Viele Von Uns akzeptieren vielleicht, daß Gott alles geschaffen hat, was existiert. Wie stellen wir uns aber den Schöpfer vor? Einige mögen Ihn mit einem Töpfer vergleichen, der seine Gefäße aus Ton — Erde — formt und der dann die Geschöpfe, die ihm mißraten sind, einfach wieder zerstört. Die Bibel sagt da etwas ganz anderes. Sie versichert uns, daß Gott Geist ist. Geist kann nicht sein Gegenteil, die Materie, hervorbringen. So erkennen wir dann, daß Gottes Schöpfung geistig ist und Sein göttliches Wesen zum Ausdruck bringt.
Christus Jesus offenbarte uns den Schöpfer als den himmlischen Vater. Er brachte uns das Evangelium — die frohe Botschaft —, daß wir in Wirklichkeit Gottes Kinder sind. Als Gottes Kinder haben wir nur geistige Eigenschaften geerbt. Der Apostel Paulus schreibt in seinem Brief an die Römer: „Der Geist selbst gibt Zeugnis unserm Geist, daß wir Gottes Kinder sind. Sind wir aber Kinder, so sind wir auch Erben, nämlich Gottes Erben und Miterben Christi.”
Welch herrliche Botschaft! Keine zerbrechlichen, mißratenen Sterblichen sind wir, sondern Kinder Gottes, des Geistes. Der Mensch ist tatsächlich die höchste Idee in Seiner Schöpfung und spiegelt Eigenschaften Gottes wider.
Mit den physischen Sinnen nehmen wir diese geistige Wirklichkeit nicht wahr, weil diese Sinne begrenzt sind. Sie folgern stets von dem falschen Standpunkt aus, daß Gott den Menschen aus Erde geschaffen hat, daß wir somit materiell und sterblich sind. Wenn wir diese falschen Annahmen hegen, erleben wir Disharmonie, Sünde, Krankheit und Sterblichkeit. Nehmen wir die Täuschungen der physischen Sinne — des sterblichen Gemüts — an, dann gehen wir der Harmonie verlustig.
In bezug auf diesen falschen Begriff von Identität schreibt Mrs. Eddy in Wissenschaft und Gesundheit: „Das sterbliche Gemüt bringt beständig die Resultate falscher Ansichten am sterblichen Körper hervor; und es wird dies so lange tun, bis der sterbliche Irrtum seiner eingebildeten Kräfte durch Wahrheit beraubt wird, die die Spinngewebe der sterblichen Illusion hinwegfegt.”
Wenn wir das sterbliche Gemüt mit seinen Annahmen unser Denken beherrschen lassen, dann ist es leicht möglich, daß wir sie verkörpern. Laßt uns vielmehr den wahren Begriff vom Menschen als Gottes vollkommener, geistiger Idee in uns aufrichten. Das befreit uns von materiellen Neigungen, die uns herabziehen, und erhebt uns zur Erkenntnis unseres wahren geistigen Seins in Gott, Geist.
Wenn wir uns um ein besseres Verständnis von unserem Wesen als Gottes Idee bemühen, dann sind unsere Bemühungen nicht vergebens. Das habe ich selber bewiesen. Ich litt früher sehr unter der Furcht vor Ansteckung. Jedesmal wenn eine Grippeepidemie grassierte oder auch nur eine Erkältungswelle herrschte, erlag ich dieser Suggestion und litt unter den Krankheitssymptomen. Aber dann lernte ich in der Christlicher Wissenschaft, daß meine Furchtgedanken die Krankheit verursachten. Nur sie bildeten sich an meinem Körper ab. Durch dieses Verständnis wurde ich Herr der Furcht vor Ansteckung.
Durch das Erkennen, daß Gott die einzige Ursache ist und daß Er nichts Böses — weder Krankheit noch Leiden — erschafft, konnte ich mich über die materiellen Beschwerden und die Furcht erheben. Ich betete, um den Menschen als Gottes geistige Idee zu verstehen und um zu erkennen, daß ich in Wahrheit dieser Mensch war. Die Folge davon war, daß sich mein physischer Zustand änderte und ich gesund wurde.
