Vor vielen Jahren ging es mir gesundheitlich so schlecht, daß ich einen Arzt nach dem anderen aufsuchte (insgesamt neun), um Erleichterung zu finden. Ich litt an Migräne, hatte Anfälle extremer Übelkeit und fühlte mich völlig erschöpft. Als schließlich meine Sehkraft nachließ, mußte ich meine berufliche Tätigkeit aufgeben. Jeder Arzt, den ich aufsuchte, stellte ein anderes Leiden fest; einige empfahlen eine Operation.
Kurz nachdem ich meine Arbeit aufgegeben hatte, wurde mein Mann in einen anderen Bundesstaat versetzt. Ich war entschlossen, keine weitere ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, sondern selbst für mich zu sorgen. Das gelang mir etwa einen Monat lang. Doch als ich dann beim Wäschewaschen ohnmächtig wurde, beschlossen mein Mann und ich, wieder zu einem Arzt zu gehen. Nachdem er mich untersucht hatte, eröffnete er mir, daß ich nur noch zwei Jahre zu leben hätte, und er riet mir, mein Leben, so weit es mir möglich war, zu genießen. Ich erzählte ihm von unserem Wunsch nach einem weiteren Kind. Doch er antwortete mir, daß ich mein eigenes Todesurteil unterschreiben würde, wenn ich ein Kind zur Welt brächte. Wir stellten eine Haushaltshilfe an, und ich versuchte, mich zu entspannen und mich meines Töchterchens und meines Mannes in vollem Maße zu erfreuen.
Ein Nachbar schlug mir im Scherz vor, ich solle es doch einmal mit der Christlichen Wissenschaft versuchen, da ich ja schon alles andere probiert hätte. Ich hatte bis dahin nur wenig über diese Wissenschaft gehört und dachte über diesen Vorschlag nicht weiter nach. Ungefähr sechs Monate später wurde mein Mann wieder in eine andere Gegend versetzt. An dem ersten Wochenende, an dem er nach Hause kam, erzählte er mir, daß sein neuer Chef ein Christlicher Wissenschafter sei.
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