Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Eine Rückschau auf Nachrichten und Kommentare

Die da draußen, wir hier drinnen

Aus der Mai 1992-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Deutschen Allgemeinen Sonntagsblatt


„Wie den Haß in den Griff bekommen? Dazu müssen wir nach der Natur des Hasses, seiner Anatomie fragen...

Wir hassen am anderen das, was wir selbst entbehren ... Der Arme neidet dem Reichen den Besitz, und irgendwann beginnt er, ihn deshalb zu hassen. Oder man haßt das Geschwätz der Professoren, weil man selbst keinen akademischen Titel besitzt...

Ein zweites Merkmal heftet sich an jede Form des Hasses: Der Hassende beginnt zu generalisieren, zu verallgemeinern. Die eine negativ erlebte Beziehung, die manchmal nur Sekunden dauern kann, wie beispielsweise das Benehmen eines Zöllners an der Grenze, [ist vielleicht] der erste Schritt, [ein ganzes Volk] später ... zu hassen...

Der tschechische Schriftsteller und heutige Staatspräsident der CSFR, Václav Havel, versuchte auf einer Konferenz gegen den Haß, die der Friedensnobelpreisträger Elie Wiesel jüngst in Oslo einberufen hatte, die Anatomie des Hasses, auch des religiösen Hasses, näher zu bestimmen. Haß, so Havel, ist eine ins Gegenteil verkehrte Sehnsucht des Menschen nach dem Absoluten. Der Hassende will wie Gott sein, er will über andere herrschen und über die absolute Wahrheit verfügen. Da ihn andere daran hindern, diese Wahrheit auf Erden durchzusetzen, beginnt er, seinen Nächsten und durch ihn die ganze Welt zu hassen...

Die Hoffnung derer, die sich auf die befreiende Botschaft der Religionen einlassen, ist es, daß Gott nicht auf der Seite der Hassenden steht. Nicht Gott ist die Wurzel des Hasses, sondern der Mensch bringt ihn hervor, der Mensch, der sich zu Gott machen will ... Wenn Menschen meinen, sie könnten über Leben und Schicksal anderer herrschen, maßen sie sich Gottes Eigenschaften an...“

Nachdruck mit Genehmigung

Anmerkung der Redaktion: Daß Gott nicht auf der Seite des Hasses steht, hört sich recht einfach an, doch für viele, die sich aktiv darum bemühen, Haß und Vorurteile auszumerzen, ist es die grundlegende Voraussetzung dafür, daß man lernt, miteinander in Frieden zu leben.

Viele haben die Macht gespürt, die der Tatsache zugrunde liegt, daß alle Menschen ihrem wahrsten Wesen nach Gottes Menschen sind. Sie haben festgestellt, daß sie durch die Erkenntnis der großen Wahrheit, daß Gott der Vater aller ist, alle Menschen um sich her — angefangen bei Familienangehörigen bis zu Fremden auf der Straße und Gesichtern in den Abendnachrichten — in einem neuen Licht sehen. Sie haben festgestellt, daß Menschen, in diesem Licht der Liebe gesehen, buchstäblich schöner, liebenswerter sind. Sie haben erkannt, daß diese Liebe, die der göttlichen Liebe entspringt, die Quelle ist, die die menschlichen Beziehungen von Haß, kleinlichkeit, Ungeduld, Hoffnungslosigkeit und Verdammung reinigt.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / Mai 1992

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.