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Das Jugendalter — Klischeevorstellungen bringen uns nicht weiter

EIN WORKSHOP

Aus der August 1991-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Im Treffpunkt können Herold-Leser Erfahrungen und Erkenntnisse austauschen, die sie bei ihren geistigen Entdek-kungen in der Kirche und in der Gemeinschaft, in der sie leben, gemacht haben.

Wenn Es Eine Herausforderung gibt, die für die Jahre zwischen 13 und 19 typisch ist, dann die, als „Teenager“ abgestempelt zu werden! (Mit all den Klischeevorstellungen, die damit verbunden sind.)

In jedem Alter stehen wir vor Herausforderungen oder Problemen, die gelöst sein wollen — der Heilung bedürfen. Was die Herausforderungen angeht, denen sich junge Leute gegenübersehen, so ist es unwichtig, ob wir zu denen zählen, die helfen, oder zu denen, die Hilfe bekommen — nicht das Alter oder die Erfahrung ist wichtig, wichtig ist Bereitwilligkeit. Die Bereitschaft, zu vertrauen bzw. Vertrauen zu rechtfertigen. Die Bereitschaft, unserer Liebe zu anderen Ausdruck zu geben. Wertschätzung. Intuition. Echte Zuneigung. Ehrlichkeit. Mut. Wenn diese Eigenschaften erkennbar sind, lassen sie (manchmal in verblüffender Weise) Verbindendes sichtbar werden, eine gemeinsame geistige Grundlage, von der aus wir Antworten suchen und finden können.

Im folgenden geht es um Jugendliche, die Hilfe suchten bei Menschen, die selber Problemen gegenüberstanden und intensiv deswegen beteten. Und ihr Gebet löste nicht nur ihre eigenen Probleme, sondern hatte auch einen heilenden Einfluß auf das Leben der jungen Leute. Diejenigen, die diese Hilfe geben konnten, hatten alle etwas gemeinsam — ihre Liebe zu Gott und ihre ehrliche Bereitschaft, Ihm zu vertrauen und Antworten zu suchen, die Heilung bringen.


„Ich brauche dringend Hilfe“, sagte ein junger Mann. „Mir scheint einfach alles so sinnlos zu sein. Was soll ich hier überhaupt noch? Warum nicht gleich Schluß machen, dann bin ich alle Sorgen los.“ Seine Stimme entfernte sich immer weiter, so als würde die Telefonverbindung immer schlechter. Bevor sein Freund herausfinden konnte, wo er war, legte er auf.

Der Freund fing an zu beten, und obwohl er sich zuerst sehr unsicher fühlte, ließen Furcht und Sorge allmählich nach, und Zuversicht und ein starkes Gefühl des Friedens traten an ihre Stelle. Die folgende Strophe aus einem Gedicht von Mary Baker Eddy kam ihm immer wieder ins Bewußtsein:

Auf sturmbewegter Meeresflut
Seh’ Christus ich;
Erbarmungsvoll, mit mildem Wort
Er nahet sich.

Er wußte, daß sich der junge Mann niemals aus dem Blickfeld und der Reichweite Gottes entfernen, noch die Verbindung zu Gott lösen konnte, und das gab ihm die ruhige Gewißheit, daß Gott wie kein anderer fähig war, sich des jungen Mannes anzunehmen und seine Sicherheit zu gewährleisten.

Später rief dieser wieder an und sagte, er empfinde jetzt ganz anders! Er fühle sich geliebt und geborgen.


