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Gebet sprengt die Ketten der Unterdrückung

Aus der Dezember 1991-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In Den Medien standen in letzter Zeit Berichte von Geiseln im Brennpunkt des Interesses. Unschuldige Kinder, Frauen und Männer, gegen ihren Willen gefangengehalten, werden im politischen Spiel der Kräfte oft als Faustpfand benutzt. Der irische Lehrer Brian Keenan, der in Beirut unterrichtete, dann gekidnappt und über vier Jahre als Geisel gefangengehalten worden war, sprach nach seiner Freilassung auf einer Pressekonferenz über diese schwere Zeit. Er meinte trocken: „Ich hielt mir ständig vor Augen, daß sie mir nur meine Bewegungsfreiheit nehmen konnten, nicht aber meine innere Freiheit.”

Es gibt noch andere Formen der Unterdrückung, durch die Menschen gefangengehalten werden. Einige leben praktisch wie Geiseln, weil sie ständig in Furcht leben oder unglückliche Beziehungen zu Familienmitgliedern haben oder weil sie kein ausreichendes Einkommen haben oder an einer Krankheit leiden. Was kann getan werden, um diese Ketten der Unterdrückung zu sprengen?

Wer zu diesem Thema etwas Ermutigendes lesen möchte: in der Bibel stehen viele überraschend modern klingende Berichte von Menschen, die sich in Zeiten der Unterdrückung an Gott wandten und frei wurden. David entkam Sauls Soldaten in Engedi; Elia, dem Isebel nach dem Leben trachtete, fand Trost in Gottes Gegenwart, als er in einer Höhle im Berg Horeb Zuflucht suchte; Christus Jesus bewies, daß ihn nicht einmal die Mauern des Grabes von Gottes allmächtiger Liebe abschneiden konnten.

Unser Meister verstand, daß er eins war mit seinem himmlischen Vater, und deshalb konnte er über den Tod triumphieren. Seine Auferstehung bewies schlüssig und für alle Zeiten, daß der Mensch als Ebenbild Gottes geistig und unzerstörbar ist, daß Gott, Geist, fähig ist, uns von Haß, Grausamkeit und sogar vom Tod zu befreien.

Aus der Geschichte des frühen Christentums wird deutlich, daß Männern und Frauen eine innere Freiheit widerfahren kann, die nicht von menschlichen Erlassen oder von der formalen Befolgung auferlegter Regeln abhängt. Diese Freiheit beruht vielmehr auf dem göttlichen Gesetz und auf der tatsächlichen Beziehung des Menschen zu Gott als Seinem Kind. Der Christus — Gottes wahre Idee, die Jesus so konsequent demonstrierte — kann noch immer die Ketten der Unterdrückung sprengen.

Mary Baker Eddy sehnte sich danach, der Menschheit zu dauerhafter Befreiung von den verschiedenen Formen der Tyrannei zu verhelfen. Sie erkannte, daß Freiheit durch ein größeres Verständnis von Gott erlangt wird, der, wie der Heiland gelehrt hat, unser aller Vater und der einzige Gesetzgeber ist.

Im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, schreibt Mrs. Eddy: „Menschliche Gesetzbücher, scholastische Theologie, materielle Medizin und Hygiene legen den Glauben und das geistige Verständnis in Fesseln. Die göttliche Wissenschaft zerreißt diese Fesseln, und des Menschen Geburtsrecht der alleinigen Untertanenpflicht gegen seinen Schöpfer macht sich geltend.”

Gebet geht über die Grenzen des Ich hinaus zur geistigen Wirklichkeit: zur wahren Freiheit und Herrschaft des Menschen als Gottes Bild und Gleichnis. Gebet beseitigt scheinbar unüberwindliche Hindernisse; es zeigt uns, daß Gottes allschaffende Macht durchaus dazu in der Lage ist, Gefängnismauern einzureißen und die Gefangenen zu befreien.

In der Apostelgeschichte finden wir dafür eine sehr lebendige Illustration. Der Apostel Petrus, der in Jerusalem das Christentum gepredigt hatte, wurde auf Weisung des Herodes ins Gefängnis geworfen. Es wird berichtet: „Aber die Gemeinde betete ohne Aufhören für ihn zu Gott.” Eines Nachts geschah es dann. Obwohl Petrus zwischen zwei Soldaten in Ketten lag, stieß „der Engel des Herrn. .. Petrus in die Seite und weckte ihn und sprach: Steh schnell auf! Und die Ketten fielen ihm von seinen Händen.” Der Apostel folgte dem Engel zum eisernen Tor, das zur Stadt führte und sich von selber auftat. Petrus war frei.

Obwohl die Not eines jungen Bekannten nicht ganz so groß war wie die des Petrus und anderer Geiseln, so konnte doch auch er erfahren und beweisen, daß Christus, Wahrheit, in der Praxis Freiheit bringt. Er hatte Fußball gespielt. Gegen Ende des Spiels hatte er sich bei einem Angriff die Schulter verrenkt. Er hatte beträchtliche Schmerzen.

Der junge Mann beschloß, eine Ausüberin der Christlichen Wissenschaft zu bitten, für ihn zu beten. Der Ausüberin wurde bewußt, daß die gleiche Macht Gottes, die Petrus' Ketten gesprengt hatte, auch jetzt da war, um den jungen Mann von seiner Bewegungseinschränkung zu erlösen. Sie bat ihn, den biblischen Bericht über Petrus sorgfältig zu lesen und dabei zu beten und seine Freiheit als Gotteskind zu beanspruchen.

Die Ausüberin wandte sich im Gebet an Gott und erlangte ein klares Verständnis vom Menschen als Gottes Gleichnis. Sie rief sich ins Bewußtsein, daß der Mensch in Wirklichkeit keinen physischen Gesetzen oder Verletzungen unterworfen ist, sondern immer von seinem himmlischen Vater, dem göttlichen Prinzip, der Liebe, beschützt und erhalten wird. Sie erkannte, daß die Materie keine Gewalt hat, den Menschen durch Schmerzen oder sonstige Leiden zu unterdrücken — daß der Mensch allein dem göttlichen Gesetz der Harmonie und Freiheit untertan ist.

Am folgenden Morgen rief der junge Mann die Ausüberin an und teilte ihr mit, daß er gut geschlafen und daß die Schulter sich eingerenkt habe. Er ging wieder zur Schule und spielte auch bald wieder Fußball. Er war schnell geheilt worden.

Die Christliche Wissenschaft zeigt, daß Gebet eine praktische Hilfe ist. Durch Gebet können die physischen Barrieren überwunden werden, die Menschen gefangenzuhalten scheinen. Die Gebete des einzelnen wie auch die unserer Kirchen tragen nachhaltig dazu bei, Menschheit heute von jeder Form der Unterdrückung zu befreien.

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