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Öffne das Buch und lies das Wort

Aus der August 1991-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


A Angenommen, Sie Hätten noch nie etwas von der Christlichen Wissenschaft oder von dem Buch Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy gehört. Angenommen, Sie kämen aus einem anderen Kulturkreis und wären in einer nichtchristlichen Religion aufgewachsen. Müßte Ihnen die Christliche Wissenschaft dann für alle Zeiten fremd bleiben?

Die Antwort lautet: „Nein”. Menschen aus den verschiedensten Nationen und Kulturen sagen nach der erstmaligen Lektüre von Wissenschaft und Gesundheit dem Sinne nach häufig: „Das habe ich schon immer geglaubt.”

Es stellt sich die Frage, weshalb die Menschen dies so empfinden. Liegt es nicht daran, daß Wissenschaft und Gesundheit kein gewöhnliches Buch ist?

Neuere Berichte darüber, was Menschen erleben, wenn sie Wissenschaft und Gesundheit zum erstenmal lesen, erscheinen in den Heilungszeugnissen im Herold, im Christian Science Journal und im Christian Science Sentinel (auch in der Publikation Christian Science: A Report For The ’90s).

So schreibt zum Beispiel jemand: „ ... [ich] begann [Wissenschaft und Gesundheit] zu lesen. Ich las mit dem Verlangen und den äußersten Anstrengungen eines Ertrinkenden, der sich zu retten versucht. Ich hatte noch nie von der Christlichen Wissenschaft gehört, aber es war, als ob ich schon mit Sehnsucht auf dieses Buch gewartet hätte.”

Jemand anders schreibt: „In jener Nacht begann ich, Wissenschaft und Gesundheit zu lesen, und wann immer ich Gelegenheit dazu hatte, las ich weiter. Viele vertraute Stellen aus der Heiligen Schrift wurden mir beim Lesen klarer... Ich stellte fest, daß all die Symptome, die mich so lange geplagt hatten, verschwunden waren. Das war eine eindrucksvolle Erfahrung für mich.”

Beim Betrachten dieser Äußerungen und der darin zum Ausdruck kommenden glaubhaften und völlig natürlichen Freude über Heilungen und über eine neue Lebensauffassung können wir so aufgerüttelt werden, daß wir besser verstehen wollen, was für ein Buch wir da in unserer Hand haben. Und dieses wach gewordene Denken kann nicht beeindruckt werden durch eine hypnotische Langeweile, die den eigentlichen Inhalt des Buches vor uns verborgen halten möchte.

Wenn wir Wissenschaft und Gesundheit bisher nur als ein religiöses Werk angesehen haben, das in gewisser Weise hilfreich ist und das zu lesen wir moralisch verpflichtet sind, dann zeigt das, daß wir das eigentliche Ziel verfehlen. Wir nutzen dann nur einen ganz kleinen Bruchteil der geistigen Macht, die dieses Buch bereithält.

Haben unsere bisherigen Erfahrungen beim Heilen uns nicht überzeugt, so vielleicht deshalb, weil sie dieser begrenzten Anschauung entsprechen. Niemals hätte etwas, was lediglich ein inspirierendes religiöses Buch ist, das christliche Heilen des Neuen Testaments wieder einführen können, so wie Wissenschaft und Gesundheit es getan hat. Auch wir können zu der Anschauung kommen, die offensichtlich schon sehr viele vor uns durch das Lesen dieses Buches gefunden haben, jener inspirierten Anschauung, die das Heilen natürlicher erscheinen läßt.

Ein großer Schritt in diese Richtung ist, sich vor Augen zu halten, was die Verfasserin selbst über ihr Buch sagt. Ohne sich dadurch persönlich hervortun zu wollen, macht sie dennoch klar, daß ihres Wissens dieses Buch nicht weniger enthält als die Offenbarung der Wissenschaft des Seins. Der menschliche Verstand mag einwenden, daß es zuviel verlangt sei, das zu glauben, daß es schockierend sei oder mehr, als wir bereit sind, zu akzeptieren. In Wirklichkeit aber ist es ganz einfach so: Je mehr wir dieses Buch mit gewöhnlichen Maßstäben zu messen versuchen, um so beschränkter wird notwendigerweise unser Verständnis von Wissenschaft und Gesundheit sein und um so weiter wird es sich von der eigentlichen Bedeutung des Buches entfernen.

Mrs. Eddy sagt, sie „schrieb unter einem höheren Befehl” (siehe Vermischte Schriften). Daran sehen wir, daß sie nicht der Meinung war, dieses Buch persönlich geschaffen, verfaßt oder ausgedacht zu haben, obgleich sie für die exakte Darstellung des darin Enthaltenen unentbehrlich war. Es zeigt auch, daß sie von der Wirklichkeit der göttlichen Intelligenz, des Gemüts, ganz fest überzeugt war und wußte, daß dieses Gemüt ein völlig neues Verständnis vom Wesen des menschlichen Lebens vermittelt und von der gegenwärtigen Wirklichkeit von Gottes vollkommenem Menschen und Seiner geistigen Schöpfung. Sie war diejenige, die das, was sie erkannte — und demonstrierte —, kompromißlos niederschrieb, und das erforderte mehr Charakterstärke und Geistigkeit von ihr, als wenn sie es auf geniale Weise selber geschaffen hätte.

