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Die Ernte der Vollkommenheit jetzt einbringen

Aus der August 1989-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Es gibt kaum etwas Schöneres als den Anblick eines Feldes zur Erntezeit. Ernte bedeutet Schwerarbeit, wie jeder weiß, der auf einem Bauernhof lebt. Aber die Ernte ist auch eine Zeit freudiger Erfüllung, der Höhepunkt der eigenen Arbeit.

Christus Jesus sagte Bedeutendes über das Ernten der Früchte des Guten. In einem Gleichnis vom Himmelreich schildert er einen Menschen, der guten Samen auf seinen Acker säte. Siehe Mt 13:24–30. Aber ein „Feind“ kam und säte Unkraut zwischen den Weizen, und als der Weizen zu reifen begann, fanden sich schädliche Pflanzen darunter. Die Knechte wollten wissen, ob sie das Unkraut ausjäten sollten. Sie erhielten jedoch den Rat: „Laßt beides miteinander wachsen bis zur Ernte; und um die Erntezeit will ich zu den Schnittern sagen: Sammelt zuerst das Unkraut und bindet es in Bündel, damit man es verbrenne; aber den Weizen sammelt mir in meine Scheune.“

Manchmal scheint es, als gliche unser Leben diesem Acker. Auf der einen Seite sehen wir all das Gute, das wir empfangen, wenn wir verstehen, daß Gott nur das Gute erschaffen hat. Auf der anderen Seite leben wir im Alltag nicht immer in Übereinstimmung mit dem, was wir geistig erkannt haben, und wir möchten fast kapitulieren, wenn wir erkennen, daß unser Leben und Denken ein Gemisch aus Weizen und Unkraut ist!

Im Gleichnis hören wir, daß es ein Feind war, der das Unkraut aussäte, „als... die Leute schliefen“. Der Feind ist einzig und allein die Vorstellung, wir seien Sterbliche, die immer noch in eine Art Adam-Traum versunken sind. Wenn wir dem sterblichen Bild glauben, das uns weismachen will, wir und andere träumten und Unglück, Krankheit, Furcht lauere ständig vor unserer Schwelle, so entdecken wir, daß unser gedankliches Feld ein trauriges Durcheinander von Unkraut und Weizen darstellt. Wir alle wissen, daß ein Traum uns sehr wirklich erscheinen kann, bis wir aufwachen, dann erst erkennen wir, daß er keinerlei Wirklichkeit besitzt. Wenn wir die Christliche Wissenschaft studieren und anwenden, erweckt uns der Christus zu der Wahrheit, daß wir Kinder Gottes sind und es immer waren, zu Seinem geistigen Ebenbild erschaffen. So sehen wir, was das Unkraut wirklich ist, und unbeeindruckt davon, beginnen wir die gegenwärtige Vollkommenheit des Menschen zu demonstrieren.

Wissenschaft und Gesundheit zeigt uns, wie man das macht. Mrs. Eddy erklärt dort: „Das Zeitliche und Unwirkliche berühren niemals das Ewige und Wirkliche. Das Wandelbare und Unvollkommene berühren niemals das Unwandelbare und Vollkommene. Das Unharmonische und Selbstzerstörende berühren niemals das Harmonische und durch sich selbst Bestehende. Diese entgegengesetzten Eigenschaften sind das Unkraut und der Weizen, die sich niemals wirklich vermischen, obgleich sie (für das sterbliche Auge) bis zur Ernte nebeneinander wachsen; dann trennt die Wissenschaft den Weizen vom Unkraut durch die Erkenntnis, daß Gott immer gegenwärtig ist und daß der Mensch das göttliche Gleichnis widerspiegelt.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 300.

Durch diese Stelle wurde eine Frau sehr ermutigt, die feststellte, daß sich bei ihr auf der Stirn ein Gewächs entwickelte. Bald drängten Familie und Freunde sie, es entfernen zu lassen. Diese Frau hatte sich schon viele Jahre lang wegen Heilung immer auf die Christliche Wissenschaft verlassen, deshalb bat sie eine Ausüberin der Christlichen Wissenschaft, für sie zu beten.

Die Ausüberin schlug vor, daß sie in aller Ruhe um ein größeres Verständnis von der Wahrheit beteten, die Jesus durch sein Gleichnis vom Weizen und vom Unkraut lehrte. Die Ausüberin wies darauf hin, daß der Christus, die Wahrheit, den Weizen vom Unkraut trennt und daß die Ernte eingebracht wird „durch die Erkenntnis, daß Gott immer gegenwärtig ist und daß der Mensch das göttliche Gleichnis widerspiegelt“.

