Auf der am 3. Juni abgehaltenen Jahresversammlung Der Mutterkirche, Der Ersten Kirche Christi, Wissenschafter, in Boston, Massachusetts, USA, wurden die Mitglieder eingeladen, gemeinsam über Mary Baker Eddys Mission und Zweck für die Kirche heute nachzudenken sowie über die Rolle der Bibel und des Buches Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift in den Leseräumen der Christlichen Wissenschaft und ihrem Gemeinwesen. Wir bringen hier Auszüge aus den einzelnen Ansprachen.
Der zurücktretende Präsident, David C. Driver, las Abschnitte aus der Bibel und den Werken Mary Baker Eddys. Anschließend vereinigte sich die Gemeinde im stillen Gebet und sprach danach das Gebet des Herrn. Die Mitglieder sangen Lied Nr. 30 aus dem Liederbuch der Christlichen Wissenschaft.
Mr. Driver gab die Beamten Der Mutterkirche gemäß dem Stand vom 3. Juni 1996 bekannt:
Rev. Mary Baker Eddy, Pastorin Emerita; John Lewis Selover, Olga M. Chaffee, Virginia S. Harris, William H. Hill, J. Anthony Periton, Vorstand der Christlichen Wissenschaft; Juan Carlos Lavigne, Präsident; David L. Degler, Erster Leser; Mary Weldon Ridgway, Zweite Leserin; Olga M. Chaffee, Schriftführerin; John Lewis Selover, Schatzmeister.
Mr. Driver stellte dann den neuen Präsidenten Der Mutterkirche, Juan Carlos Lavigne, vor.
Bemerkungen des neuen Präsidenten
Liebe Familie, als ich über diese Zusammenkunft nachdachte und über die Gelegenheit, gemeinsam mit Ihnen die Mission unserer Kirche zu erforschen, kamen mir drei Bibelstellen in den Sinn. Drei Vorfälle, die das urprüngliche Christentum in seinem Wesen beschreiben. Ich möchte sie Ihnen hier als Stoff zum Nachdenken anbieten.
Für mich sind diese Vorfälle wie Fotografien von der idealen Kirche. Das erste Bild, an das ich dachte, ist Christi Jesu Heilung der zehn Aussätzigen, die zu ihm kommen und sich danach sehnen, frei zu sein von Krankheit. Siehe Lk 17:12–19. Sie wandten sich ihm zu — riefen um Hilfe —, und der Meister antwortete.
Wenn ich mit Leuten über diese Bibelstelle spreche, frage ich manchmal: Wie sah das Kirchengebäude aus, in dem diese Heilung der Aussätzigen stattfand? Die Antwort ist natürlich: Es gab gar kein Gebäude! Trotzdem war die Kirche durchaus greifbar da. Wir sehen sie in den Worten und Werken unseres Meisters, die die heilende Gegenwart des Christus bezeugen.
Diese Heilung der Zehn erinnert mich an den grundlegenden Zweck unserer Kirche: das Demonstrieren des Christus — der Christusidee, die mit dem menschlichen Bewußtsein zusammentrifft, es erneuert und die Gegenwart der göttlichen Liebe in unserem Leben beweist. Und durch Heilung bringen wir heute die Worte und Werke unseres Meisters in Erinnnerung.
Das zweite Bild, das mir in den Sinn kam, veranschaulicht die kollektive Erfahrung der Kirche. Es sind Jesu Jünger, die am Pfingsttag versammelt sind. Mit nur vier Worten schildert die Apostelgeschichte dieses Bild in seiner ganzen Tiefe: „alle in Einklang ... beieinander" Apg 2:1 (nach der King-James-Bibel)..
Können Sie sich den Schauplatz, den Augenblick, vorstellen? „Alle in Einklang an einem Ort beieinander?"
Die Jünger setzten sich über kulturelle Unterschiede und die verschiedensten menschlichen Charakterzüge hinweg und waren durch eine einzige geistige Vision vereint. Die geistige Vision war das, was sie verband und sie zusammenhielt.
Dieses zweite Bild hilft mir zu verstehen, daß die kollektive Mission der Kirche durch Einigkeit im Denken und Handeln erfüllt wird. Am Pfingsttag demonstrierten die Jünger die Macht geistiger Einheit. Dreitausend neue Leute kamen an einem einzigen Tag zu der Gemeinde hinzu. Siehe Apg 2:41.
Sie hatten immer noch kein eigenes Kirchengebäude, nur dieses innere Feuer, das durch die ganze Apostelgeschichte leuchtet — die Botschaft von Leben und Liebe, die die ganze Menschheit durch das Leben der vom Heiligen Geist berührten Christen erreicht. In diesem Buch der Bibel wird festgehalten, wie das Urchristentum sich verbreitete und was für bemerkenswerte Ergebnisse erzielt wurden.