Eine junge Mutter betete ernsthaft für ihre Ehe, die gefährdet, ja zum Scheitern verurteilt schien. Als das Telefon klingelte, nahm sie widerstrebend den Hörer ab und war überrascht, daß die Krankenschwester der Oberschule am Ort anrief und sie bat, zu kommen, um eine ihr bekannte Schülerin anzuholen, deren Eltern auf Geschäftsreise waren. (Die Eltern hatten für den Fall, daß ihre Tochter jemanden brauchen sollte, der Schule die Telefonnummer dieser jungen Frau gegeben.) Als sie im Auto saßen, sagte die Schülerin, daß es ihr nicht gutgehe, daß sie unter Druck stehe, Angst habe und sich völlig überfordert fühle. Sie brauche dringend eine sichere Zuflucht. Im ersten Moment dachte die junge Mutter, daß sie am allerwenigsten geeignet sei, der Schülerin zu helfen, doch als sie eine Weile in Ruhe darüber nachgedacht hatte, wurde ihr klar, daß sie als Christliche Wissenschafterin das eine hatte, worauf es ankam: das Vertrauen, daß wir in Gottes Obhut sind. Sie sprach mit der Schülerin über eine Stelle aus den Vermischten Schriften von Mary Baker Eddy, mit der sie sich beschäftigt hatte: „In Seine Freistatt der Seele dringt kein Element der Erde ein, das Engel austreiben und die rechte Eingebung, die Euch sicher heimleitet, zum Schweigen bringen könnte.“ Sie hatte im Gebet darum gerungen, diese Tatsache besser zu verstehen. Nach ungefähr einer Stunde hatte sich die Schülerin beruhigt, und sie konnten über Gottes tröstende, ausgleichende und heilende Liebe sprechen. Sie fühlten sich in Gott geborgen, und diese Geborgenheit stärkte sie beide. Nach einer weiteren halben Stunde sagte das junge Mädchen, daß es ihm wieder gutgehe. Und für beide, die junge Mutter ebenso wie ihre junge Freundin, wurde diese Erfahrung zu einem Schrittstein des Fortschritts.


Ein Witwer mit sechs kleinen Kindern wurde gebeten, in einer christlich-wissenschaftlichen Sonntagsschule eine ziemlich große Klasse von Oberstufenschülern zu übernehmen. In der Klasse war eine lebendige Mischung von Interessen und Meinungen vertreten! Manchmal waren die Diskussionen ziemlich herausfordernd, wie auch an jenem Sonntag, an den sich ein Schüler der Klasse wie folgt erinnert:

„Wir haben ihn ganz schön unter Druck gesetzt. Unsere Fragen kamen Schlag auf Schlag. ,Wie kann die Christliche Wissenschaft dies heilen — wie jenes!' Einen Augenblick lang schwieg er. Doch dann ließ er uns in seiner ruhigen Art, so als wären wir seine besten Freunde, miterleben, wie engagiert er betete für seine Kinder und auch für andere Dinge: Partnerschaft, Versorgung, die Zukunft, Sicherheit, inneren Frieden und anderes mehr. Er ließ deutlich werden, daß er jeden Tag inbrünstig betete und daß diese Gebete zu praktischen, konkreten Ergebnissen führten.

Ich habe sehr gründlich über diese Sonntagsschulstunde nachgedacht. Die Ehrlichkeit und Demut, die er uns, seinen Schülern, gegenüber zum Ausdruck brachte, brachte er auch jedem anderen entgegen, seinen Kindern eingeschlossen. Er wußte von den Problemen, die ich zu Hause hatte, doch ich hatte nicht ein einziges Mal das Gefühl, daß er mich verurteilte oder als minderwertig behandelte. Andere hatten Probleme in der Schule oder mit ihren Eltern, oder sie experimentierten mit Alkohol und Drogen. In einer Kleinstadt wie unserer blieb nicht viel verborgen! Trotzdem vertraute ich ihm; ich fühlte, er sah mich so, wie ich wirklich bin, so, wie Gott mich sieht. Dadurch war ich in der Lage, offen mit ihm zu sprechen.

Nach dieser denkwürdigen Sonntagsschulstunde sah ich andere Erwachsene, meine Eltern eingeschlossen, und ihre Probleme mit ganz anderen Augen. Er öffnete uns die Augen dafür, wie die göttliche Liebe sich unserer annimmt, uns beschützt, führt und uns beisteht. Ich schätzte ihn um so mehr, als er nicht so tat, als hätte er auf alles eine Antwort. Wir sahen vielmehr, daß er ebenso viele Fragen hatte wie wir! Doch wir wußten, er ging mit diesen Fragen zu Gott und zu dem Pastor — der Bibel und Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy —, und dort fand er jeden Tag Antworten.

