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Ich Wuchs In einem Elternhaus...

Aus der Juli 1991-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ich Wuchs In einem Elternhaus auf, in dem viel Unfriede herrschte. Meine Mutter, die sich ernsthaft mit der Christlichen Wissenschaft befaßte, bemühte sich zwar ständig, christliche Eigenschaften wie Vertrauen, Tugendhaftigkeit, Geduld und Nächstenliebe zum Ausdruck zu bringen. Mein Vater aber verursachte großes Herzeleid in unserer Familie durch sein unberechenbares Verhalten; er war dem Alkohol verfallen und trank oft übermäßig.

Den größten Teil meiner Jugend bangte mir vor jedem neuen Tag. Zu der Angst gesellten sich oft Scham und Verachtung. Nach dem Tod meiner Mutter mußten mein kleiner Sohn und ich bei meinem Vater im Elternhaus wohnen. Obwohl das Trinken nachgelassen hatte, waren bei mir dennoch, wie man es heute bezeichnen würde, „seelische Narben" davon zurückgeblieben, daß mein Vater Alkoholiker gewesen war. Überdies war mein Vater nun oft mit einer jungen Frau zusammen, von deren Existenz wir schon lange vor dem Tod meiner Mutter gewußt hatten.

Die Umstände der Vergangenheit und Gegenwart bedrückten mich sehr. Ständig machten mir die Gefühle, die ich gegen meinen Vater hegte, zu schaffen, denn sie stimmten nicht immer mit dem überein, was ich durch mein Studium der Christlichen Wissenschaft über Gott und den Menschen lernte. Als die Jahre vergingen, erlebte ich manchmal Zeiten geistiger Inspiration, die mir großen inneren Frieden brachten. Doch damit war es vorbei, sobald mein Vater wieder sinnlos über die Stränge schlug.

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