Mein drittes „Foto" schließlich veranschaulicht das absolute geistige Bild. Es ist die Vision des Apostels Johannes, wie sie in der Offenbarung beschrieben wird. Siehe Offb 21:22. Johannes' Erkenntnis wächst bis zu dem Punkt, wo er in der Gegenwart Gottes lebt. Er fühlt sich nicht mehr von Ihm getrennt, betet nicht mehr aus der Ferne an, sondern dient Ihm in der Gegenwart der Liebe selbst.
Als Zeuge der unkörperlichen Liebe versteht er seine eigene Unkörperlichkeit — das heißt seine geistige Natur als Widerspiegelung der göttlichen Liebe. Diese Offenbarung der Einheit von Gott und Mensch kam Johannes, als er sich noch auf unserer Daseinsebene befand.
Welchen Bezug hat die Vision des Johannes zu unseren menschlichen Erfahrungen mit der Kirche?
Die Idee von Gott und Mensch, vereint und untrennbar, ist der Mittelpunkt der einzigartigen Theologie, die diese Kirche ins Leben gerufen hat und sie erhält. Wir treten in die Kirche ein, in dem Maße, wie wir die erneuernde Macht des Christus erleben.
Der Christus erhebt unser Denken zur Gegenwart Gottes, und so spüren wir Seine Liebe, die unsere Liebe nährt und erfüllt. Durch das Bewußtsein, daß Gott mich liebt, durch dieses absolute Bewußtsein lerne ich zu lieben — Mitgefühl zu haben, Mitgefühl, Mitgefühl mit mir selber und mit anderen.
Die Liebe nimmt uns an der Hand, und so wird uns die praktische Bedeutung des „ursprünglichen Christentums und seines verlorengegangenen Elements des Heilens" Mary Baker Eddy, Handbuch Der Mutterkirche, S. 17. nahegebracht. Und wenn unser Leben auf diese Weise das Wort und die Werke des Meisters in Erinnerung bringt, bekommen wir den moralischen Mut, die Mission unserer Kirche zu erfüllen. Wir legen eifrig das Buch, das die göttliche Wissenschaft des von Jesus verheißenen Trösters enthält — Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift —, jenen in die Hände, denen es in Wirklichkeit gehört: der Menschheit.
Die Erkenntnis, daß Gott uns liebt, gibt unserem Kirchenleben Substanz und Zweck. Und Liebe in der Kirche ist auch das, was Mary Baker Eddy sich vorstellte. Unsere Führerin schreibt: „Die Christlichen Wissenschafter, ihre Kinder und Enkelkinder bis zu den jüngsten Generationen können nicht anders als einander lieben, mit der Liebe, mit der Christus uns liebt; mit einer selbstlosen, anspruchslosen, unparteiischen, universalen Liebe — die nur liebt, weil sie Liebe ist." Kanzel und Presse, S. 21.
Bericht des Schatzmeisters der Mutterkirche
Die drei wichtigsten Zahlen unseres Finanzberichts sind, wie es im Kirchenhandbuch heißt, „die Gelder, die die Kirche zur Verfügung hat", sowie der „Betrag der Schulden und der Ausgaben für das verflossene Jahr" Handb., Art. XXIV Abschn. 3..
Ich werde zuerst über die Ausgaben berichten — sie sind wahrscheinlich am leichtesten zu erklären. Die Ausgaben betrugen am 30. April 1996, dem Ende des Haushaltsjahrs, 64 Millionen Dollar. Das hat sich gegenüber dem Vorjahr, als sich die Ausgaben ebenfalls auf 64 Millionen Dollar beliefen, nicht geändert.
Bei den externen Schulden handelt es sich um Kapitalanleihen in Höhe von 2,7 Millionen Dollar. Andere Verpflichtungen sind die üblichen Rechnungen der Organisation und die Vorauszahlungen für Abonnements auf unsere Zeitschriften.
Wir freuen uns, mitteilen zu können, daß im November 1995 die noch ausstehenden internen Schulden in Höhe von 4 Millionen an die Trustees Under the Will of Mary Baker Eddy voll zurückgezahlt wurden. Darüber hinaus haben wir wie geplant 1,2 Millionen Dollar an die Pensionsreserven zurückgezahlt. Somit müssen noch 40,3 Millionen Dollar an diesen Fonds gezahlt werden. Die Pensionsreserven sind auch weiter gewachsen. Sie betragen 108 Millionen Dollar (11 Millionen Dollar mehr als im Vorjahr).