Besonders schön war es mitzuerleben, daß seine Gebete erhört wurden. Er lernte eine reizende Frau kennen, die sich für die Christliche Wissenschaft zu interessieren begann und die er später heiratete. Auch in seinem Beruf stellten sich ihm neue, interessante Aufgaben. Und ich bin sicher, daß das Heranwachsen seiner Kinder weitere Herausforderungen für ihn mit sich brachte. Doch ich werde nie die Zuversicht und das Vertrauen in die Macht des Gebets vergessen, die er uns jede Woche so offen und ehrlich veranschaulichte.“


Junge Leute halten nicht nach einem perfekten Menschen Ausschau, um ihm nachzueifern. Es geht ihnen nicht darum, jemanden zu finden, der auf alles eine Antwort hat. Wie alle anderen Menschen auch, sind sie auf der Suche nach Stetigkeit, Integrität, Gerechtigkeit, Mitgefühl und Ehrlichkeit — moralische Eigenschaften, die wir in dem Maße verkörpern und zum Ausdruck bringen, wie wir unsere Erlösung ausarbeiten.

Ein entscheidender Punkt ist moralische Glaubwürdigkeit. Kümmern wir uns um Probleme, die über unseren persönlichen Bereich hinausgehen, setzen wir uns im Gebet mit ihnen auseinander — Probleme wie Hunger, Ungerechtigkeit, Obdachlosigkeit, Arbeitslosigkeit und Umweltverschmutzung? Oder zeigt unsere Einstellung, daß es uns zuallererst darum geht, unser eigenes Leben problemlos und streßfrei zu gestalten?

Wenn unser Leben für die Macht des Gebets Zeugnis ablegt, bringen wir jene Ehrlichkeit und echte Nächstenliebe zum Ausdruck, die auch ohne Worte signalisiert, daß wir für einen anderen da sind, bereit, zuzuhören und zu helfen. Das verleiht unseren Worten Bedeutung und unserem Wunsch zu helfen Macht.

HINTER DEM ÄUSSEREN BILD

Es Wird Viel über den Einfluß gesprochen, den die Gruppe auf Jugendliche hat, über den Zwang zur Konformität. Normalerweise ist davon die Rede im Zusammenhang mit negativen Verhaltensweisen. Doch der Zwang, dem sich Eltern ausgesetzt fühlen, kann ebenso stark sein. Damit meine ich den Wunsch vieler Eltern, ihre Kinder möchten sich bestimmten Normen in bezug auf Kleidung, Benehmen, Lebenszielen und Lebensstil anpassen. Ich weiß aus Erfahrung, daß die Christliche Wissenschaft eine große Hilfe sein kann, wenn es darum geht, sich von übertriebenen Sorgen darüber zu befreien, was andere wohl von den eigenen Kindern denken könnten — Sorgen, die unser Engagement für etwas schwächen könnten, was wir unter keinen Umständen vernachlässigen sollten: die Stärkung der geistigen Individualität unserer Kinder.

Ich denke an die Auseinandersetzungen, die wir mit unserem Sohn über die Länge seiner Haare hatten und über die Art, wie er sie trug. Ich war der Ansicht, er würde besser und weniger provozierend aussehen, wenn er sie kürzer trüge.

Wir kamen schließlich überein, daß keiner von uns dreien, weder Sohn noch Eltern, allein nach dem Äußeren urteilen solle. Es gab wichtigere Themen, die nicht einfach dadurch zu lösen waren, daß man sich die Haare schneiden ließ, und ich konnte mir nicht vorstellen, allen Ernstes dafür zu beten, daß mein Sohn zum Frisör ging. Doch ich konnte dafür beten, und tat es auch, daß ihm — und uns — seine geistige Individualität klarer wurde, und auch dafür, daß ich ihn in seiner wahren Identität als Kind Gottes bestärken konnte.

Kurz nachdem wir übereingekommen waren, daß es Wichtigeres gab als die äußere Erscheinung, nämlich die wahre Identität des Menschen, erzählte mir unser Sohn etwas, was sich an seiner Arbeitsstelle zugetragen hatte. Ein Mann fuhr auf die Tankstelle, an der unser Sohn sonnabends arbeitete. Als mein Sohn ihn fragte, was er für ihn tun könne, stutzte der Kunde, legte die Stirn in Falten und sagte: „Als ich auf die Tankstelle fuhr, dachte ich, Sie seien ein Mädchen!“ Unser Sohn konnte es kaum erwarten, mir zu erzählen, was weiter geschehen war, da seine Antwort ihn ebenso überraschte wie den Kunden. Ohne jede Schärfe und ohne verärgert zu sein, lächelte er dem Mann zu und sagte: „Wissen Sie, als Sie hier vorfuhren, dachte ich, Sie seien ein alter Mann.“ Ein Lächeln ging über das Gesicht des Mannes. Von nun an kam er jeden Sonnabend und fand immer einen Grund, etwas länger zu bleiben, um sich mit unserem Sohn zu unterhalten.

