wollt ihr euch ganz und unwiderruflich dem großen Werk widmen, die Wahrheit, das Evangelium und die Wissenschaft aufzurichten, die für die Erlösung der Welt von Irrtum, Sünde, Krankheit und Tod nötig sind? Antwortet sofort und mit der Tat und antwortet recht!" Vermischte Schriften, S. 177.