Dem Büro des Schatzmeisters obliegt es gewöhnlich, das Feld auf irgendwelche Bedürfnisse hinzuweisen. Wir sind sehr dankbar, daß das 10-Millionen-Dollar-Restaurierungsprogramm für das Originalgebäude Der Mutterkirche und den Erweiterungsbau wie geplant vorangeht. Die Arbeit wird in dem Maße weitergeführt, wie Spenden eingehen. Die Hälfte der Arbeit ist getan, und etwa 5 Millionen Dollar sind dafür gespendet worden. Die noch verbliebene Arbeit betrifft das Innere der beiden Gebäude.
Die Interpreter's Bible sagt etwas, was uns dazu veranlassen sollte, alles daran zu setzen, daß andere uns so sehen, wie wir es gern möchten. Ein Kommentator schreibt dort: „Die Türen mancher Gerechten zeigen nach Nordosten. Kinder spielen nicht vor solchen Türen, und der verlorene Sohn macht dort nicht halt."
Wir beten, daß wir die uns zur Verfügung stehenden Mittel weise nutzen — daß wir die Kinder vor unserer Tür willkommen heißen und sie lieben und daß wir den verlorenen Sohn umarmen und wieder aufnehmen.
Bericht der Schriftführerin Der Mutterkirche
Mary Baker Eddy schreibt in Wissenschaft und Gesundheit: „Jesus gründete seine Kirche und behauptete seine Mission auf der geistigen Grundlage des Christus-Heilens." Wissenschaft und Gesundheit, S. 136. Als wir alle Mitglieder Der Mutterkirche wurden, haben wir uns bereitwilling der heilenden Tätigkeit dieser Kirche verpflichtet — Übereinstimmung mit Christi Jesu Lehren. Heilen — so sagt unsere Führerin — ist das Vorrecht und die Pflicht eines jeden heute, aller Männer, Frauen und Kinder. Siehe ebd., S.37.
Es gibt keine Altersgrenzen und kein Mindestalter — es ist nie zu spät oder zu früh, um in die öffentliche Ausübung der Christlichen Wissenschaft zu gehen. Die vielen Briefe, die wir von Sonntagsschülern jeden Alters aus Welt erhalten, bestätigen das.
Die neuen Mitglieder, die im Mai 1996 aufgenommen wurden, kommen aus Argentinien, Australien, Kamerun, Kanada, Tschechien, England, Deutschland, Griechenland, Lettland, Nigeria, Portugal, Rußland, Schottland, Südafrika, den Vereinigten Staaten, Uruguay, Wales und Zaire.
Eine Freude war es letzten Monat für alle, die hier arbeiten, daß wir in der Eingangshalle der Verlagsgesellschaft zusammenkommen konnten, um zuzuschauen, wie die russische Flagge zu den Flaggen der anderen Länder der Erde hinzugefügt wurde, in denen es einen Zweig Der Mutterkirche gibt.
Fortschreitende Ideen gewinnen auch in anderen Bereichen an Boden. Ich kann hier sozusagen nur von der Spitze des Eisbergs berichten, wenn es um all die Kirchenaktivitäten geht, die im Gange sind.
Bericht des Vorstands der Christlichen Wissenschaft
Unsere Führerin schreibt in ihrem Artikel „Die Christliche Wissenschaft" in den Vermischten Schriften: „Dieses Zeitalter strebt nach dem vollkommenen Prinzip aller Dinge ..."Verm., S. 232.
(Anmerkung: Zu diesem Thema gab es an dieser Stelle eine audiovisuelle Vorführung mit dem Titel „Dieses Zeitalter ist auf der Suche".)
Dieses Zeitalter ist auf der Suche
Es besteht eindeutig ein Hunger, ein geistiger Hunger. ... Wir sehen das an der Bestseller-Liste der New York Times. Jedesmal in den letzten zwei Jahren sind drei bis fünf Bücher darunter gewesen. Wir sehen es auf verschiedenste Weise an allen spirituellen Bewegungen.
Virginia S. Harris:
Wir sind alle mit der Frage hierher gekommen: Gibt es irgend etwas Wichtiges, was wir bei unserer Heilpraxis übersehen? Gibt es eine umfassendere Welt der Gesundheit und des Heilseins, die wir kennen und verstehen sollten? Und können wir uns bei der Suche nach Erkenntnis gegenseitig noch mehr unterstützen — zum Wohl der Menschheit? Die Menschen fordern und suchen ein vollkommeneres Prinzip des Heilens.
St. Petersburg, Rußland — ein Mitglied der Christlich-Wissenschaftlichen Vereinigung:
Seit dem Beginn der Perestroika ist Rußland für Ideen offener geworden. Plötzlich verschwand der Eiserne Vorhang, und die Leute fingen an, nach Ideen Ausschau zu halten. Auf diese Wiese kam ich zur Christlichen Wissenschaft. Ich fand Interesse an Religion und Geistigkeit.