Die Antwort meines Sohnes (und was ihr zugrunde liegt) hilft mir, wenn ich mich oder andere vorschnell verurteile. Sie veranschaulicht etwas von der praktischen Weisheit, Liebe und Freiheit, die die Christliche Wissenschaft Jugendlichen wie Erwachsenen bringt. Das Unvermögen, das äußere Bild zu durchdringen und tiefer zu sehen, hält uns in den engen vier Wänden unserer Wahrnehmung und unserer Vorurteile gefangen. Die von Liebe getragene Bereitschaft, andere mehr so zu sehen wie Gott, ihr Vater, sie sieht, läßt uns zunehmend verstehen, was es bedeutet, daß Gott Sein Weltall „bevölkert“ hat.

Ich habe festgestellt, daß die Christliche Wissenschaft Eltern bei der Erziehung ihrer Kinder eine großartige Stütze ist. Das gilt im großen wie im kleinen. Was ich damit meine, ist, daß sie eine unschätzbare Hilfe ist, wenn es um die großen Dinge geht, die mit dem Mutterund Vatersein zusammenhängen, um das unaussprechlich tiefe Verlangen der Eltern, zu sehen, daß es ihren Kindern gutgeht, daß sie ein sinnerfülltes, moralisches, selbstloses und kreatives Leben führen, daß Gott ihren Lebensweg gestaltet — aber auch wenn es um alltägliche Dinge geht, um Geduld und die praktische Liebe, die ständig von den Eltern verlangt wird, um ihren Kindern den rechten Weg zu weisen und sie zu fördern.

Eltern von Jugendlichen fühlen sich oft veranlaßt, sich noch vorbehaltloser an Gott zu wenden, den wahren Vater und die wahre Mutter von Eltern und Kindern. Für manche ist es die Zeit, in der sie wirklich lernen, die Christliche Wissenschaft zu praktizieren, sich weniger nach dem materiellen Augenschein zu richten und konsequenter dem zu folgen, was Gott über Seine Kinder weiß, dem, was Gemüt über seine Ideen weiß. Wissenschaftliches Gebet trägt außerordentlich zur Stabilität und Heilung der Familie bei und eröffnet neue Perspektiven in scheinbar stürmischen Zeiten. Junge Leute reagieren positiv auf Ehrlichkeit und selbstlose Liebe, manchmal auf unerwartete Weise — zum Segen der ganzen Familie.


LIEBE — „VON DEN EINZELNEN FORMEN IHRES AUSDRUCKS NICHT GETRENNT”

Als siebzehn war, hatte ich einen Freund, der ein begabter Dichter war. Leben und Tod standen häufig im Mittelpunkt seiner Gedichte. Manchmal sprach er in dem, was er schrieb, direkt vom Tod, und es war nicht zu übersehen, daß er von ihm fasziniert war. Auch litt er unter einem familiären Konflikt und unter zerrütteten Familienverhältnissen. Eines Tages erschoß er sich und ließ eine ganze Schule schockiert, bestürzt und ohne Antwort zurück. Auch ich war zuerst völlig außer mir, doch die Christliche Wissenschaft gab mir Trost, da sie lehrt, daß das Sein des Menschen unsterblich ist und nicht endet. Ich wußte, mein Freund stand im Begriff, etwas von dieser geistigen Tatsache zu verstehen, und würde weiter lernen und wachsen.

