Tief im Tal hab ich gestanden,
hab so oft verkehrt gehandelt,
doch: niemand hat mein Herz verstanden,
war traurig, ohne Eltern, früh verschandelt.
Ich zog in weite, dunkle Wüsten, mich zu betten,
und hab dort mit dem Teufel mich gestritten.
Dann, in jener tiefen Not, lernt’ ich beten
— und fragen: Hab ich denn umsonst gelitten?
Auch umsonst so manche Träne mir entwich —
nur um ein täuschend, trügend Nichts?
So zeig mir, Vater liebend, wie Du bist
und wie Du göttlich in mir wirkst,
daß immer heller leuchtet mir Dein Wort,
bis voll erkenn’ ich Dich als ew’gen Hort,
wo nur reine Lieb’ das Sein verwaltet
und nur Leben sprießt, das nie veraltet.
Ja, nur dieses eine Leben kann mein Leben sein,
von dem Gott zu mir sagt: Es ist ewig dein.
Drum dank’ ich Dir, o Liebe, für dies Leben,
in dem ich Frieden find’ — ein ständ’ger Segen.
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