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Wenn die Kirche Heilung in unser Leben bringt

Für die christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften geschrieben

Aus der Mai 1992-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Im Treffpunkt können Herold-Leser Erfahrungen und Erkenntnisse austauschen, die sie bei ihren geistigen Entdekkungen in der Kirche und in der Gemeinschaft, in der sie leben, gemacht haben.

Ich Hatte Die Christliche Wissenschaft schon viele Jahre studiert und hatte mich ganz auf sie verlassen, um all meine Probleme zu heilen — Probleme physischer, zwischenmenschlicher, seelischer oder gesellschaftlicher Art —, einfach alles. Plötzlich wurde ich an meiner Arbeitsstelle mental und mit Worten sehr schikaniert und belästigt. Das setzte mir so stark zu, daß mir dauernd Tränen in den Augen standen und ich völlig deprimiert war. Beten und Studieren schien wenig zu bewirken, obwohl ich mein Bestes tat, um zumindest an einem heilenden Gedanken aus der wöchentlichen Bibellektion im Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft festzuhalten.

Ich hatte das Gefühl, daß einige meiner christlich-wissenschaftlichen Freunde nicht verstanden, was ich täglich durchmachte, obgleich sie sich große Mühe gaben, mir unter den gegebenen Umständen zu helfen. Ich fühlte mich immer mehr in die Enge getrieben, als mir von mehreren Bekannten, die keine Christlichen Wissenschafter sind, nahegelegt wurde, zu einer psychologischen Beratung oder Therapie zu gehen und eine Gruppentherapie mitzumachen, damit ich meine Probleme ins reine bringen und Frieden finden könnte. Ferner gaben diese Bekannten zu verstehen, daß ich mich fragen sollte, ob meine Religion wirklich meine Nöte stillte, denn sie waren überzeugt, daß das nicht der Fall war.

Ich ging nur noch unregelmäßig zur Kirche, und wenn ich ging, dann kam ich zu spät und ging vor Gottesdienstschluß wieder weg. In der Kirche brach ich häufig in Tränen aus, besonders wenn jemand zu mir sagte, man habe mich vermißt und es sei gut, mich in der Kirche zu sehen. Das war mir peinlich, und so hörte ich einfach ganz auf, die Gottesdienste zu besuchen. Wenn ich zufällig Freunde traf — ganz gleich, wo es war —, liefen mir die Tränen über das Gesicht. Ja, ich war drauf und dran, mit einem Psychologen oder psychologischen Berater einen Termin zu vereinbaren.

Eines Sonntags setzte ich mich ins Auto, jedoch nicht mit der Absicht, in die Kirche zu fahren. Ich weinte und schluchzte so sehr, daß ich von niemandem gesehen werden wollte. Fast ohne mir dessen bewußt zu sein, fuhr ich zu einer Zweigkirche, die ich noch nie besucht hatte. Dort saß ich nun im Auto auf dem Parkplatz — ein paar Minuten bevor der Gottesdienst begann. Ich wischte mir die Tränen ab und betrat das Gebäude. Ich wurde besonders herzlich begrüßt! Meine Liebe zur Christlichen Wissenschaft und eine tiefe Dankbarkeit für die vielen Heilungen, die ich erlebt hatte, erfüllten mich. Die Bekanntmachungen, die an jenem Morgen vom Pult verlesen wurden, waren wie für mich bestimmt und berührten mich tief. „Diese Kirche ist eine heilende Kirche“, sagte der Erste Leser, „und allein durch Ihre Anwesenheit hier nehmen Sie an dem Segen dieses Gottesdienstes teil ...“

„Niemand“, dachte ich, „braucht Heilung nötiger als ich!“ Ich fühlte mich so willkommen, so geliebt und akzeptiert! Ich bemerkte und empfand in jenem Gottesdienst eine Atmosphäre echter Freude und Glücklichkeit, was für mich eine angenehme Veränderung war! Und als ich an jenem Tag nach Hause fuhr, war ich tief berührt und dankbar. Ich beschloß, wieder hinzugehen, und begann, diese neue Kirche regelmäßig zu besuchen — nun kam ich vor Beginn des Gottesdienstes und ging auch nicht vor Gottesdienstschluß weg. Jeder Gottesdienst brachte mir Heilung. Währenddessen wurde ich langsam von den Belästigungen und Verfolgungen an meinem Arbeitsplatz befreit, und ich zog in ein wunderschönes neues Haus. Allmählich kam ich mir nicht mehr so wertlos vor, und ich wünschte mir sehnlich, das Vertrauen in meine gottgegebenen Fähigkeiten und Talente zurückzugewinnen.

An einem Mittwochabend gab ich ein Zeugnis darüber ab, wie ich von Furcht vor dem Autofahren geheilt worden war. Die Furcht war die Folge eines Autounfalls gewesen, den ich während der Belästigungen und Drangsalierungen an meinem Arbeitsplatz erlitten hatte. Ich werde nie die Herzlichkeit vergessen, die ich nach dieser Zeugnisversammlung empfand! Am meisten ermutigte mich eine Bemerkung, die ein freudeerfülltes, liebevolles Kirchenmitglied machte. Die Frau kam auf mich zu und sagte: „Mich können Sie überall hinfahren.“ Ich hatte das Gefühl, daß sie mir vertraute. Das Gefühl, akzeptiert zu werden, bedeutete mir sehr viel. Vor jener Zeugnisversammlung machte ich selbst routinemäßige Autofahrten nur sehr ungern. Die beruhigende Liebe dieser neuen Bekannten löschte die letzten Spuren von Selbstzweifel aus, obgleich wir an jenem Abend keine Fahrt mit dem Auto unternahmen.

