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Ich war mit meinem Rucksack und meinem Zelt in einem anderen...

Aus der August 1990-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ich war mit meinem Rucksack und meinem Zelt in einem anderen Land unterwegs, um einige wissenschaftliche Untersuchungen vorzunehmen, als ich allem Anschein nach einen Leistenbruch erlitt. Der Zustand verschlimmerte sich sehr schnell, so daß es mir bald fast unmöglich war, auch nur ein kurzes Stück ohne starke Schmerzen zu gehen.

In der Christlichen WissenschaftChristian Science (kr'istjən s'aiəns) hatte ich gelernt, daß unharmonische Zustände auf Unwissenheit über Gott und den Menschen und über die Beziehung des Menschen zu Gott beruhen. Ich dachte, daß daher der beste Weg, diese Situation in einen harmonischen Zustand umzuwandeln, für mich darin bestand, diese Unwissenheit zu überwinden und mehr über Gott und den Menschen zu lernen. In der Stadt, nicht weit von meinem Campingplatz entfernt, gab es eine Bibliothek, die ich besuchen konnte. Trotz der Schwierigkeiten, die ich hatte, unternahm ich den Weg dorthin eine Woche lang jeden Tag. In der Bibliothek fand ich einen Platz, wo ich den ganzen Tag bleiben konnte, um die Bibel und Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy (beide Bücher begleiteten mich auf der ganzen Reise) und die anderen Schriften von Mary Baker Eddy, die ich dort im Bücherregal fand, zu studieren. Ich las und betete, um eine bessere Vorstellung von Gottes Schöpfung zu erlangen. Es waren Stunden voller Freude und aufbauender Ideen und Gedanken.

Jeden auftretenden Schmerz versuchte ich zu widerlegen, indem ich bewußt für die Gegenwart und Macht der göttlichen Liebe plädierte — und ich wurde von Tag zu Tag konsequenter darin. Ich verstand viel besser, daß Materie tatsächlich nicht schmerzen, anschwellen oder sich bewegen kann und daß Materie keine wirkliche Substanz ist. Die Christliche Wissenschaft lehrt, daß Materie nur der konkrete Ausdruck des sterblichen Gemüts ist und daß deshalb jede Heilung in diesem sogenannten Gemüt — das allein leidet — stattfinden muß.

Es gab schwere Zeiten, wo Gebet völlig unwirksam zu sein schien und Schmerzen und Bewegungslosigkeit so wirklich waren. Auf der anderen Seite kamen die hilfreichsten Gedanken gerade in diesen Momenten, in denen ich mir völlig unkompliziert und aufrichtig wünschte, zu erkennen, was Gott wollte, das ich tun sollte — Momente, in denen ich gewillt war, meine eigenen Ängste und Vorstellungen über Gesundheit und darüber, wie der Heilungsprozeß ablaufen sollte, aufzugeben und die einzig handelne Macht, die göttliche Liebe, einzulassen. Mir wurde viel klarer, was Mary Baker Eddy meint, wenn sie in den Vermischten Schriften sagt: „Kein Zeugnis der materiellen Sinne kann mir die Augen vor dem wissenschaftlichen Beweis verschließen, daß Gott, das Gute, allerhaben ist.“

An einem der Tage, auf dem Rückweg von der Bibliothek, schienen mich die Einsamkeit und die Schmerzen fast zu überwältigen. Ich ruhte mich auf einem Rasen aus, und während ich dort saß, wandte ich mich inständig an Gott, um zu erfahren, was ich denn zu lernen hatte.

Nur Sekunden später kam ein Drachen über die Bäume geflogen, die rechts von mir standen, und fiel zu Boden. Kurz darauf sah ich von der anderen Seite der Baumgruppe einen kleinen Jungen an der Hand seines Vaters herüberkommen; sie suchten offensichtlich den Drachen. Als der Junge ihn entdeckte, zog er den Vater in die entsprechende Richtung.

Der Junge war sehr aufgeregt und riß sich von der Hand seines Vater los, weil er nicht mehr warten konnte und die Drachenschnur von den Bäumen befreien wollte. Er rannte den Hügel hinunter, stolperte, kam wieder hoch, rannte weiter und erreichte schließlich den Drachen, nur um sofort damit zu beginnen, mit aller Kraft an ihm zu ziehen — aber ohne jeden Erfolg.

So lief er wieder zurück an die Hand des Vaters, und wenige Augenblicke später erreichten beide zusammen den Drachen. Der Vater wußte, wie das Problem schnell und auf sehr einfache Weise gelöst werden konnte — und das Ergebnis war zur vollen Zufriedenheit des Jungen.

Wie glücklich war ich über diese sofortige Antwort auf meine Frage in Form dieser praktischen Lehre. Zeigte sie mir doch unmißverständlich, daß auch ich mich nur der helfenden Hand meines Vaters, meines Gottes, zuwenden und Seine leitende Weisheit und Macht anerkennen mußte. Die Überzeugung, daß Gott, der mich von ganzem Herzen liebte, fähig ist, im Bewußtsein zu wirken und alles zu zerstören, was Ihm unähnlich ist, füllte mein Denken.

Kurze Zeit später war der Zustand des Beines für mich nicht mehr länger furchterregend. Zu derselben Zeit erkannte ich immer klarer die wahre und geistige Kindschaft des Menschen. In Wissenschaft und Gesundheit heißt es: „Wenn wir dahin kommen, daß wir mehr Glauben an die Wahrheit des Seins haben als an den Irrtum, mehr Glauben an Geist als an die Materie, mehr Glauben an Leben als an Sterben, mehr Glauben an Gott als an den Menschen, dann können uns keine materiellen Voraussetzungen daran hindern, die Kranken zu heilen und den Irrtum zu zerstören.” Ich war jetzt mehr vom Leben überzeugt als vom Tod, mehr von Güte als von Verfall und Disharmonie.

Die Heilung erfolgte schnell. Das schwere Humpeln verschwand in wenigen Tagen, und bald konnte ich wieder aufrecht und gerade und ohne Schmerzen gehen. Durch die gebeterfüllte Arbeit eines lieben Ausübers der Christlichen Wissenschaft war ich nach kurzer Zeit fähig, meine Aufgaben mit neuer Kraft und Freude auszuführen. Ich bin sehr froh darüber und tief dankbar dafür, daß ich die tätige, heilende Macht der göttlichen Liebe erfahren durfte.


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