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Wie werden wir bessere Eltern?

Für die Rubrik Familienthemen geschrieben

Aus der Juli 1991-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ich Habe Immer darauf vertraut, daß Gott uns liebt. Doch erst als meine sieben Kinder alle erwachsen waren und außer Haus lebten — und ich die größte Einsamkeit meines Lebens empfand —, begann ich richtig zu verstehen, was Gottes Liebe ist.

Die Sehnsucht, meinen Kindern nahe zu sein, drohte mich jeden Tag von neuem zu überwältigen. Doch das, was ich aus der langjährigen Beschäftigung mit der Christlichen Wissenschaft über Gott und über meine geistige Identität als Sein Kind gelernt hatte, bewahrte mich davor, mich von Kummer überwältigen zu lassen.

Obgleich mir meine Kinder sehr fehlten, ließ ich mich nicht davon abhalten, ein normales und aktives Leben zu führen; doch es zerrte eine gewisse Traurigkeit an mir und das Gefühl, daß mich einzig und allein das Zusammensein mit meinen Kindern glücklich machen könne und nichts anderes.

Heute weiß ich: Ich mußte mich mit der Tatsache auseinandersetzen, daß sich eine Familie verändert und daß Veränderungen unser geistiges Wachstum und, unter dem Einfluß des Christus, der Wahrheit, einen Wandel in uns erzwingen. Bis zu jenem Zeitpunkt muß ich die Worte „Gott liebt mich" mehr aus Gewohnheit benutzt haben, als Klischee, ohne daß mir bewußt geworden wäre, was das bedeutet oder wie man diese Wahrheit praktisch anwendet.

Alte Angewohnheiten, so sagt man, sind manchmal nicht totzukriegen. Auch in meinem Fall kam die Heilung, die ich mir erhoffte, keineswegs mühelos zustande. Es bedurfte beharrlichen Gebets. Das folgende Bibelwort trug dazu bei, mir die verläßliche Verheißung der immergegenwärtigen Liebe Gottes und Seines nie verwelkenden ewigen Lebens ins Bewußtsein zu rufen: „Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich hineingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir."

Ich begriff, daß wir unser Bewußtsein öffnen müssen, um die Tätigkeit des Christus, der Wahrheit, zu erkennen. Wenn der Mensch die geistige Widerspiegelung Gottes ist, dann sind Furcht und Einsamkeit nicht die unüberwindbaren Sperren für das Glück, die sie zu sein scheinen. Mein Wunsch, immer bei meinen Kindern zu sein, wie zu der Zeit, als sie noch klein waren, war — so sah ich ein — egoistisch. Er war weder für sie noch für mich förderlich. Es gelang mir zunehmend, diese begrenzte, ichbezogene Haltung aufzugeben, die mich unnötigerweise einsam und unglücklich machte.

Gott ist keine Liebe, die sich wandelt — die liebevoller ist, wenn unsere Kinder klein sind, und weniger liebevoll, wenn sie erwachsen sind. Er ist konstante Liebe. Wenn wir das erfassen, erlangen wir unsere Freiheit und die Fähigkeit, ein produktives Leben zu führen, unbelastet von schalen Sehnsüchten, schmerzlichen Erinnerungen und dem Verlangen, in der Vergangenheit zu leben.

Nach und nach wurde ich durch mein Gebet dazu geführt, meine Dienste örtlichen Schulen anzubieten. Ich tat etwas, worauf ich mich spezialisiert hatte: Ich rezitierte Werke afro-amerikanischer Dichter unter aktiver Beteiligung der Kinder. Kreative und künstlerische Fähigkeiten entfalteten sich in dem Maße, wie ich verstand, daß Gottes allmächtige Gegenwart unsere Hoffnungen umzugestalten und Ängste auszulöschen vermag.

Ich mußte lernen, demütiger zu sein, und war darum bemüht, mich von der Last der Selbstüberhebung zu befreien. Mir wurde immer klarer, daß die geistigen Lehren der Bibel und des Werkes Wissenschaft und Gesundheit für jedes Problem Lösungen bereithalten. Diese beiden Bücher haben ein geistiges Erwachen in mir bewirkt. Ich habe begriffen, was Mrs. Eddy meint, wenn sie in ihrem Buch Wissenschaft und Gesundheit schreibt: „Die Bibel enthält das Rezept für alles Heilen. ‚Die Blätter des Baumes dienen zur Heilung der Völker.'. .. Der Baum verbildlicht das göttliche Prinzip des Menschen, das jeder Notlage gewachsen ist und völlige Erlösung von Sünde, Krankheit und Tod gewährt."

Wollen wir bessere Eltern sein, so müssen wir die Kinder, die erwachsen geworden sind, innerlich freigeben — es ihnen ermöglichen, eigenverantwortlich zu leben. Mich überkommt Ehrfurcht, wenn ich mir vor Augen führe, daß Gott Seinen Kindern — allen Seinen Kindern — ein uneingeschränktes Betätigungsfeld gegeben hat. Er gibt den Eltern die Kraft, für ihre Kinder zu sorgen und sich zu freuen, wenn sie schließlich verantwortungsbewußte und reife Menschen werden.

Unsere innere Ruhelosigkeit, Unzufriedenheit oder sogar Schwermut werden schließlich geheilt werden, wenn wir unsere geistige Identität als Kind Gottes annehmen. Gott liebt uns und unsere Kinder. Wir sind nie allein!

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