Egal, wer man ist, ob Russe oder Amerikaner, alle Menschen brauchen Heilung, alle Menschen brauchen Harmonie, und das ist es, was das Buch von Mary Baker Eddy, Wissenschaft und Gesundheit, den Menschen bringt.
Havana, Kuba — ein Ausüber der Christlichen Wissenschaft:
Es gab eine Zeit, wo religiöse Freiheit nicht möglich war, aber seit einiger Zeit nun schon geben sie uns mehr Freiheit. Und so fühlen die Menschen sich freier, ihre wahren Gefühle, ihre wahren Bestrebungen zum Ausdruck zu bringen.
In alle Kirchen kommen daher viele Besucher, und unsere Kirche ist da keine Ausnahme. Im ganzen Land gibt es viele, die an der Christlichen Wissenschaft interessiert sind, zum größten Teil, weil sie die Radiosendungen auf Kurzwelle hören, den Herold der Christlichen Wissenschaft in Spanisch und auch das Programm des Christian Science Monitors.
Berlin, Deutschland — Redakteur, Der Herold der Christlichen Wissenschaft:
Ich sehe tatsächlich viele Zeichen der Veränderung in Deutschland und im deutschsprechenden Europa... Wenn man sich die zehn meistverkauften Bücher in Deutschland ansieht, dann sind jeden Monat etwa sechs bis acht darunter, die sich mit geistigen Trends befassen ..., die die medizinischen Wissenschaften oder die Religion aus einer neuen Perspektive sehen ...
Herbert Benson, Dr. med.:
Eine Frage tauchte immer wieder auf: „Wie weit, wie weit können diese Heilungen gehen?" Und ich dachte, daß wir ja schon ein Modell dafür hatten, und das ist die christlich-wissenschaftliche Kirche.
Virginia Harris: Ja, „dieses Zeitalter strebt nach dem vollkommenen Prinzip aller Dinge ..." Der Sauerteig der Wahrheit ist im menschlichen Bewußtsein ständig am Wirkin. Der Tröster ist die Triebkraft des Denkens, bringt die Zeiten voran.
Die folgenden drei Punkte sind der Wesenskern dessen, was wir heute mit Ihnen erörtern möchten:
• Erstens: Eine große Arbeit liegt vor uns.
• Zweitens: Wir haben die für diese Arbeit notwendigen Werkzeuge.
• Und drittens: Die Kirchenmitglieder sind es, die die Arbeit heute tun müssen.
1. Eine große Arbeit liegt vor uns
Wie steht es nun mit der großen Arbeit, die zu tun ist? Wir müssen die wachsende Forderung nach einer praktischen Geistigkeit wahrnehmen und ihr dann entsprechen.
Die mentalen Hilferufe der Menschheit sind überall und jeden Augenblick zu hören — in Geschäften und auf Märkten, auf den Straßen und Bürgersteigen, in Konferenzräumen und Klassenzimmern, am Küchentisch und über den Gartenzaun hinweg.
2. Wir haben die Werkzeuge
Mrs. Eddy und die Kirche, die sie gründete, sind Täter der Worte und Werke Jesu und nicht lediglich Hörer.
Als Mrs. Eddy den Artikel „Die Christliche Wissenschaft" schrieb, waren sie und ihre Kirche ständigen Angriffen ausgesetzt. Und doch reagierte sie nicht darauf, indem sie sich etwa zurückzog, in die Defensive ging oder aufbessere Zeiten wartete.
Das Zeitalter war auf der Suche! Und Mrs. Eddy und ihre frühen Mitarbeiter gingen darauf ein. Sie überwand Widerstand durch Bewegung, und nach etwas mehr als zehn Jahren, an der Schwelle des 20. Jahrhunderts, war die Christliche Wissenschaft selbst eine Bewegung geworden.
In dieser Zeit widmete sich Mrs. Eddy der Aufgabe, zu lauschen und die geistigen Mittel oder Werkzeuge bereitzustellen, die der Bewegung förderlich sein und ihre Nützlichkeit über die Jahrhunderte hinweg sicherstellen würden.
Wir werden uns jetzt einige der Werkzeuge ansehen, die sie vorgesehen hat, um der Forderung entsprechen zu können. Dazu gehören:
• Unser Pastor, die Bibel und Wissenschaft und Gesundheit, und die Lektionspredigten:
• das Christian Science Journal, der Christian Science Sentinel, der Herold der Christlichen Wissenschaft und der Christian Science Monitor;`
• Sonntagsschulen und christlich-wissenschaftliche Hochschulvereinigungen; Komitees für Veröffentlichungen.
