Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Eine höhere Anschauung vom Leben heilt

Aus der August 1991-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der Führer In der Einschienenbahn sagte begeistert: „Sehen Sie die Giraffe dort unten im Tal?“ Wir reckten die Hälse, um zu sehen, worauf er zeigte. Tatsächlich war dort eine Giraffe, aber sie war so weit weg, daß sie wie ein winziges Standbild aussah. Der Führer fuhr fort: „Ich bin 1,80 Meter groß, und ich kann, ohne mich zu bücken, unter einer Giraffe hindurchgehen. Man kann die Größe dieser afrikanischen Tiere gar nicht richtig einschätzen, wenn man nicht direkt neben ihnen steht.“

Wir besuchten damals einen Wildpark, in dem es keine Käfige und keine Wassergräben gab. Die Tiere konnten das mehrere tausend Hektar große Gelände frei durchstreifen. Die einzigen Zäune befanden sich um den Park herum.

Während unserer Fahrt fiel vorübergehend der Stroms aus, und als wir so dasaßen, mußte ich wieder an die Worte des Reiseführers denken. In unmittelbarer Nähe dieser riesigen Tiere kann man das Gefühl haben, klein und verletzlich zu sein, aber aus der Höhe boten sie keinen furchterregenden oder überwältigenden Anblick. Diese Gedanken führten mich dazu, über Probleme im Leben nachzudenken.

Wenn wir über Probleme nachgrübeln und unser Denken davon beherrschen lassen, fühlen wir uns klein und hilflos. Erheben wir aber unser Denken zu Gott und vergegenwärtigen uns Seine Allmacht und Allgegenwart, werden die Probleme weniger bedrohlich und beeindruckend. Wir erkennen, wie wir sie durch Gebet überwinden können. Wie kann man das tun?

Als erstes sollten wir entscheiden, ob das furchterregende Problem, vor dem wir stehen, von Gott kommt. Christus Jesus lehrte, daß Gott unendliche Liebe ist. Er bezeichnete Gott als unseren Vater. Wie im Matthäusevangelium berichtet wird, sagte er: „Wenn nun ihr ... euren Kindern gute Gaben geben könnt, wieviel mehr wird euer Vater im Himmel Gutes geben denen, die ihn bitten!“ Würde ein liebevoller Gott uns Schwierigkeiten schicken oder zulassen, daß sie Furcht oder Sorge bei uns hervorrufen? Die Antwort liegt auf der Hand. Die Christliche Wissenschaft lehrt, daß Gott, unser himmlischer Vater und unsere himmlische Mutter, zärtlich für Seine Schöpfung sorgt. Er schickt nur Gutes. Dann muß also das Problem, dem wir uns gegenübersehen, auf einer falschen Auffassung von dem, was Gott schafft, beruhen.

Ist Gottes Mensch aus Erdenstaub erschaffen? Bestimmen Gene und Körperbau das Ebenbild Gottes? Das können sie nicht. Wenn Gott Geist ist, muß das Bild des Geistes geistig sein. Daher muß der materielle Begriff vom Menschen und vom Leben eine Lüge sein, eine Täuschung, die Christus, Wahrheit, aufdeckt und zerstört.

Ist die Annahme, daß Leben in der Materie sei, erst einmal als das entlarvt, was sie ist — nämlich Illusion —, dann sind wir eher imstande, diese Annahme aufzugeben und ihre furchterregenden Suggestionen zurückzuweisen. Anstatt über das Problem nachzugrübeln und uns davon überwältigen zu lassen, können wir unser Denken zu Gott und Seiner göttlichen Fürsorge erheben. Wir können unser geistiges Sein und die herrliche Freiheit der Kinder Gottes verstehen und in Anspruch nehmen. Mrs. Eddy schreibt in Wissenschaft und Gesundheit: „Wir können das Wesen und die Beschaffenheit von Gottes Schöpfung nicht dadurch ergründen, daß wir in die Untiefen der sterblichen Annahmen tauchen. Wir müssen unserem schwachen Flattern — nämlich unseren Bemühungen, Leben und Wahrheit in der Materie zu finden — die entgegengesetzte Richtung geben und uns über das Zeugnis der materiellen Sinne, über das Sterbliche zu der unsterblichen Idee Gottes erheben. Diese klareren, höheren Anschauungen inspirieren den gottähnlichen Menschen, so daß er den absoluten Mittelpunkt und Umkreis seines Seins erreicht.“

Nicht lange nach der Fahrt mit der Einschienenbahn hatte ich Gelegenheit zu demonstrieren, wie eine höhere, geistige Anschauung ein körperliches Problem auflösen kann. Als meine Frau und ich von unserem Urlaub heimfuhren, bekam ich heftige Kopfschmerzen und geriet in gereizte Stimmung. Ich betete, um mein wahres Sein als Bild und Gleichnis Gottes zu verstehen. Ich wußte, daß Gott unendliche Liebe ist, und mir wurde klar, daß ich als Sein geliebter Sohn diese Liebe widerspiegeln mußte. Auch hielt ich daran fest, daß ich vollständige Gesundheit und Freude widerspiegelte. Ich wußte, daß ein liebevoller Gott nichts Ihm Ungleiches wie Schmerzen oder Leid schaffen konnte und schaffen würde. Ich pries Gottes Allmacht und Güte. Innerhalb einer Stunde verschwanden die Kopfschmerzen, und ich konnte den Rest der Heimfahrt voll genießen. Die richtige Perspektive hatte das Problem klar in den Blickpunkt gerückt und es in ein Nichts verwandelt. Statt dessen hatten sich Gottes Macht und Güte offenbart, und ich wurde geheilt.

Diese Heilung erfolgte sehr schnell, aber ich habe auch physische Probleme gehabt, deren Ausarbeitung mehrere Jahre dauerte. Diese langsameren Heilungen forderten mehr Christlichkeit von mir — mehr Geduld, Verständnis und Liebe. Der Pfad, der auf den Berg geistigen Wachstums hinaufführt, schien mitunter lang, aber jeder Schritt auf dem Weg war ein Schritt aufwärts und näher zu Gott und zur schließlichen Heilung.

Wenn sich das nächste Mal ein Problem groß und furchterregend vor Ihnen auftürmt, erheben Sie Ihr Denken zu Gott! Jene „höheren Anschauungen“ von Seiner unendlichen Macht und Allgegenwart werden Sie dazu inspirieren, die Unwirklichkeit der Disharmonie zu sehen. Die Harmonie und Vollkommenheit der unendlichen Schöpfung Gottes sind bereits fest begründet. Wenn Sie diese große Tatsache erkennen, wird das Problem schrumpfen, und Sie werden sich auf dem Pfade aufwärts befinden, der zur Heilung führt.

Kommt, laßt uns auf den Berg des Herrn gehen,
zum Hause des Gottes Jakobs,
daß er uns lehre seine Wege
und wir wandeln auf seinen Steigen!
Denn von Zion wird Weisung ausgehen
und des Herrn Wort von Jerusalem.

Jesaja 2:3

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / August 1991

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.