Das ganze Wirken Christi Jesu war darauf gerichtet, die Menschheit von ihren falschen Annahmen zu befreien und ihnen den wahren Begriff von ihrer unverletzbaren Beziehung zu Gott zu geben. Er war uns ein leuchtendes Vorbild. In Wissenschaft und Gesundheit lesen wir über Jesu Ausdruck des Christus folgendes: „Die Verkörperung der geistigen Idee hatte eine kurze Geschichte in dem Erdenleben unseres Meisters, aber, seines Reichs wird kein Ende sein', denn Christus, die Idee Gottes, wird schließlich alle Nationen und Völker — gebieterisch, absolut, endgültig — mit der göttlichen Wissenschaft regieren.”
Diese Verkörperung der geistigen Idee ist kein physischer oder materieller Vorgang, sondern kommt in einem Gott wohlgefälligen Leben zum Ausdruck. Es war die selbstlose Liebe Jesu, sein Erbarmen mit den Leidenden, sein Gehorsam gegen seinen himmlischen Vater, sein Zurückweisen des Bösen und seine reine Zuneigung, die Christus, die geistige Idee Gottes, verkörperten.
Gott fordert von uns, daß wir dem Beispiel Jesu folgen. Wie sollen wir das tun?
Jeder einzelne uns ist in Wahrheit Gottes geistige Idee. So spiegelt jeder individuell die Herrlichkeit Gottes wider. Dieser Ausdruck — oder diese Widerspiegelung — von Gottes Herrlichkeit beruht auf der Tatsache, daß wir von Ihm untrennbar sind. Als Jesus für seine Jünger betete, bezog er sich auf diese Einheit des Menschen mit Gott. Wie im Johannesevangelium berichtet wird, bat er seinen himmlischen Vater, daß „sie alle eins seien. Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir, so sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaube, daß du mich gesandt hast.. . Ich in ihnen und du in mir, damit sie vollkommen eins seien und die Welt erkenne, daß du mich gesandt hast und sie liebst, wie du mich liebst.” Das zeigt, daß unsere Identität in Christus verankert ist — in der geistigen Idee Gottes — und daß Christus eins mit Gott ist. Diese Einheit von Gott und Mensch, von Prinzip und Idee, wird als ewige Wahrheit offenbart.
Wie sollen wir nun unsere Identität zum Ausdruck bringen? Wenn wir im Strom der Weltlichkeit dahintreiben, verkörpern wir sterbliche Annahmen. Um uns von diesen Annahmen trennen zu können, müssen wir die Falschheit des sterblichen Gemüts erkennen und uns dem göttlichen Gemüt zuwenden. Das Studieren der Bibel und der Schriften Mrs. Eddys gibt uns das Rüstzeug, mit dem wir die aggressiven Suggestionen des Bösen besiegen können. Wenn wir uns vom Geist der Wahrheit leiten lassen, fällt es uns immer leichter, Charakterfehler, Sinnlichkeit, Furcht, Haß, Schwäche und dergleichen zu überwinden.
Statt dessen lassen wir die Eigenschaften des Geistes, der göttlichen Liebe, in unser Bewußtsein einströmen, und auf diese Weise verkörpern wir dann unsere geistige Identität. Und wenn wir so in Einklang mit der göttlichen Wahrheit und Liebe leben, zeigt sich diese Harmonie im Körper als Gesundheit und Wohlergehen, denn der Körper spiegelt unsere Gedanken wider.
Durch das Wirken der Christlichen Wissenschaft wird das menschliche Denken auf eine höhere Stufe gehoben, und die falschen Annahmen des sterblichen Gemüts werden durch göttlichere Begriffe ersetzt. Durch die Lehren der Christlichen Wissenschaft wird der Unglaube durch ein Verständnis von Gott ersetzt; Rassenhaß weicht dem Wohlwollen; Tyrannei und Unterdrückung geben der Freiheit Raum; Terrorismus unterwirft sich der Gerechtigkeit, und Drogensucht wird durch ein Streben nach Geistigkeit ersetzt.
Wenn das geschieht, erleben wir die Erfüllung der Verheißung, daß „Christus, die Idee Gottes,. .. schließlich alle Nationen und Völker. .. mit der göttlichen Wissenschaft regieren” wird. Laßt uns dieses Kommen des Reiches Christi auf Erden mit Freuden erwarten! Die Zeichen der Zeit weisen auf sein Erscheinen hin. Wir selbst können zu diesem Fortschritt beitragen, indem wir beten, daß wir unsere wahre Identität als Kinder Gottes verkörpern und in unserem Leben beweisen mögen!