Ein weiterer Schritt zu jener Denkweise, die sich davon löst, das Buch auf konventionelle Weise zu lesen, und die uns die eigentlichen Dimensionen der geistigen Entdeckung erkennen läßt, besteht in der Einsicht, daß die Verfasserin von niemand erwartet, daß er die Christliche Wissenschaft von der Grundlage eines begrenzten Gemüts in der Materie aus versteht — des „sterblichen Gemüts”, wie die Christliche Wissenschaft es nennt. Mrs. Eddy bemühte sich intensiv darum, bei niemand diesen überholten Eindruck bestehen zu lassen. Sie legt dar, daß sich jeder Versuch, die Christliche Wissenschaft als mentale Willenskraft oder persönliche Selbstbehauptung zu betreiben, aus der Schwäche des sündigen, sterblichen Gemüts erklärt. Solche Versuche bleiben erfolglos; niemand kann die Christliche Wissenschaft auf diese Art und Weise praktizieren.

Mrs. Eddy erklärt, daß es nicht zu schwer ist, nur ein Gemüt zu haben; aber immer wieder zu versuchen, etwas neben diesem einen Gemüt zu haben, das ist schwer. Warum können wir denn bei unseren Überlegungen und bei unserer Arbeit davon ausgehen, daß Gemüt alles ist und wir das sterbliche Gemüt zurückweisen müssen? Doch deshalb, weil das die Wirklichkeit ist, weil die Dinge tatsächlich so beschaffen sind. Mrs. Eddy stellt in Rückblick und Einblick fest: „Es wurde offenbar, daß das göttliche Gemüt allein die Antwort geben und als das Leben oder Prinzip allen Seins erkannt werden muß, daß man sich mit Gott vertraut machen muß, um Frieden zu haben. Gott muß auf praktische Weise unser sein und all unser Denken und Handeln lenken; sonst können wir die Allgegenwart des Guten nicht genügend verstehen, um die Wissenschaft des vollkommenen Gemüts und des göttlichen Heilens auch nur zu einem Teil zu beweisen.”

Vielleicht haben wir beim Lesen von Wissenschaft und Gesundheit zu Anfang das Gefühl, daß wir mit unserem Verstand die großen geistigen Ideen nicht fassen können, die dort erklärt werden; schon bald werden wir aber beim Weiterlesen einsehen, daß das eine falsche und unnötige Einstellung ist. Behalten wir sie ungeachtet unserer Lektüre bei, so geschieht das aus falscher Demut — eine andere Bezeichnung für menschliche Ichbezogenheit und menschlichen Stolz. Wahre Demut kommt zum Vorschein, wenn wir auf die Allheit des Gemüts ansprechen. Wir lernen dann bereitwilliger Schritt für Schritt, daß wir die Widerspiegelung des göttlichen Gemüts sind und daß wir allein dieses Abbild oder diese Widerspiegelung sind. Statt schuldbewußt und niedergedrückt über all das zu lesen, was wir nicht verstehen, lesen wir immer mehr in der Erwartung weiter, durch unser Studium das herauszufinden, was wir als Gottesmensch schon wissen. Wir fühlen, daß die geistigen Wahrheiten, die wir lesen, schon jetzt wahr sind und daß sie unser eigenes individuelles geistiges Sein als Mensch, als Ausdruck der Seele, umfassen.

Wenn wir Wissenschaft und Gesundheit lesen, nehmen wir nicht einfach Wörter in uns auf, die die ehrliche religiöse Einstellung irgendeines Menschen sind. Wir betreten buchstäblich die geistige Wirklichkeit: eine Wirklichkeit, die unsere eigene Individualität mit einschließt. Diese Individualität wird nicht vom Materialismus bestimmt, von Krankheit, Trostlosigkeit uns Sünde. Sie ist das Menschentum, das von Gott kommt und sich nicht aus einem Leben in der Materie entwickelt hat. Sie besitzt Vollkommenheit und Gesundheit, Vitalität und Leben, weil sie nicht von ihrem Ursprung getrennt werden kann. Das ist der „neue Mensch”, das Sichausdrücken des Geistes, und Christus Jesus war das höchste Beispiel dafür.

Der Verfasser des Johannesevangeliums im Neuen Testament schreibt: „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort... Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist.” Wenn wir in der Bibel auf dieses Wort oder in Wissenschaft und Gesundheit auf seine wissenschaftliche Auslegung stoßen, lesen wir nicht einfach menschliche Worte, die göttliche Bedeutungen erklären, sondern wir begegnen dem Wort, das unsere Beziehung zu Gott herstellt — dem Wort, das Gott ist.

Die Menschen reagieren deshalb so stark auf Wissenschaft und Gesundheit, weil es kein gewöhnliches Buch ist. Wissenschaft und Gesundheit enthält die Wahrheit, die der Mensch Gottes kennt.

Leite mich in deiner Wahrheit
und lehre mich! Denn du bist der Gott,
der mir hilft; täglich harre ich auf dich.
Der Herr ist gut und gerecht; ...
Er leitet die Elenden recht
und lehrt die Elenden seinen Weg.

Psalm 25:5, 8, 9

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