Jeder von uns kann von diesen Werkzeugen Gebrauch machen. Jeder von uns besitzt genug gottverliehenes geistiges Verständnis. Und weil es gottverliehen ist, können wir uns selbst und andere heilen. Jeder von uns wird von demselben göttlichen Prinzip beseelt, das Christus Jesus seine Heilkraft gab und das Mrs. Eddy dazu veranlaßte, in seinem Namen zu heilen. Selbst eine einzige Heilung verleiht uns geistige Überzeugung. Sie bestärkt uns, das Evangelium, die gute Botschaft von der Gegenwart des Christus, anderen mitzuteilen. Unsere eigenen Heilungen und unsere Heilarbeit für andere vereinigen uns mit der Mission unserer Kirche.
Diese Mission ist im Kirchenhandbuch von Mary Baker Eddy so dargelegt:
„ ... die Worte und Werke unseres Meisters in Erinnerung zu bringen und dadurch das ursprüngliche Christentum und sein verlorengegangenes Element des Heilens wiedereinzuführen"Handh., S. 17..
Mrs. Eddy fordert uns auch auf, uns ihren Lebenszweck zu eigen zu machen: „ ... der Menschheit die echte Erkenntnis der praktisch anwendbaren, wirksamen Christlichen Wissenschaft einzuprägen" Verm., S. 207..
Die vier Schwerpunkte und fünf vorrangigen Ziele haben im Laufe der letzten paar Jahre Gesalt angenommen. Sie sind das Ergebnis eines anhaltenden Dialogs innerhalb unserer kirchlichen Familie und zwischen Christlichen Wissenschaftern und der Öffentlichkeit.
Zum Beispiel wurden wir im Dezember vergangenen Jahres gebeten, an einem Symposium über „Spiritualität und Heilen in der Medizin" teilzunehmen, das von der Medizinischen Fakultät der Harvard-Universität veranstaltet wurde. Wir ließen uns von einer Bestimmung im Kirchenhandbuch unter dem Titel „Pflicht gegen die Patienten" leiten. Mrs. Eddy schreibt dort: „Und ein Christlicher Wissenschafter soll das Recht haben, mit einem Doktor der Medizin über die Ontologie oder Lehre vom Sein zu sprechen." Handb., Art. VIII Abschn. 23.
Unsere Ausführungen über die Christliche Wissenschaft sind jetzt ein Bestandteil des Fortbildungsprogramms der Harvard-Universität und sind Ärzten und Studenten auf Videokassetten zugänglich.
Die Konferenz fand unter Medizinern und in den Nachrichtenmedien ein beachtliches und positives Echo.
All diese Gespräche mit Mitgliedern und der Öffentlichkeit haben uns geholfen, die Schwerpunkte und vorrangigen Ziele zu formulieren, die die Mission und den Zweck unserer Kirche heute vorantragen. Keiner der Schwerpunkte — und das gilt auch für die vorrangigen Ziele, die wir gleich erörtern werden — kann jemals anders als durch Heilen verwirklicht werden.
Sie lauten:
• erstens, der Öffentlichkeit zu einem korrekteren Verständnis der Christlichen Wissenschaft und ihrer Heiltätigkeit zu verhelfen
• zweitens, wach und aktiv zu sein, offen für alle, die auf der Suche sind, und erfüllt zu sein vom Geist der echten Verkündigung des Evangeliums
• drittens, Produkte, Dienstleistungen und Aktivitäten zu entwickeln, die alle „ehrlichen Sucher nach Wahrheit" erreichen und ihnen dienen
• und viertens, die Mitgliedschaft zu unterstützen und anzuregen bei ihren Bemühungen, für die ganze Menschheit zu leben
Als Teil des Berichts des Vorstands haben sich heute führende Manager hier in Der Mutterkirche auf dem Podium versammelt, um mit uns Gedanken auszutauschen und Berichte darüber abzugeben, wie einzelne Kirchenmitglieder, Zweigkirchen und Die Mutterkirche die Werkzeuge benutzen, die Mrs. Eddy uns gegeben hat, um den Hunger der heutigen Zeit zu stillen.
Zwei Manager, die ihre ganze Energie der Sache der Religionsfreiheit und der Sache der Christlichen Wissenschaft widmen, werden jetzt darüber sprechen, wie unsere Kirche und ihre Mitglieder auf diese universelle Forderung [der Religionsfreiheit] eingehen.
Gary Jones ist Leiter der Rechtsabteilung Der Mutterkirche, und Victor Westberg ist Leiter der Komitees für Veröffentlichungen.
Die Menschen erkennen überall, daß sie ohne die Freiheit, ihre Religion auszuüben, keine echte Religionsfreiheit haben. Das Recht, seine Religion auszuüben, geht über menschliche Gesetze und Regierungen hinaus.
Wie wir über Religionsfreiheit denken und uns dafür einsetzen, sie zu bewahren, ist wichtig für unsere Bewegung und für das Wohl der Menschheit.
