Kurz Nachdem Mein Mann und ich die Christliche Wissenschaft kennenlernten, wurde sie in der ehemaligen DDR verboten. Uns blieben nur die Bibel und Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy. Unser Verständnis der Christlichen Wissenschaft war noch nicht so gereift, daß wir wußten, wie wir alle unsere Probleme durch Gebet lösen konnten. Uns fehlten Hinweise von erfahrenen Christlichen Wissenschaftern und Gespräche mit ihnen sowie die Unterstützung des Herolds und des Vierteljahrshefts der Christlichen Wissenschaft.
So geschah es, daß ich 1966 an einer schweren Angina pektoris, an Herzrhythmusstörungen und Bluthochdruck erkrankte. Später wurde mir noch gesagt, daß ich einen zu hohen Cholesterinspiegel hätte. Nach Aussagen meiner Ärztin waren alle diese physischen Störungen unheilbar und konnten durch Medikamente nur gemindert oder in Grenzen gehalten werden. Sie erklärte mir, daß ich niemals wieder ohne bestimmte Medikamente auskommen könne.
Ende 1990 fanden wir in unserer Tageszeitung einen Bericht über ein Jugendtreffen Christlicher Wissenschafter in Hamburg. Die Verfasserin des Berichts, die Jugendliche aus Magdeburg begleitet hatte, wohnt in unserem Ort. Wir setzten uns mit ihr in Verbindung und erhielten viele aufklärende Hinweise über die Christliche Wissenschaft sowie Bücher von und über Mary Baker Eddy. Mit Hilfe unserer Freundin konnten wir das Vierteljahrsheft und den Herold abonnieren. Vor allem aber erfuhren wir, daß in Magdeburg wieder eine Christlich-Wissenschaftliche Vereinigung besteht. Der erste Gottesdienst, den wir besuchten, war für uns eine große Freude.
Ich war zu dieser Zeit schon 25 Jahre von Medikamenten abhängig. Ich studierte nun täglich die Bibellektion aus dem Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft und las die Herolde. Mich fesselten ganz besonders die Heilungszeugnisse, und dann kam ich zu der Erkenntnis, daß auch ich durch Gebet mit meinen Problemen fertig werden kann.
Hilfreich war mir dabei der 91. Psalm, in dem es heißt: „Er errettet dich vom Strick des Jägers und von der verderblichen Pest. Er wird dich mit seinen Fittichen decken, und Zuflucht wirst du haben unter seinen Flügeln. Seine Wahrheit ist Schirm und Schild” (Vers 3 und 4). Diese Verse sagten mir, daß Gott, unser Vater, immer bei mir ist und ich immer auf Ihn vertrauen kann, weil Er Seine Kinder liebt, sie behütet und beschützt und mit allem versorgt, was sie benötigen. Materielle Medikamente gehören ganz sicher nicht zu Seiner Versorgung, weil Seine Gaben an uns geistig sind und uns nicht nur vor noch schlechterer Gesundheit bewahren. Gottes Wahrheiten heilen die Menschheit von allem Übel. „Die Christliche Wissenschaft rottet das Medikament aus; sie beruht einzig und allein auf Gemüt als dem heilenden Prinzip und erkennt an, daß das göttliche Gemüt alle Kraft besitzt” (Wissenschaft und Gesundheit, S. 157). Dieser Satz sagte mir, daß Gott die Materie unbekannt ist und daß ich deshalb keine Medikamente für meine Gesundheit benötige.
Nach circa einem halben Jahr Studium fühlte ich, daß meine Leiden verschwunden waren. Voller Vertrauen auf Gott habe ich die Einnahme aller Medikamente aufgegeben und die vorhandenen vernichtet. Heute kann ich gar nicht mehr verstehen, daß ich so lange Zeit von Medikamenten abhängig war. Ich bin gesund, und die Beschwerden, unter denen ich so lange gelitten hatte, sind nicht wieder aufgetreten.
Ich möchte nun noch berichten, wie eine unfreundliche zwischenmenschliche Beziehung durch geistige Arbeit in eine gute Beziehung umgewandelt wurde. In der anderen Wohnung unseres Hauses lebt ein junger Mann, der uns lange Zeit viele Schwierigkeiten machte. Unter anderem verleumdete er uns bei den Nachbarn und klingelte uns nachts aus dem Bett, weil er zu betrunken war, um die Haustür zu öffnen.
Viele gutgemeinte Aussprachen halfen nichts. Ich begann jede Begegnung mit ihm zu vermeiden. Es war mir nicht möglich, diesen Zustand zu ändern, bis ich mich eines Sonntags mit einer Frau aus der Kirche darüber unterhielt. Sie empfahl mir, den Menschen einmal anders — in einem geistigen Licht — zu sehen: nicht als einen verkommenen Menschen, der dem Alkohol verfallen ist, sondern als das vollkommene Kind Gottes. Ich begann nun, mich ganz darauf zu konzentrieren, ihn so zu sehen, wie er von Gott, unserem Vater, geschaffen wurde. Gott liebt alle Seine Kinder. Charakterfehler und falsches Verhalten haben mit dem wahren Menschen keine Gemeinschaft. Nach gar nicht langer Zeit merkte ich, daß sich der junge Mann sehr geändert hatte. Der Anschein von Betrunkenheit hatte wesentlich abgenommen, und der Mann wurde freundlich und hilfsbereit. Jetzt besteht zwischen uns ein sehr gutes nachbarliches Verhältnis. Wie wahr ist doch der Satz aus dem Gebet des Herrn: „Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern“ und die geistige Auslegung aus Wissenschaft und Gesundheit: „Und Liebe spiegelt sich in Liebe wider“ (S. 17).
Burg b. Magdeburg, Deutschland
Ich bestätige, daß das Zeugnis meiner Frau der Wahrheit entspricht. Als sie erkannte, daß Medikamente nicht für die Erhaltung des Lebens erforderlich sind, weil sie nicht von Gott kommen, und daß Gott uns mit allem versorgt, was wir benötigen, hat sie die Einnahme von Medikamenten abrupt abgebrochen und war geheilt. Sie ist seitdem viel zufriedener und ausgeglichener; die von ihr erwähnte Berichtigung der unschönen Beziehung ist ein weiterer Beweis dafür.
Ich bin dankbar, daß die Christliche Wissenschaft in der ehemaligen DDR wieder ihren Platz gefunden hat, daß wir die Gottesdienste wieder besuchen können und daß wir wieder Zugang zu allen Werken Mary Baker Eddys haben. Unserem Vater-Mutter Gott danke ich für Seinen Schutz, für Seine Führung und für Seine Fürsorge in all den schweren Jahren des Verbots. Wie wertvoll ist mir doch meine Mitgliedschaft in Der Mutterkirche!
