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Danke, Miss Woodson

Aus der Januar 1992-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Danke, Miss Woodson, wo immer Sie jetzt auch sind.

Miss Woodson war meine Sonntagsschullehrerin. Ganz besonders lag es ihr am Herzen, daß wir Gottes Verheißungen in den wöchentlichen Bibellektionen im Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft heraussuchten und sie auswendig lernten. „Die könnt ihr gut gebrauchen", sagte sie immer. „Ihr werdet in manche schwierige Lage kommen, aber wenn ihr jetzt Gottes Verheißungen auswendig lernt, dann habt ihr etwas, an das ihr euch später klammern könnt." Das sagte sie fast jeden Sonntag.

In diesem Punkt war sie ganz schön hartnäckig. Wenn wir einmal unsere Aufgabe nicht gemacht hatten, ließ sie uns während des Unterrichts eine Verheißung heraussuchen und gleich auswendig lernen. Und dann mußten wir sie dreimal hintereinander aufsagen, bevor wir gehen durften. Deshalb versuchten wir, kurze, leicht zu lernende herauszusuchen.

Miss Woodson fragte uns jeden Sonntag, ob wir eine von den Verheißungen, die wir gelernt hatten, in der vergangenen Woche gebraucht und angewendet hätten. Manchmal hatten wir das auch, und wir erzählten davon. Einmal, zum Beispiel, hatte ich mich verlaufen, als wir zu Besuch bei meiner Tante in Chikago waren. Ich fand nicht mehr zurück zu ihrem Haus, denn die Häuser sahen alle gleich aus. Ich wollte schon weinen, aber dann erinnerte ich mich an die biblische Verheißung: „Ich bin der Herr, dein Gott, der deine rechte Hand faßt und zu dir spricht: Fürchte dich nicht, ich helfe dir!"

Zuerst schien das nur ein Haufen Worte zu sein, doch dann dachte ich daran, daß Miss Woodson gesagt hatte, Gottes Verheißungen würden bei uns sein, wann und wo wir sie brauchten. Also dachte ich intensiv über das nach, was Gott mir da versprach, und plötzlich konnte ich Seine Liebe spüren. Jetzt fühlte ich mich genauso geborgen wie als ganz kleines Kind, wenn mich meine Mutter an die Hand nahm. Ich hatte keine Angst mehr.

Dann sagte mir irgend etwas, ich solle umkehren und in die andere Richtung gehen. Ich wußte zwar nicht warum, aber ich tat es, und kurz darauf sah ich eine Frau, die vor ihrer Haustür fegte. Es war die Nachbarin meiner Tante, Mrs. McPherson; und nun wußte ich, daß meine Tante ein Haus weiter wohnte.

Als ich das Miss Woodson erzählte, meinte sie, daß es Gott war, der mir gesagt hatte, ich solle umkehren und in die andere Richtung gehen. Ich hatte gehört, wie Gott mir sagte, was ich tun solle, weil ich auf Seine Verheißung geachtet hatte.

Jetzt bin ich erwachsen, und es ist schon lange her, daß ich die Hausaufgabe bekam, Gottes Verheißungen aus der Bibellektion herauszusuchen. Aber wißt ihr was? Wenn ich heute die Bibellektion studiere, dann ertappe ich mich immer wieder dabei, daß ich nach ihnen Ausschau halte. Und jedes Mal muß ich lächeln, wenn ich eine Verheißung finde, die ich bei Miss Woodson in der Sonntagsschule gelernt habe — und das passiert mir fast jede Woche. Ich erinnere mich sogar daran, was ich während des Auswendiglernens gemacht habe: wie ich beim Seilspringen die Stellen ständig wiederholte oder auf dem Schulweg sehr ernsthaft über sie nachdachte, denn wir sollten sie ja auch anwenden.

Wenn ich wüßte, wo Miss Woodson jetzt ist, würde ich ihr persönlich dafür danken, daß sie mich dazu angehalten hat, diese Bibelstellen auswendig zu lernen. Ich würde zu ihr sagen:

„Vielen Dank, Miss Woodson, daß Sie mich so gut ausgerüstet haben. Wenn ich Ihnen von jedem Mal erzählen wollte, wo ich mich an diese Bibelstellen erinnert habe und sie mir geholfen haben, dann würde der Brief hundert Herolde füllen.

Gottes Verheißungen braucht man immer. Das habe ich gelernt. Wie oft hat etwa die eine, daß Gott unsere rechte Hand faßt, mir schon geholfen! So zum Beispiel, als ich von zu Hause fort aufs College ging und mich anfangs sehr einsam fühlte oder als ich nach der Studienzeit eine Stellung suchte oder als ich heiratete und mit meinem Mann sehr weit wegzog.

Und, Miss Woodson, ich bin jetzt selbst Sonntagsschullehrerin. Raten Sie mal, was ich meiner Klasse jede Woche aufgebe ..."

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