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Bibelnotizen

FÜR DIE BIBELLEKTIONEN VOM November 1995

Aus der November 1995-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Jede Lektionspredigt, die im Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft — Bibellektionen veröffentlicht wird, bildet eine Einheit. Die Bibelzitate (nach der Lutherbibel, revidierte Ausgabe 1984) werden durch Stellen aus dem Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, bestätigt und erklärt. Der Herold der Christlichen Wissenschaft veröffentlicht verschiedene Anmerkungen und Kommentare, um den Lesern die vielseitigen Möglichkeiten aufzuzeigen, wie sie selbst weiterforschen können.

5. November

Adam Und Der Gefallene Mensch

Und Gott sprach: Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei, die da herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel im Himmel und über das Vieh und über alle Tiere des Feldes und über alles Gewürm, das auf Erden kriecht. (1.Mose 1:26)

Bruns sagt dazu: „Im Grundtext steht: einen, Adam’, d.h., einen Stellvertreter’. Damit wird unsagbar Großes gesagt: wir Menschen sollen das Abbild Gottes sein und haben den Auftrag der rechten Herrschaft über alles und völlige Mitverantwortung. Dieses Bild Gottes ist bei uns zerstört. Aber in Jesus als dem neuen, Adam’ ist es neu erschienen und wird es in uns Menschen neu hergestellt (2. Kor. 3, 18).

Das Ganze ist eine rückschauende Weissagung in hymnischer Form.“

Wenn aber kommen wird das Vollkommene, so wird das Stückwerk aufhören. (1. Kor 13:10)

Die WStB erläutert hierzu in einer Fußnote: „Wir sind an die Übersetzung, das Vollkommene’ gewöhnt, die auch ihr Recht hat, gerade als Gegensatz zum Stückwerk. Aber in dem Wort, teleion’ steckt das Wort, telos’, das, Ende’ heißt, aber, Ende’ nicht als aufhören, sondern als erreichtes Ziel. So ist von diesem, Ende’ her das, teleion’ das, Endgültige’ oder das, Vollendete’.“

12. November

Die Sterblichen Und Die Unsterblichen

Nicht das sind Gottes Kinder, die nach dem Fleisch Kinder sind; sondern nur die Kinder der Verheißung werden als seine Nachkommenschaft anerkannt. (Röm 9:8)

Hier greift Paulus sein vielfach beleuchtetes Thema „Gnadenwahl“ auf. Die StEB schreibt dazu: „Der Abschnitt V. 6–13 behandelt die Frage, ob Gottes Zusage umgestoßen worden ist, wenn sich nicht ganz Israel dem Evangelium von Jesus Christus zuwendet. Am Beispiel der Abrahamssöhne Isaak und Ismael (V. 7–9) und der Isaakssöhne Jakob und Esau (V. 10–13) zeigt Paulus, daß die Verheißung Gottes an Abraham nicht allen natürlichen Nachkommen Abrahams (die nach dem Fleisch Kinder sind; V. 8) gilt. Die Verse 11–13 betonen dabei, daß dies nicht am Verhalten der Betroffenen, sondern an der freien Entscheidung Gottes liegt.“ Ein Gott der Liebe wird alle Seine Kinder annehmen, die Ihn suchen, denn auch diese Verheißung hat Er gegeben.

Wir sehen jetzt durch einen Spiegel ein dunkles Bild; dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich stückweise; dann aber werde ich erkennen, wie ich erkannt bin. (1. Kor 13:12)

Paulus beschreibt im „Hohenlied der Liebe“ u. a. die absolute Vollkommenheit der Liebe und vergleicht deren menschliche Anschauungsweise mit einem Spiegel. Dieses Beispiel war naheliegend, denn Korinth war damals bekannt für seine Spiegelfabrikation. Moderne Spiegel mit vollkommenen Reflexen wurden jedoch erst im 13. Jahrhundert erfunden. Barclay berichtet dazu: „Die korinthischen Spiegel wurden aus hochfein poliertem Metall hergestellt, wobei allerdings selbst die besten Stücke die Wirklichkeit nur unvollkommen widerzuspiegeln vermochten. Man kann freilich auch annehmen, daß Paulus mit dieser Wendung gemeint hat, wir sähen wie durch ein Fenster, das mit dünner Tierhaut bespannt sei, wie solche zu jener Zeit üblich waren; alles, was man dadurch sehen konnte, waren schattenhafte Umrisse.... Nach Paulus sehen wir jedenfalls in diesem Leben nur den Widerschein Gottes, und vieles bleibt uns rätselhaft und verborgen. Diesen Widerschein sehen wir in Gottes Welt, zugleich in den Werken der Menschen, die etwas von dem sagen, der die Menschen erschaffen hat. Diesen Widerschein sehen wir vor allem in den Evangelien und in Jesus Christus. Obwohl in diesem die Offenbarung Gottes vollkommen ist, vermag unser Geist sie nur unvollkommen zu erfassen, weil der Endliche den Unendlichen niemals begreifen wird. Unser Wissen ist wie das Wissen eines Kindes. Auf dem Wege der Liebe jedoch werden wir sicher bis ans Ende geführt. Dann wird der Schleier beiseite gezogen; dann werden wir Gott von Angesicht zu Angesicht sehen und ihn erkennen, so wie er uns jetzt erkannt hat. Ohne Liebe aber werden wir nicht dahin gelangen; denn Gott ist die Liebe, und nur wer liebt, vermag Gott zu sehen.“

