Als Ich 1987 unser drittes Kind erwartete, wachte ich eines Morgens auf und konnte kein Wasser lassen. Das war an einem Sonntagmorgen. Ich ging zur Kirche, und obwohl ich große Schmerzen beim Gehen hatte, fand ich den Gottesdienst tröstlich. Als ich nach Hause kam, hatte ich jedoch immer noch Schmerzen, und so rief ich eine Ausüberin der Christlichen Wissenschaft an und bat sie, für mich zu beten.
Sie forderte mich auf, folgende Stelle in Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy nachzuschlagen: „Um richtig folgern zu können, sollten wir nur eine Tatsache vor Augen haben, nämlich das geistige Dasein. In Wirklichkeit gibt es kein anderes Dasein, denn Leben kann nicht mit seinem Ungleichnis, der Sterblichkeit, vereinigt werden.“
In den zwei Wochen, in denen die Ausüberin mit mir arbeitete, lernte ich gründlich den Unterschied verstehen zwischen dem auf Materie basierenden Denken und dem Denken, das vom Standpunkt der Allheit Gottes ausgeht. Ich erkannte, daß es nutzlos ist, zu versuchen, gleichzeitig vom Standpunkt der Materie und dem des Geistes, Gottes, aus zu folgern.
Während dieser Zeit sang ich oft das Kirchenlied „Fels der Zeiten“ und dachte über die Worte nach. In einer Strophe heißt es: „Sollte vor dem Feind mir graun, / Kann ich Dir mich anvertraun.“ Dann kam ein Tag, an dem ich sehr verzweifelt war über den Zustand. Ich weinte, als meine dreijährige Tochter ins Zimmer kam. Sie fing an, „Fels der Zeiten“ zu singen. Wir sangen zusammen, und sie sprach zärtlich mit mir — wie eine Mutter mit einem Kind. Sie ermutigte mich sogar, für mich zu beten. Sie brachte das Licht der göttlichen Liebe, das ich in jenem Augenblick brauchte, und ich war unserem Vater-Mutter Gott von Herzen dankbar, daß Seine liebevolle Gegenwart bei uns beiden war. Das war ein Wendepunkt.
Ich gab mir jetzt alle Mühe, das Selbstbedauern, dem ich mich hingegeben hatte, aus meinem Denken auszumerzen. Ich ließ mich von Dankbarkeit leiten. Mir wurde auch klar, daß ich ein besseres Verständnis davon erlangen mußte, was geistiges Dasein eigentlich ist. Und so studierte ich ernsthafter die Bibellektion im Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft. Mrs. Eddy sagt in Wissenschaft und Gesundheit: „Wir sollten unseren Körper vergessen, indem wir des Guten und des Menschengeschlechts gedenken. Das Gute fordert vom Menschen, daß er zu jeder Stunde das Problem des Seins ausarbeite.“ Mir gefiel diese Aussage, weil sie mich daran erinnerte, daß wir kostbare Zeit verschwenden, wenn wir uns in Selbstmitleid ergehen — Zeit, die wir andernfalls darauf verwenden könnten, über die Majestät der Allheit Gottes nachzudenken. Und diese Aussage zeigte deutlich, daß ich die Wahl hatte.
Von da an ließen die Schmerzen schnell nach, und einige Tage später war alles wieder völlig in Ordnung. Seitdem ist das Problem nicht wieder aufgetreten.
Ich bin so dankbar für diese Heilung. Und ich bin auch dankbar für das, was ich im Klassenunterricht in der Christlichen Wissenschaft gelernt habe, und für die Ausüberin, die mir beistand und so fest für die Wahrheit eintrat.
Stratford, Connecticut, USA