Vic: Religiöse Freiheit ist tatsächlich eine globale Forderung, und sie entfaltet sich in vielen Ländern durch die furchtlose Arbeit, die Sie, unsere Mitglieder, tun.
In Österreich wurde im letzten Herbst ein Ausüber der Christlichen Wissenschaft der Polizei in Salzburg gemeldet, weil er Bezahlung für Behandlungen, die er gegeben hatte, verlangte. Die Polizei leitete Ermittlungen ein. Unser Komitee für Veröffentlichungen in Österreich berichtete, daß die heilende Ausübung der Christlichen Wissenschaft in dem Land verboten werden könnte.
Wachsamkeit, Gebet und gute Teamarbeit führten uns dazu, wieder von einem 30 Jahre alten Rechtsgutachten Gebrauch zu machen, das uns in einer ähnlichen Situation geholfen hatte. Dieses Gutachten galt als Präzedenzfall für damals und heute. Und das Ergebnis? Die Ermittlungen wurden abgeschlossen, ohne daß eine Anklage erhoben wurde, und jetzt verstehen die Behörden in Salzburg besser, worum es bei der Ausübung der Christlichen Wissenschaft geht, und akzeptieren es. Dies ist ein wichtiger Schritt bei der Religionsfreiheit.
Im Frühjahr trafen wir in Brüssel, dem Sitz der Europäischen Kommission, mit dreizehn europäischen Komitees für Veröffentlichungen zusammen. Wir bestätigten, daß wir nicht da waren, um die menschliche Regierung zu verändern, sondern um mehr von Gottes Regierung zu verstehen und zu demonstrieren.
Gary: Wenn wir verstehen, daß die Rechte des Menschen — unsere Rechte, die Rechte der Menschheit — gottgegeben und ein natürlicher Teil des geistigen Erbes des Menschen sind, werden sie plötzlich wirklicher für uns. Wir können dann mehr vertrauen und fühlen uns sicher. Wir finden auch weniger Grund, uns an Richter und Geschworene und andere Gerichtshöfe menschlicher Meinungen zu wenden, um klarzumachen, was unsere Rechte sind.
Virginia Harris: Als nächstes hören wir etwas über zwei andere vorrangige Ziele: „Veröffentlichungen, die auf den allgemeinen Hunger nach Geistigkeit in der Welt eingehen" und „Ein Christian Science Monitor, der eine breitete Leserschaft segnet".
William Moody ist Chefredakteur des Christian Science Journals, des Christian Science Sentinels und des Herolds der Christlichen Wissenschaft; ist Stellvertretender Geschäftsführer und Chef der Betriebsführung der Verlagsgesellschaft; und David Cook ist Redakteur des Christian Science Monitors.
Wir haben einiges Interessante entdeckt oder, man könnte sagen, wiederentdeckt.
Als Mrs. Eddy das Christian Science Journal gründete, sagte sie, daß die Zeit für eine Zeitschrift „von den Christlichen Wissenschaftern" gekommen sei. Lassen Sie mich das wiederholen: die Zeit gekommen für eine Publikation von Christlichen Wissenschaftern, nicht für Christliche Wissenschafter.
Miles: Das ist eine gute Beschreibung der Mission des Journals. Ich habe auch über die des Sentinels nachgedacht. Als Mrs. Eddy bereits das Journal als eine Monatszeitschrift herausgab, gründete sie eine neue Zeitschrift, und die nannte sie zunächst The Christian Science Weekly.
Bill: Als Mrs. Eddy diese Zeitschrift in Christian Science Sentinel umbenannte, wurde die Mission klarer: „über Wahrheit, Leben und Liebe Wache zu halten" Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes, S. 353.. Der Sentinel soll „Wache" halten. Wir haben noch einen langen Weg vor uns, doch wir haben schon einige Fortschritte gemacht.
Mrs. Eddy sagt auch vieles über die Mission des Monitors, und wir finden es sehr aufschlußreich. Ich denke besonders gern an das, was sie sagte, als der erste Monitor aus der Presse kam. Es war ein bewölkter Tag, und sie sagte: „Dies ist in Wahrheit der hellste aller Tage, und dies ist der Tag, an dem unsere Tageszeitung hinausgeht, um die Welt zu erhellen." Robert Peel, Mary Baker Eddy: The Years of Authority (Boston: The Christian Science Publishing Society, urspr. hrsg. von Holt, Rinehart and Winston, 1977), S. 312. Nicht predigen oder von oben herab reden, sondern erhellen und Sorgen, Leid und Lasten leichter machen.
Ich möchte auch bekanntgeben, daß seit letztem Donnerstagabend [dem 30. Mai] die neue elektronische Version des Monitors im World Wide Web des Internet erscheint.