19. November

Seele Und Leib

Wie lieb sind mir deine Wohnungen, Herr Zebaoth! Meine Seele verlangt und sehnt sich nach den Vorhöfen des Herrn. .. Wohl denen, die in deinem Hause wohnen; sie loben dich immerdar. (Ps 84:2, 3, 5)

Der Psalm ist das Lied eines Israeliten, der zu einem der drei großen jährlichen Feste (vgl. 2. Mose 23:14–17) nach Jerusalem gekommen ist. Die Vorhöfe befanden sich vor dem Allerheiligsten des Tempels, und der Psalmist glaubte, daß jeder glücklich sein muß, der immer hier bleiben kann. In der GN kommt zum Ausdruck, daß der Mensch sich eigentlich danach sehnt, daß sein Bewußtsein immer von der gewaltigen Größe und Gegenwart Gottes erfüllt ist: „Unsere ganze Liebe gehört deinem Haus, Herr, du großer und mächtiger Gott! Ich möchte jetzt dort sein, in den Vorhöfen des Tempels — die Sehnsucht danach bringt mich fast um! Mit Leib und Seele schreie ich nach dir, dem lebendigen Gott! Wie glücklich ist jeder, der in deinem Haus Wohnrecht hat und dich dort immerzu preisen kann!“

26. November

Die Zauberei des Altertums Und Der Neuzeit — Auch Genannt Mesmerismus Und Hypnotismus — Bloss-Gestellt

Da wurde Jesus vom Geist in die Wüste geführt, damit er von dem Teufel versucht würde.. .. „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Munde Gottes geht.“. .. „Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen.“. .. „Du sollst anbeten den Herrn, deinen Gott, und ihm allein dienen.“. .. Da verließ ihn der Teufel. Und siehe, da traten Engel zu ihm und dienten ihm. (Mt 4:1–11)

Die Versuchung Jesu ist außer im 4. Kapitel des Matthäusevangeliums auch bei Lukas im 4. Kapitel beschrieben. Markus (1:12, 13) erwähnt diese Begebenheit ganz kurz. Im HdE lesen wir dazu folgenden Kommentar: „Die Verführungskunst des Teufels erwies sich darin, daß er versuchte, das an sich Harmlose für seine eigenen Zwecke zum Bösen zu wenden. Daß Jesus Hunger hatte, war keine Sünde. Gesündigt hätte er nur, wenn er auf den Ratschlag des Teufels hin diesen Hunger gestillt hätte. Es war ebenfalls nicht verkehrt, eine gerechte Herrschaft über die Menschen zu erstreben, damit der Friede zwischen den sich bekriegenden Nationen hergestellt werden könnte. Es wäre auch nicht von Übel gewesen, seinen Anspruch auf das Messiasamt mit einem überzeugenden Machtbeweis zu unterstreichen. Zur Sünde wäre das alles aber geworden, wenn Jesus seine Macht von Satan bezogen und sich auf das Geheiß des Teufels dem Volk gezeigt hätte. Der Teufel forderte, daß Jesus seine legitimen Wünsche durch ihn erfülle.

Versuchung ist noch keine Sünde. Die Regungen des Körpers sind nicht sündhaft. Es ist an sich nicht verkehrt, sich angenommen wissen zu wollen oder Macht und Autorität zu erstreben. Diese Dinge werden erst zur Sünde, wenn wir das auf eine andere als die von Gott bestimmte Art und Weise erlangen wollen, wenn wir uns durch Kompromisse mit dem Bösen Beliebtheit und durch Treue zum Teufel gesellschaftliches Ansehen erwerben.“

Abkürzungen

Barclay = William Barclay, Auslegung des Neuen Testaments
Bruns = Hans Bruns, Die Bibel mit Erklärungen
GN = Gute Nachricht
HdE = Handbuch der Evangelien
LBe = Lutherbibel erklärt
StEB = Stuttgarter Erklärungsbibel
WStB = Wuppertaler Studienbibel

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