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Perspektivlosigkeit überwinden — dem Leben wieder einen Sinn geben

Aus der November 1994-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wenn Ein Soldat aus einer Kampfeinheit entlassen wird und nach Hause zurückkehrt, sieht er sich manchmal größeren Problemen gegenüber, als er vielleicht erwartet hat. Natürlich bedeutet die Tatsache, daß jemand Soldat war, nicht automatisch, daß er (oder sie) Probleme hat. Doch es gibt Dinge, die Kriegsteilnehmer verarbeiten müssen, ganz gleich, wer sie sind. Zum Beispiel beschrieb ein Mann seine Rückkehr aus Vietnam so: „Ich war Mitglied einer Kampfeinheit, und ich kämpfte im Dschungel durchs Dickicht und riskierte alles, um Kampfaufträge auszuführen, deren Sinn ich nicht immer erfassen konnte. Als ich entlassen wurde, brachte man mich schnell weit vom heftigen Kampfgeschehen weg. Aufgrund der großen Geschwindigkeit, mit der Hubschrauber und Flugzeuge Menschen transportieren, fand ich mich 48 Stunden später in meiner Heimatstadt wieder, wo ich an einer Straßenecke stand und zuschaute, wie die Menschen ihren täglichen Beschäftigungen nachgingen.“

Dieser plötzliche Wechsel war sicher für viele heimkehrende Soldaten ein Schock. Doch selbst wenn zwischen dem Kriegsgeschehen und der Rückkehr sehr viel mehr Zeit liegt, bleiben Probleme, die die zurückkehrenden Soldaten aller Kriege lösen müssen. Menschen, die dem Kriegsgeschehen unmittelbar ausgesetzt waren — ob in Südfrankreich, in Korea, am Persischen Golf oder in Sarajewo —, haben wahrscheinlich mit enormer Intensität gekämpft, waren harten Lebensbedingungen ausgesetzt und erlebten Greueltaten und die Erniedrigung menschlichen Lebens. Während dieser ganzen Zeit, aber besonders vor einem Kampfeinsatz (selbst wenn er vielleicht noch Monate in der Zukunft liegt), leiden die Betreffenden oft unter einer nie nachlassenden Angst. Ein ehemaliger Soldat — ein Kampfflieger — schilderte, daß er nach jedem seiner ersten zehn Einsätze den verzweifelten Wunsch hatte, dem Militärdienst den Rücken zu kehren — ohne Rücksicht auf die Folgen.

Am Ende der meisten Kriege ist die Heimkehr der Soldaten Anlaß zu Paraden und Jubel; manchmal aber werden die zurückkehrenden Kriegsteilnehmer auch mit Gleichgültigkeit empfangen, in einigen Fällen schlägt ihnen sogar Verachtung und Haß entgegen. Häufig spielt es für den einzelnen Heimkehrer keine Rolle, ob ein Krieg politisch richtig war oder Unterstützung fand. Oftmals geht es in erster Linie darum, daß der Betreffende sein Selbstwertgefühl wiedergewinnt und das Leben für ihn wieder einen Sinn erhält; auch muß er sich wieder an ein von Vernunft und Güte bestimmtes Leben gewöhnen.

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