Miles: Die Mutterkirche hat ebenfalls eine Informationsseite mit Nachrichten über ihre Tätigkeiten auf dem World Wide Web herausgebracht. Auf diese Weise können Menschen überall auf der Welt mehr über unsere Kirche erfahren, religiöse Artikel über die Christliche Wissenschaft lesen und korrekte Informationen über uns erhalten.
Bill: Ich möchte noch auf etwas anderes zu sprechen kommen, weil es wirklich ein wichtiger Schritt ist, um die Bedürfnisse der Menschheit weltweit zu stillen. Und das ist der Herold der Christlichen Wissenschaft. Die Mission des Herolds ist, „die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden" Siehe Verschiedenes, S. 353.. Für die vier monatlich erscheinenden Herolde — den deutschen, französischen, portugiesischen und spanischen — haben wir jetzt redaktionelle Mitarbeiter, die diese Sprachen als ihre Muttersprache sprechen. Artikel werden also in der jeweiligen Sprache im Original bearbeitet. Uns wird gerade erst so richtig klar, wie wunderbar sich das auf die Nützlichkeit dieser Zeitschriften für die betreffenden Kulturen und Felder auswirken kann.
Und, Dave, der Monitor hat ebenfalls international an Einfluß gewonnen, nicht wahr?
Dave: Wir sind ganz begeistert, daß der Monitor zum erstenmal seit 18 Jahren wieder ein en Pulitzer-Preis gewonnen hat, und zwar für die Berichterstattung von David Rohde über den Konflikt in Bosnien.
Bill: Wenn wir darüber nachdenken, was es eigentlich bedeutet, sich für die Mission der Zeitschriften und die Mission und den Zweck unserer Kirche auf jede nur mögliche Art und Weise zu engagieren, dann wird das einen enormen Einfluß darauf haben, wie wir uns an eine nach wirklicher Geistigkeit hungernde Welt wenden.
Virginia Harris: Das Wachsen der Leserschaft von Wissenschaft und Gesundheit hat eine größere Wertschätzung für Mary Baker Eddy, seine Verfasserin, zur Folge. Ihre Entdeckung und Wiedereinführung des verlorengegangenen Elements des christlichen Heilens hat das Leben und die Gesundheit von Millionen von Menschen wiederhergestellt. Im vergangenen Jahr wurde Mary Baker Eddy für ihre Beiträge in den Bereichen Religion und Journalismus in die National Women's Hall of Fame aufgenommen.
„Wissenschaft und Gesundheit in größerem maße verfügbar und zugänglich zu machen", Ziel Nr. 1, ist das Herzstück alles dessen, was wir sind und was wir als Kirche tun. Es veranlaßt uns, den Radius unserer Liebe von unserer kirchlichen Familie auf die ganze Familie der Menschen zu erweitern. Das Ziel ist mit einem anderen eng verknüpft: „Leseräume, die den geistigen Bedürfnissen und Erfordernissen der heutigen Zeit gerecht werden". Die Leseräume der Christlichen Wissenschaft sind die hauptsächlichen Vertriebszentren für Wissenschaft und Gesundheit. Wir folgen einem geistigen Impuls, dort auf dem Marktplatz zu sein, wo die Menschen sind — wo sie auf der Suche sind.
Mit ihren Ideen und guten Nachrichten sind heute zu uns gekommen: , geschäftsführende Verlegerin im Büro des Verlegers der Schriften Mary Baker Eddys; , Vorsitzender des Vortragsrats der Christlichen Wissenschaft, und , geschäftsführende Managerin im Schriftführerbüro.
Carol: Bericte von Heilungen, von Umwandlung, bekommen wir jeden Tag. Eine Frau fing kürzlich an, Wissenschaft und Gesundheit zu lesen, weil so viele Bücher über Spiritualität, die sie gelesen hatte, Mary Baker Eddy erwähnten. Sie wurde von chronischer Müdigkeit geheilt. Eine andere Frau erhielt Wissenschaft und Gesundheit und wurde vom Rauchen frei. Weitere Heilungen — von Atemnot, Depressionen, Drogenabhängigkeit — machen das heutige Kapitel der „Früchte der Christlichen Wissenschaft" aus.
Dorothy: Eine Zweigkirche in Houston, Texas, hat in ihrer nächsten Umgebung ein großes Interesse an dem Buch entdeckt. Die Mitglieder haben dies Jahr mehrere Vorträge über die Christliche Wissenschaft abgehalten und kürzlich auch einen in einem Buchladen.