Die große Frage nach der ldentität des Menschen, nach dem Sinn des Lebens und dem Platz des Menschen im Weltgefüge, unsere Sehnsucht nach Liebe und Harmonie zieht sich wie ein roter Faden durch das ganze menschliche Leben. In der Zeit des Erwachsenwerdens scheinen diese Fragen besonders stark in den Vordergrund zu treten. Dennoch, das macht die Christliche Wissenschaft klar, müssen diese Jahre keineswegs von Unsicherheit, Gefährdungen oder Aufbegehren geprägt sein. Der von Gott geschaffene Mensch ist kein unglücklicher, verletzlicher Sterblicher, er ist das eigentliche Bild des Guten und Wahren. Er stellt das gesamte Spektrum der Liebe in all ihren vielfältigen Ausdrucksformen dar. Er ist niemals von der umsichtigen Fürsorge und Anerkennung der Liebe getrennt. Gott hat Wohlgefallen an seinen geliebten Söhnen und Töchtern. Sie sind weder Kinder noch Jugendliche noch Erwachsene, sondern völlig geistige Ideen im Zenit des Menschentums.

Die Schwierigkeit bei der Auseinandersetzung mit diesen tiefgehenden Fragen besteht darin, einen Schimmer jener Wahrheit zu erlangen, daß „Liebe Leben ist”, wie es in Mrs. Eddys Gedicht „Liebe” heißt. Lebe die Liebe. Sei Liebe. Da Liebe ihren Ursprung in Gott hat, ist sie kein Privatbesitz, den uns jemand vorenthalten könnte. Sie ist im Bewußtsein zu finden. Von den einzelnen Formen ihres Ausdrucks nicht getrennt, veranlaßt uns die Liebe mit ihrer Freundlichkeit, Rücksichtnahme und Güte wirklich zu leben, und zwar so, daß die Notwendigkeit und der Wert des Menschen für Gott und damit auch für den Menschen zur feststehenden Tatsache wird.

Die großen Fragen hören nicht irgendwann auf, doch in gewisser Weise erfahren sie durch den Ausdruck der Liebe eine Antwort. Das einzige, was aufhört, ist die Neigung zum Selbstmord, da sie dieser Fülle des Lebens nicht widerstehen kann.

„WIR HÖRTEN EINFACH NICHT AUF, IHN ZU LIEBEN UND FÜR IHN DA ZU SEIN“

Als ich ins Jugendalter kam, wurde mein Bruder drogenabhängig. Bis dahin war er ein sehr guter Schüler gewesen, doch jetzt versagte er und hätte beinahe die Schule abgebrochen. Aber am schlimmsten war, daß er, der mein Freund gewesen war, sich in jemanden verwandelte, den ich manchmal am liebsten gar nicht gekannt hätte. Unsere Familie mußte sich mit vielen schrecklichen Begleiterscheinungen der Drogenabhängigkeit auseinandersetzen wie Diebstahl, Zerstörungswut, Gleichgültigkeit und Zerrüttung der Familie.

Doch die Christliche Wissenschaft bewirkte etwas Bemerkenswertes: Wir hörten einfach nicht auf, ihn zu lieben und für ihn da zu sein. Und statt daß die Familie zerbrach, wuchs durch die Notwendigkeit, zu beten und mehr Verständnis füreinander aufzubringen, die Verbundenheit in unserer Familie und die Zuneigung zueinander. Die Bedrohung unseres Familienlebens führte uns drastisch vor Augen, was auf dem Spiel stand. Wir arbeiteten hart, um die Kraft und das Zusammengehörigkeitsgefühl, die eine Familie und ein Zuhause ausmachen, nicht aus den Augen zu verlieren.

Durch die Christliche Wissenschaft waren wir in der Lage, dem Drogenmißbrauch mutig entgegenzutreten und uns nicht damit abzufinden, daß mein Bruder davon beherrscht wurde, und nicht zu dulden, daß dieses Drogenproblem bedrohlich in unser Leben einbrach. Diesen Kampf zu gewinnen war nicht leicht und dauerte seine Zeit. Aber die Beharrlichkeit, mit der wir an der unverletzten geistigen ldentität jedes Familienmitglieds festhielten, gewann uns den Sieg. Heute ist mein Bruder glücklich verheiratet und hat selbst Kinder. Und unsere Familientreffen werden keineswegs durch schmerzliche Erinnerungen geprägt. Sie tragen vielmehr die Freude weiter, mit der wir in unserer Familie aufgewachsen sind.

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