Vor Einer Reihe von Jahren — es war während meines zweiten Studienjahres — geschah etwas für mich sehr Bedeutungsvolles. Mein Verhältnis zur Christlichen Wissenschaft vor meiner Studienzeit ließe sich am besten mit „nicht engagiert“ beschreiben. Ich lebte bei meiner Mutter, die die Christliche Wissenschaft nicht anwandte. Und wenn ich während meiner Kindheit erkrankte, wurde ich zumeist von Ärzten untersucht und behandelt. Andere Verwandte waren jedoch aktive Christliche Wissenschafter, und was ich über die Christliche Wissenschaft wußte und miterlebt hatte, übte einen positiven Einfluß auf mich aus.
Ich besuchte vier Jahre lang eine Internatsschule des Militärs. Dort war es Pflicht, sonntags zur Kirche zu gehen. Da es keine Kirche der Christlichen Wissenschaft im Ort gab, besuchte ich jedes Semester eine andere Kirche, um so verschiedene Glaubensrichtungen kennenzulernen.
Nach Abschluß der Schule entschloß ich mich, an einem College zu studieren, wo die meisten Studenten Christliche Wissenschafter waren. Ich fand die Werte, die die Christliche Wissenschaft bot, außergewöhnlich und weit bedeutungsvoller als alles andere, was ich bis dahin kennengelernt hatte. Ich glaubte, daß der Umgang mit anderen Christlichen Wissenschaftern für mich von Vorteil sein würde, um die von Mary Baker Eddy entdeckte Wissenschaft des Seins besser verstehen zu lernen. Und außerdem hatte das College eine Footballmannschaft. Ich spielte nur zu gerne Football und wollte auf jeden Fall vier weitere Jahre in diesem Sport aktiv bleiben.
Ich hatte schon ein oder zwei Wochen vor Beginn des zweiten Studienjahres im Trainingslager zugebracht, als ich eines Tages beim Kampf um den Ball von zwei Abwehrspielern, die ihre Sache ganz hervorragend machten, in die Zange genommen wurde. Der eine lief genau in mich hinein, der andere drehte meinen Körper aus der Bahn des Ballträgers. Bei der Drehung des Körpers knackte es im Fußgelenk.
Die Trainer waren schnell zur Stelle und knieten neben mir nieder. Jemand sprach die ersten beiden Sätze aus der „wissenschaftlichen Erklärung des Seins“ aus Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy: „Es ist kein Leben, keine Wahrheit, keine Intelligenz und keine Substanz in der Materie. Alles ist unendliches Gemüt und seine unendliche Offenbarwerdung, denn Gott ist Alles-in-allem.“ Als ich über diese Worte nachdachte, ließ der Schock, unter dem ich stand, nach, und ich erlangte meine Beherrschung wieder. Ich sah, daß der Fuß in eine unnatürlich abgewinkelte Richtung zeigte, aber der Anblick erschreckte mich nicht. In mir verstärkte sich die Gewißheit, daß Gott die Herrschaft hatte. Und ich wußte, daß ich, was meine wahre Natur betrifft, zu Gottes Ebenbild geschaffen worden war und deshalb geistig, nicht materiell war.
Ich wurde auf eine Pflegestation des College gebracht; die diensttuenden christlich-wissenschaftlichen Pflegerinnen und ein Trainer bemühten sich, es mir so bequem wie möglich zu machen. Eine Pflegerin fragte mich, ob ich einen Ausüber der Christlichen Wissenschaft anrufen wollte oder ob ich es vorzog, den Fuß von einem Arzt richten zu lassen. Ich erinnere mich, daß ich beinahe überrascht war, als ich mich ohne Zögern dafür entschied, einen Ausüber anzurufen. Ich wußte, daß Christus Jesus geheilt hatte und daß er seine Jünger gelehrt hatte, das gleiche zu tun. Er hatte gesagt, daß wir heilen können und daß das Christus-Heilen nicht auf seine persönliche Anwesenheit oder auf seine Zeit beschränkt war. Mrs. Eddy hat die Gesetze des Heilens entdeckt, die Jesus demonstriert hatte, und ich wußte, daß man sich auch heute auf diese Gesetze verlassen konnte.
Ich sprach mit einer Ausüberin, und sie erklärte mir, daß mein wahres Sein als Ausdruck Gottes vollkommen und vollständig ist. Sie sagte, daß sie für mich beten würde, und nannte mir aus Wissenschaft und Gesundheit den folgenden Satz, mit dem ich mich gründlich beschäftigen sollte: „Die göttliche Wissenschaft vom Menschen ist zu einem einheitlichen Gewebe der Beständigkeit gewoben, ohne Naht oder Riß.“ Ich dachte über die volle Bedeutung dieses Satzes nach. Nach ungefähr einer halben Stunde spürte ich etwas im Knöchel; es war, als ob Teile sich wieder einrichteten. Als ich mir den Fuß ansah, war er wieder ganz gerade.
Große Dankbarkeit stieg in mir auf. Ich hatte eine Heilung erlebt in der Art, wie sie Jesus vollbracht hatte. „Was für ein natürlicher Vorgang“, dachte ich.
Danach ging die Heilung schnell voran. In den folgenden Wochen arbeitete ich mit der Ausüberin zusammen. Eine Woche lang benutzte ich Krücken, danach einen Stock für eine weitere Woche. Ungefähr vier Wochen nach dem Vorfall nahm ich wieder am Training teil.
Diese Erfahrung hat mich natürlich wach gerüttelt! Sie wurde zweifellos zu einem Wendepunkt in meinem Leben; ich begann mich eingehender mit der Christlichen Wissenschaft zu beschäftigen und die Wirklichkeit der Wahrheiten, die Jesus bewiesen hatte, besser zu verstehen. Ein Nebeneffekt war, daß ich ein besserer Football-spieler wurde.
Was mich dieses Erlebnis gelehrt hat, ist tief in mein Herz geschrieben. Für mich ist die Tatsache am wichtigsten, daß man sich überall und zu jeder Zeit auf die Christliche Wissenschaft verlassen kann. Die Wahrheit ist konstant. Sie existierte zu Jesu Zeiten und schon vor ihm; sie existiert jetzt und immerdar. Mir wurde auch bewußt, daß die Unterstützung, die wir durch andere Christliche Wissenschafter erfahren, eine Kundwerdung des Wesens Gottes ist. Die geistige Scharfsicht, mit der andere uns im Gebet beistehen, ist der liebevollste und selbstloseste Ausdruck von wahrer Kameradschaft, den es gibt. Ich bin sehr dankbar für die Christliche Wissenschaft.
Evergreen, Colorado, USA
Gern bestätige ich, daß die Ereignisse so stattgefunden haben, wie Ken sie geschildert hat. Ich war damals Kens Trainer. Außerdem möchte ich noch hinzufügen, daß Ken nach diesem Vorfall ein besserer Footballspieler wurde, daß er mehr Selbstvertrauen zeigte und mit größerer Begeisterung und Furchtlosigkeit spielte. Zugleich brachte er gute Führungsqualitäten zum Ausdruck, die auf seine Mitspieler inspirierend wirkten.
Godfrey, Illinois, USA
