„Verlaß dich auf den Herrn von ganzem Herzen, und verlaß dich nicht auf deinen Verstand, sondern gedenke an ihn in allen deinen Wegen, so wird er dich recht führen“ (Spr 3:5, 6).
So vieles fällt mir ein, wofür ich dankbar sein kann. Meine Mutter kam zur Christlichen WissenschaftChristian Science (kr’istjən s’aiəns), bevor ich geboren wurde. Meine Geschwister und ich wurden vor den meisten sogenannten Kinderkrankheiten beschützt und schnell von denen geheilt, die auftraten.
Als ich ungefähr acht Jahre alt war, erlebte ich eine bemerkenswerte Heilung von Scharlach. Meine Mutter betete für mich und wurde dabei von einem Ausüber der Christlichen Wissenschaft unterstützt. Ich erinnere mich, daß ich nicht nach draußen gehen durfte. Der Arzt der städtischen Gesundheitsbehörde war zu uns ins Haus gekommen und hatte mich untersucht. Dann hatte er an der Haustür ein Schild angebracht und eine zweiwöchige Quarantäne verhängt. Nach kaum einer Woche kam der Arzt auf die Bitte meiner Mutter hin wieder. Er untersuchte mich gründlich, stellte keinerlei Anzeichen der Krankheit fest und entfernte das Quarantäneschild; meine Heilung war damit bestätigt worden.
Ich bin beruflich sehr viel unterwegs und dabei auf Verkehrsmittel verschiedenster. Art angewiesen. Ich bin vor Unfällen bewahrt worden. Auch habe ich erlebt, daß durch mein Lauschen auf die göttliche Führung Pannen behoben wurden, ohne daß ich dadurch Verluste oder Verzögerungen in Kauf nehmen mußte. Auf Fahrten durch Wildnisgebiete habe ich mich immer der Führung des göttlichen Gemüts und dem ununterbrochenen Wirken des Prinzips nahe gefühlt und so die Naturelemente in all ihrer herrlichen Vielfalt von ihrer harmonischen Seite erlebt.
Ich möchte auch danken für die Zusicherung, die uns Mary Baker Eddy in den Vermischten Schriften gibt (S. 307): „Gott gibt euch Seine geistigen Ideen, und sie wiederum geben euch, was ihr täglich braucht.“ Als ich nach dem Zweiten Weltkrieg die Schule beendet hatte, nahm ich einen Beruf auf, in dem man der allgemeinen Auffassung nach nur schwer Fuß fassen konnte. Viele negative Faktoren wurden angeführt, unter anderem Wettbewerb, unzureichende Bezahlung und ein enger Markt für diese Arbeit. Es war nicht so, daß ich diesen Beruf sogleich meisterte. Vielmehr wuchs ich langsma hinein, und die zeitweise auftretenden Probleme zwangen mich zu tieferem Nachdenken und größerer Dankbarkeit für den bisherigen Fortschritt und die bereits empfangene Versorgung. Die Herausforderungen halfen mir, meine Fähigkeiten zu verbessern, und sie haben mich auch dazu angeregt, zwischen Bedürfnissen und Wünschen zu unterscheiden.
Kürzlich habe ich nach einigen Jahren des Zögerns am Klassenunterricht in der Christlichen Wissenschaft teilgenommen. Mein Horizont wurde durch den Klassenunterricht auf wunderbare Weise erweitert, und als Ergebnis davon fühlte ich mich gestärkt in dem Verlangen, die Lehren der Christlichen Wissenschaft auf die Vorbereitung für die Verhandlungen über einen wichtigen Vertrag anzuwenden. Diese bisweilen komplizierten Verhandlungen gipfelten in einem Vertrag, mit dem alle Beteiligten äußerst zufrieden waren; außerdem entstand durch die Zusammenarbeit während dieser Verhandlungen eine sehr gute neue Freundschaft. Ich war dankbar für die Erkenntnis, daß das göttliche Gemüt während dieser Zeit alle Beteiligten regierte.
Wenn ich mir nun ansehe, in welche Richtung sich meine Arbeit entwickelt hat, muß ich an die Zeit denken, als ich den Militärdienst antrat und mein sehnlichster Wunsch, Pilot zu werden, einen gehörigen Dämpfer erhielt. Man erklärte mir, ich sei farbenblind, und ich wurde aus dem Flugtraining herausgenommen. Etwa anderthalb Jahre später — während der ganzen Zeit hatte ich gebetet, denn der Wunsch nach rechter Tätigkeit war sehr stark in mir — bewarb ich mich erneut für die Pilotenausbildung. Ich mußte mich einer sehr gründlichen ärztlichen Untersuchung unterziehen und eine Prüfung vor einem Aufnahmeausschuß ablegen. Die Prüfung, bei der mehrere Offiziere zugegen waren, war etwa zur Hälfte vorüber, als der Luftwaffen-Stabsarzt, der meine Unterlagen gelesen hatte, unterbrach, um ein kleines Buch holen zu lassen, mit dem damals die Augen auf Farbenblindheit geprüft wurden. Während der halbstündigen Unterbrechung — das Buch mußte erst aus dem Lazarett geholt werden — betete ich still.
Nachdem es dem Stabsarzt gebracht worden war, ging er es mit mir peinlich genau durch. Ich mußte die verschiedenen Zahlen identifizieren, die in den abertausend Farbpunkten verborgen waren und die ich bei Farbfehlsichtigkeit gar nicht oder zumindest nicht richtig hätte erkennen können. Im Raum herrschte gespannte Stille, als der Arzt nach etwa 15 Minuten genauester Untersuchung das Buch schloß und erklärte: „Ihre Farbwahrnehmung ist völlig in Ordnung.“ Meine Bewerbung wurde von dem Ausschuß angenommen, und bald darauf saß ich im Zug in Richtung Ausbildungskaserne. Es ergab sich, daß der Krieg kurz darauf endete; ich wurde entlassen und kehrte nach Hause zurück.
Es gibt noch einen Nachtrag. Nachdem ich viele Jahre mit Schwarzweißfotografien gearbeitet hatte, wandte ich mich vor einigen Jahren der Farbfotografie zu und erlernte den schwierigen und aufwendigen Prozeß der Farbbildentwicklung. Während dieser Zeit gab es keinerlei Anzeichen von Farbenfehlsichtigkeit. Für diese Heilung und für all die anderen Segnungen, die ich durch die Christliche Wissenschaft erlebt habe, bin ich sehr dankbar.
Taylorsville, Kalifornien, USA