Sowohl die Frau wie auch die Ausüberin hielten an der Vollkommenheit Gottes und des Menschen fest. Sie verwarfen den Gedanken, daß sich „ein Feind“ zwischen Gott und Seine Widerspiegelung stellen und den Samen der Furcht, des Hasses, der Entmutigung oder des Zweifels säen könnte. Das Gewächs vergrößerte sich noch immer, und die Frau fühlte sich inzwischen so gehemmt, daß sie nicht einmal mehr einkaufen gehen mochte. Dennoch hielt sie standhaft an den neuen Erkenntnissen über ihre geistige Identität fest, die sie durch ihr Studium und ihr Gebet erlangte.

Die Ausüberin bemühte sich noch ernsthafter, durch ihr Gebet überall die Vollkommenheit Gottes zu entdecken. Sie wies energisch die Lüge zurück, gemütlose Materie Könne aus eigener Kraft wachsen oder könne eigene Bedingungen stellen, die dem Gesetz Gottes, des Gemüts, des einzigen Schöpfers, entgegengesetzt sind.

Ihr kam eine Stelle aus dem Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft in den Sinn: „Wir mögen wohl über Sünde, Krankheit und Tod staunen. Wir mögen wohl über menschliche Furcht bestürzt sein, und noch mehr mögen wir über Haß in Staunen geraten, der sein Hydrahaupt erhebt und seine Hörner in den Künsten des Bösen zeigt.“ Mrs. Eddy stellt dann folgende Frage: „Aber warum sollten wir über das Nichts entsetzt sein?“ Ebd., S. 563.

„Ja wirklich, weshalb eigentlich?“ fragte sich die Ausüberin, und in dem Augenblick erkannte sie ganz klar die Nichtsheit dieses Zustands und die Einzigkeit Gottes und Seiner vollkommenen Widerspiegelung. Sie wußte, die Heilung war vollendet. Ein paar Tage später erhielt sie einen Brief, in dem diese Frau ihr schrieb, sie habe plötzlich erkannt, daß dieses Gewächs „nichts“ sei und ihre wahre Identität niemals berührt habe. Sie berichtete, daß diese Gewächs ganz einfach verschwunden sei.

Johannes der Taüfer, der Jesu Kommen voraussagte, umriß die Rolle des Meisters mit den Worten: „[Er] wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen. Er hat seine Worfschaufel in der Hand; er wird seine Tenne fegen und seinen Weizen in die Scheune sammeln; aber die Spreu wird er verbrennen mit unauslöschlichem Feuer.“ Mt 3:11, 12. (Die Worfschaufel trennt die Spreu vom Weizen.) Damit beschreibt er, wie der Christus, die Wahrheit, im menschlichen Bewußtsein wirkt. Der Christus trennt im menschlichen Denken das Unwahre vom Wahren und befähigt uns so, zwischen dem von der Liebe gesäten guten Weizen und dem Unkraut falschen Denkens klar zu unterscheiden. Über dieses Wirken können wir froh sein, denn es reinigt unser Denken, indem es die Spreu der sterblichen Annahme verbrennt und uns die Ernte einbringt, nämlich eine umfassendere Erkenntnis der Macht und Gegenwart Gottes, die unser Leben regieren.

Diese Reinigung findet auch auf dem Dreschboden der Welt statt. Der Heilige Geist — die göttliche Wissenschaft, die im menschlichen Bewußtsein wirkt — erlöst die Menschheit vom Bösen und von der Sterblichkeit, und so erleben die Menschen Wiedergeburt und Heilung. In einem aufschlußreichen Abschnitt in Wissenschaft und Gesundheit erläutert Mrs. Eddy diesen Vorgang: „Die Wissenschaft des Christentums kommt mit der Worfschaufel in der Hand, um die Spreu vom Weizen zu trennen. Die Wissenschaft wird Gott richtig erklären, und das Christentum wird diese Erklärung und deren göttliches Prinzip beweisen, indem es die Menschheit physisch, sittlich und geistig besser macht.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 466.

Es gibt keinen ganz besonderen Zeitpunkt, zu dem man diese Ernte des Guten erlebt. Jesus zeigte uns, daß das Himmelreich eine gegenwärtige Realität ist und daß alle Kinder Gottes Bürger Seines Reiches sind und sich ihrer Rechte — ununterbrochener Harmonie, Freiheit und ständigen Wohlergehens — erfreuen. Er sagte zu seinen Jüngern: „Sagt ihr nicht selber: Es sind noch vier Monate, dann kommt die Ernte? Siehe, ich sage euch: Hebt eure Augen auf und seht auf die Felder, denn sie sind reif zur Ernte.“ Joh 4:35.

Wenn wir Christus auf dem Weg des Lebens getreulich nachfolgen, ernten wir ständig Gutes, denn wir verwirklichen jeden Augenblick unser wahres geistiges Selbst als Ebenbild Gottes, des Geistes, das jetzt vollkommen ist.

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