Ich dachte nicht weiter über das entgegenkommende Verhalten meiner neuen Bekannten nach, bis ich Gelegenheit hatte, beruflich ein Referat vorzubereiten und dabei nicht mehr zu befürchten brauchte, daß man mich schikanierte und belästigte. Mir kam der Gedanke, dieses Referat vorher an jemandem, den ich mochte, auszuprobieren. Nachdem ich viel gebetet hatte, bat ich also dieses Kirchenmitglied, die Sache mit mir durchzugehen, und sie erklärte sich freudig dazu bereit. Ihre Hilfe war so liebevoll, aufbauend und sanft, daß ich geheilt und völlig frei von dem Gefühl war, ein Versager zu sein. Die große Freude und Liebe, die sie ausstrahlte, wie auch ihre Anteilnahme und die Tatsache, daß ich akzeptiert wurde, halfen mir, das Referat erfolgreich zu gestalten. Seitdem habe ich auch ohne jegliche Hilfe eine Reihe von Referaten gehalten, für die mir vielfach lobende Anerkennung zuteil wurde. Ich bin erfolgreich in meinem Beruf. Man schätzt mich und erkennt meine Verdienste und meine Kompetenz an.

Inzwischen bin ich ein aktives Zweigkirchenmitglied und habe viel darüber nachgedacht, was ich täte, wenn ich mit jemandem befreundet wäre, der plötzlich nicht mehr zur Kirche kommt.

Zunächst wäre ich freundlich, nicht kritisch. Vielleicht würde ich diese Freundin anrufen oder ihr ein paar freundliche Zeilen schreiben und vorschlagen, einmal außerhalb der Kirche zusammenzukommen. Ich würde vielleicht überhaupt nicht über die Kirche reden. Ich würde sehr herzlich sein, so als wären unsere Freundschaft und unsere gemeinsamen glücklichen Zeiten nicht unterbrochen worden. Vor allem aber würde ich beten, um sicherzustellen, daß jeder Kontakt mit dieser Person Heilung in mein Denken bringt. Ich würde darauf achten, daß ich ehrliche Anteilnahme zeigte.

Dann würde ich vor jedem Gottesdienst um die Erkenntnis beten, daß jedes Mitglied der Gemeinde ganz bereit ist, zu segnen und Segen zu empfangen. Denn ich weiß, wie wir in den Sprüchen lesen: „Der Mensch setzt sich’s wohl vor im Herzen; aber vom Herrn kommt, was die Zunge reden wird.“ Ich würde beten, um zu sehen, was ich wohl tun könnte, um die menschlichen Nöte zu lindern. In diesem Zusammenhang ist die Erklärung Mrs. Eddys, der Entdeckerin und Begründerin der Christlichen Wissenschaft, im Handbuch Der Mutterkirche, Artikel VIII Abschnitt 5, sehr wichtig für mich geworden: „Die Gebete in den Kirchen der Christlichen Wissenschaft sollen insgesamt und ausschließlich für die Gemeinden dargebracht werden.“ Ich versuche, dies ständig zu beachten und danach zu leben, weil die Gebete der Mitglieder unserer Kirche meinen Widerstand gegen Kirchenbesuche an jenem besonderen Morgen sofort geheilt hatten. Die Mitglieder haben diese Erklärung für mich lebendig werden lassen.

Mehrere meiner engen Freunde, die von meiner traumatischen Erfahrung wußten, haben die neuerliche Veränderung an mir bemerkt. Wie freute ich mich, als ich später von einer Freundin, die keine Christliche Wissenschafterin ist, ein Lob über unsere Kirche hörte. Sie sagte: „Ich weiß nicht, was sie in deiner Kirche für dich getan haben, aber eines weiß ich, daß du ein völlig neuer, glücklicher, freudiger Mensch bist ... und daß du geheilt bist!“ Übrigens hat diese Freundin inzwischen unsere Kirche besucht und die gleiche Herzlichkeit gespürt, die ich erfahren habe.

Ich kann ehrlich sagen, daß ich heute keinerlei Ärger oder Bitterkeit empfinde gegenüber denjenigen, die mich schikaniert und belästigt hatten. Ich bin zwar umgezogen. Doch das allein genügt nicht, um eine Heilung zu erleben. Ich mußte mein Denken über die Bedrängnis erheben und meine Feinde lieben.

Wenn ich sehe, daß Besucher unserer Gottesdienste wiederkommen, dann weiß ich, daß sie kommen, weil sie die gleiche Herzlichkeit, Liebe und Heilung wie ich erfahren haben. Und sie kommen wieder, um weitere Heilungen und Gutes zu erleben. Sie fühlen sich willkommen und wie zu Hause. Als aktive Kirchenmitglieder empfangen wir viel Wertvolles. Seit ich wieder ein tätiges Kirchenmitglied bin, habe ich zahlreiche Segnungen erfahren, und ich habe viele wunderbare neue Freundschaften geschlossen. Mein Ziel ist es, diese Segnungen und diesen Gewinn mit allen Suchern nach der Wahrheit zu teilen.

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