Carol: Vor und während dieses Vortrags trug ein Mitglied einige Exemplare des Buchs durch den Buchladen und lud die Leute zum Vortrag ein. Unter den Besuchern befand sich eine Krankenschwester, die nach dem Buch gesucht hatte. Eine andere Frau schien zuerst nicht an dem Buch oder dem Vortrag interessiert zu sein. Aber sie spitzte die Ohren, als sie vom „Schlüssel zur Heiligen Schrift" hörte und vom Kapitel „Früchte der Christlichen Wissenschaft". Das Mitglied, Sharon Gregory, sagte zu ihr (nach einer Bandaufzeichnung): „Darin sind Heilungen enthalten von Menschen, die das Buch gelesen haben und geheilt wurden." Und die Frau sah mich an, und ich sagte: „Nur durch das Lesen des Buches. " Und sie sagte: „Sind sie sicher?" Und ich antwortete: „Ja." Sie stand nur da, sah das Buch an und sagte: „Gott muß Sie mir heute abend geschickt haben. Ich werde mir das Buch holen — ich muß gehen. Wiedersehn!" Und sie wandte sich um und ging.
Jon: Die Leute zeigen sich wirklich empfänglich für die Tatsache, daß die Botschaft der Christlichen Wissenschaft schon da ist — da, wo die Menschen sind. Der Tröster ist gekommen. Er ist in ihren Herzen. Sie werden sich dessen nur bewußt. Und das macht deutlich, was die Rolle die Mitglieder ist — Mitglieder, die den Geist der Kirche den Leuten bringen, mit denen sie täglich in Berührung kommen. Sie veranstalten Vorträge über die Christliche Wissenschaft, die lebendig sind und die Öffentlichkeit wirklich erreichen:
Vorträge, die abgehalten wurden auf Konferenzen über Kindererziehung, während besonderer Veranstaltungen in einer Stadt zum Thema Verhinderung von Gewalt, in medizinischen Einrichtungen als Teil eines Forums über Heilmöglichkeiten; Radiointerviews mit Vortragenden, manchmal eine ganze Stunde lang, die landesweit gehört werden konnten — alles Beispiele dafür, wie Zweigkirchen in Zusammenarbeit mit dem Vortragsrat die Botschaft die Christus dorthin tragen, wo die Menschen geistig danach hungern.
Dorothy: Im Büro des Schriftführers erhalten wir auch inspirierende Berichte von Mitgliedern und Zweigen, die auf Hilferufe eingehen und den geistigen Bedürfnissen der Menschen in ihrem Umfeld gerecht werden.
Wir haben da ein wunderbares Beispiel von einer Zweigkirche in Kloof, KwaZulu-Natal, in Südafrika. Vor wenigen Jahren zogen die Mitglieder mit ihrem Leseraum aus dem Kirchengebäude mitten in eins der am schnellsten wachsenden Wirtschaftszentren Südafrikas in Pinetown. Die Bibliothekarin erzählte, daß sie vor dem Umzug kaum Besucher hatten. Aber kürzlich fragte sie der Besitzer des Ladens von nebenan: „Was tun Sie nur, um so viele Leute anzuziehen? Ich sehe den ganzen Tag lang jemand bei Ihnen ein und aus gehen."
Carol: Und in St. Petersburg in Rußland haben wir den Geist des Leseraums in Tätigkeit schon gesehen, bevor es dort eine Zweigkirche gab. In Zusammenarbeit mit dem Büro des Verlegers der Schriften Mary Baker Eddys haben die Christlichen Wissenschafter in St. Petersburg Exemplare von Wissenschaft und Gesundheit zu einer wöchentlichen Buchausstellung gebracht.
Virginia Harris:
3. Die die Arbeit tun müssen
Können wir uns mit Mrs. Eddys Mission vereinen? Können wir uns ihren Lebenszweck zu eigen machen? Können wir auf den Hilferuf dieser Zeit eingehen?
Mrs. Eddy schloß ihren Artikel „Die Christliche Wissenschaft" mit den Worten: „Diese Gedankenbewegung muß der Zeit Auftrieb geben; sie muß die Räder der Vernunft richtig in Bewegung setzen, die Neigungen zu höheren Quellen hinziehen und das Christentum unbeeinflußt halten von dem Aberglauben älterer Zeiten." Verm., S. 235.
Eine große Arbeit liegt vor uns. Wir haben die Werkzeuge. „Das Werk ist unser ..." Liederbuch der Christlichen Wissenschaft, Nr. 354.
Zum Abschluß der Versammlung wurde Lied Nr. 354 gesungen.
Kindermißbrauch und Gewalt gegen Kinder
Im September werden verschiedene Artikel und Zeugnisse im Herold der Christlichen Wissenschaft, im Christian Science Journal, im Christian Science Sentinel und im Christian Science Monitor erscheinen, um gemeinsam und koordiniert diese Herausforderungen anzusprechen und Heilung zu bringen.
